Himbeerblätter und Magnolienlaub - Ungewöhnliches für Kränze

Rohr/Düsseldorf (dpa/tmn) · Es geht auch mal anders: Türkränze müssen nicht immer aus Reisig oder Beerenzweigen gebunden sein. Ein Streifzug durch den Garten offenbart wahre Schätze. Gerade im Herbst finden Bastler ungewöhnliches Deko-Material.

 Für den Tisch oder die Wand: Kränze lassen sich aus vielen Materialien zusammenstellen. Foto: BBH

Für den Tisch oder die Wand: Kränze lassen sich aus vielen Materialien zusammenstellen. Foto: BBH

Der Kranz kann aus Himbeerlaub sein. Und die leuchtend gelben Blätter des chinesischen Ginkgo fallen an der Tür besonders auf: Im Garten finden sich gerade im Herbst viele Materialien, die sich zu Kränzen binden lassen. „Etwas Besonderes sind jetzt die langen biegsamen Ranken von Waldreben“, sagt Beate Walther, Buchautorin und Floristmeisterin aus dem thüringischen Rohr.

Neben Rosen und Brombeeren tragen Schneeball, Liguster und Feuerdorn Früchte, die sich gut in einem Gesteck machen. Unter den Blühpflanzen lassen sich Rosen, Hortensien, Zinnien und Sonnenblumen gut binden, rät Manfred Hoffmann, Kreativ-Direktor des Fachverbandes Deutscher Floristen aus Düsseldorf. Besonders variantenreich ist derzeit das Laub - vor allem Blätter, deren Ober- und Unterseiten sich unterscheiden. Walther empfiehlt Himbeerlaub und Pappelblätter. Besonders schöne Farbakzente zeigen auch Kastanie, Eiche, Buche und Fächerahorn sowie Ginkgo und Magnolie.

Allerdings sollte der Bastler nicht zu viele Materialien mischen. Sonst komme der Charakter der einzelnen Teile nicht gut zur Geltung. „Damit ein Kranz, der aus verschiedenen Materialien zusammengestellt wird, harmonisch wirkt, sollte deren Stärke gleichmäßig sein“, rät Mechthild Bennor, freie Dozentin für Floristik aus Herten in Nordrhein-Westfalen.

Als Kombination empfiehlt sie zum Beispiel Blätter und Blüten der rosaroten Heide sowie der rostroten, rosa oder weißen Fetthenne und der rosafarbenen Hortensien. Dazu kommen einige Hagebutten oder Früchte der Büschelrose. Dezenter wirke ein Kranz mit Silberkörbchen, schwarzen Ligusterbeeren, blauen Hortensien und die Blätter der Silberpappel.

Die Kränze brauchen eine Unterlage. Für dickere Modelle taugen Strohkränze mit einer Stärke zwischen drei und zwölf Zentimetern, erläutert Walther. Für filigrane Kränze reichen gewellte Drahtreifen. Ein etwa vier Zentimeter breites, braunes oder dunkelgrünes Vliesband kommt um einen Strohrömer. „Mit dem Vlies verhindert man, dass das helle Material des Strohs zwischen den Blüten und Blättern durchschaut“, erläutert Bennor. Außerdem verhindere die Lage, dass die Feuchtigkeit in das Stroh eindringt. Um einen Drahtstreifen kommt am besten ein Klebeband, damit das Pflanzenmaterial nicht abrutscht.

Die Materialien liegen schuppenförmig auf dem Rohling, so dass die Spitzen der folgenden Blätter, Zweige oder Fruchtstände den Draht oder die Stecknadeln verdecken. Zum Aufhängen dienen am besten Bänder, Kordeln oder Bast. Bindedraht, der rosten kann, könne Flecken an der Tür hinterlassen, sagt Walther. Sie rät, darauf zu achten, dass das Gebinde nicht an die Tür schlägt oder an ihr scheuert.

Eine Alternative ist ein Kranz oder Gesteck auf Steckmoos. „Es eignet sich besonders gut für frische Blüten“, sagt die Floristmeisterin. Das Steckmoos kommt in eine Wanne mit Wasser - aber nur auf die Wasseroberfläche. Es darf nicht untergetaucht werden, da es sich selbstständig vollsaugen soll. Die schräg angeschnittenen Blüten stehen vorher über Nacht in Wasser.

Literatur:

Walther, Beate: 50 blumige Kränze für jede Gelegenheit, Ulmer Eugen, 128 S., 9,90 Euro, ISBN-13: 978-3800176748

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