Optimal heizen Heizung entlüften — wie es geht und warum es wichtig ist

Wenn die Heizung nicht mehr genug Wärme abgibt, hilft oft schon eine einfache Maßnahme. Die Heizkörper müssen bloß entlüftet werden, damit wieder alles in Ordnung ist.

Hier wird die Heizung mit einem Heizkörperschlüssel entlüftet. Bei anderen Ventilen setzt man einen Schlitzschraubendreher an.

Hier wird die Heizung mit einem Heizkörperschlüssel entlüftet. Bei anderen Ventilen setzt man einen Schlitzschraubendreher an.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Thomas Faull

Warum sollte man die Heizung entlüften?

Wenn sich in der Heizungsanlage Luft ansammelt, macht sich das oft durch störende Geräuschentwicklung bemerkbar. Vor allem werden aber die Heizkörper nicht mehr so warm wie sie sein sollten. Die Folge ist, dass Sie den Thermostat weiter aufdrehen müssen, um die gleiche Raumtemperatur zu erreichen. Deshalb raten nicht nur die Verbraucherzentralen zum Entlüften der Heizkörper, um Heizkosten zu sparen.

Wann sollte man die Heizung entlüften?

Oft wird empfohlen, zu Beginn der Heizperiode alle Heizkörper einmal zu entlüften. Unabhängig von dieser Empfehlung gibt es aber deutliche Anzeichen, wenn eine Entlüftung notwendig wird. Vor allem wird ein Heizkörper nicht mehr komplett warm, wenn sich Luft ansammelt. Schon durch das Anfassen des Heizkörpers können Sie feststellen, ob er beim Heizen gleichmäßig warm wird oder teilweise kalt bleibt. Außerdem deutet ein Gluckern im Heizkörper an, dass eine Entlüftung geboten ist. Wenn das der Fall ist, sollten Sie in der kalten Jahreszeit umgehend handeln.

Es ist nicht schwierig, die Heizkörper in den eigenen vier Wänden zu entlüften. Dabei tun sie nichts anderes, als die Ventile ein wenig öffnen, damit Luft aus dem System entweichen kann. Falls sich die Leistung Ihrer Heizung vermindert hat und Sie zur Miete wohnen, ist trotzdem eine Nachfrage beim Vermieter sinnvoll. Vielleicht gibt es ein Problem an der Anlage, von dem Sie noch nichts wissen, das aber bereits behoben wird. Eventuell kann auch ein Hausmeister für Sie die Heizung entlüften, wenn Sie sich dabei unsicher fühlen.

Verschiedene Ventile: Heizkörper entlüften mit und ohne Schlüssel

Je nachdem, was für Heizkörper Sie haben, werden die Ventile auf unterschiedliche Art geöffnet. Besonders an älteren Modellen findet man noch die Ventile, an denen man einen Heizkörperschlüssel ansetzt. Dieser spezielle Schlüssel ist in jedem Baumarkt für einen geringen Preis erhältlich. Bei Moderneren Heizungen dreht man das Ventil meist mit einem Schlitzschraubendreher auf und wieder zu. Ein Blick auf die Heizkörper verschafft ganz schnell Klarheit darüber, welches dieser Werkzeuge Sie zum Entlüften benötigen. Die Ventile finden Sie meist seitlich im oberen Bereich der Heizkörper.

Muss ich die Umwälzpumpe ausschalten, bevor ich die Heizung entlüfte?

Bevor Sie anfangen, sollten Sie sich über die Art der Heizungsanlage Gedanken machen. Es gibt nämlich zwei verschiedene Vorgehensweisen. Falls Sie in einem Eigenheim oder einer Wohnung mit dezentraler Gastherme/Heizung wohnen, sollten Sie die Gastherme/Heizung inklusive der Umwälzpumpe abschalten. Nun fließt kein heißes Wasser mehr durch die Anlage.

Drehen Sie anschließend den Thermostat an den Heizkörpern voll auf und warten Sie rund eine Stunde, bevor Sie die Heizkörper entlüften. In dieser Zeit kann die Luft nach oben steigen. Nehmen Sie die Heizungsanlage erst wieder in Betrieb, wenn Sie mit dem Entlüften fertig sind.

Anders sieht es aus, wenn Sie in einer Mietwohnung mit Zentralheizung wohnen. Dann können Sie natürlich nicht einfach die Heizung komplett ausschalten. Der Unterschied beim Entlüften ist, dass Sie in diesem Fall den Thermostat komplett zudrehen.

Heizung entlüften in ein paar einfachen Schritten

Wenn Sie den vorherigen Hinweisen gefolgt sind, können Sie mit dem Entlüften loslegen. Halten Sie eine Schüssel, einen Lappen sowie den Heizkörperschlüssel oder einen passenden Schraubendreher bereit.

Halten Sie die Schüssel direkt unter das Ventil, bevor Sie es aufdrehen. Drehen Sie nun langsam gegen den Uhrzeigersinn, bis Sie das Entweichen der Luft hören können. Sobald keine Luft mehr kommt, sondern Wasser aus dem Ventil austritt, können Sie wieder zudrehen. Falls doch etwas mehr Wasser spritzt, haben Sie den Lappen zum Aufwischen parat. Es empfiehlt sich trotzdem, empfindlichere Böden zuvor abzudecken.

Falls mehrere Etagen entlüftet werden, sollten Sie bei den Heizkörpern im unteren Geschoss beginnen und sich danach weiter nach oben durcharbeiten.

Kann ich eine Fußbodenheizung selbst entlüften?

Das Entlüften eines Heizkörpers gilt in der Regel als unproblematisch. Die Hersteller von Heizungsanlagen geben die oben genannten Tipps, mit denen jeder selbst zur Tat schreiten kann. Bei einer Fußbodenheizung sieht es hingegen ganz anders aus. Hier lautet die dringende Empfehlung: Lassen Sie einen Installateur die Arbeit erledigen, damit ihre Heizung nicht beschädigt wird! Der Prozess ist leider deutlich komplizierter als ein kurzer Dreh am Entlüftungsventil.

Was tun, die Heizung weiter Probleme macht?

Es gluckert immer noch oder die Heizkörper werden weiterhin nicht komplett warm? Dann brauchen Sie einen Profi, der die Heizungsanlage überprüft. Vielleicht muss etwas nachjustiert oder ein technisches Problem behoben werden. Falls Sie zur Miete wohnen, sollten Sie schnell den Vermieter informieren. Er wird veranlassen, dass jemand die Heizung im Haus unter die Lupe nimmt.

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