Im Juni wird geerntet und viel gegossen

Berlin (dpa/tmn) · Jeder Monat stellt Gärtner vor unterschiedliche Aufgaben. Schon im Juni belohnen einige Pflanzen die viele Arbeit. Erste Früchte sind bereits reif. Trotzdem heißt es nun besonders viel gießen und pflegen.

 Ernten und genießen: Im Juni sind die ersten Früchte im Garten reif. Foto: Nestor Bachmann

Ernten und genießen: Im Juni sind die ersten Früchte im Garten reif. Foto: Nestor Bachmann

Erdbeeren, Kirschen und Himbeeren: Die ersten Früchte im Garten sind jetzt oder bald reif. „Ernten und genießen sie“, nennt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin-Dahlem die wichtigste Aufgabe im Garten für den Monat Juni. Doch die süße Speise mögen auch Vögel, und daher müssen die Pflanzen vor ihnen geschützt werden. Die Apfelernte lässt noch einige Zeit auf sich warten - wer aber den Ernteerfolg vergrößern will, muss jetzt ran. Die Bäume werden ausgelichtet. „Lieber ein paar weniger Früchte ernten, dafür aber große und schöne“, sagt die Gartenexpertin. Auch vertikal wachsende Wassertriebe in den Bäumen müssten entfernt werden. Darüber hinaus ist folgendes im Garten zu tun:

- An Rosen und sonstigen Stauden, die keine schönen Samenstände entwickeln, werden verblühte Blüten herausgeschnitten. Sonst verlieren sie viel Kraft. Die neuen Triebe der Kletterrosen werden zudem mit Sprossen in die Richtung gelenkt, in der die Pflanze wachsen soll.

- „Nach der Sommersonnenwende am 21. Juni geht das Wachstum rückwärts“, sagt Van Groeningen. Viele Pflanzen haben ihren Zenit überschritten, und in den Beeten tun sich Lücken auf. „Hier lohnt es sich oft noch nachzusäen, etwa Salat.“

- Ist Staudenmohn verblüht, verschwindet er gänzlich von der Fläche. Hier können Einjährige die Lücke schließen.

- Ende Juni werden die Katzenminze und der Frauenmantel zurückgeschnitten. Die Katzenminze blüht bis Spätjuli ein zweites Mal, der Frauenmantel bekommt immerhin neue Blätter.

- Wird es nun zum ersten Mal richtig heiß, braucht der Garten viel Wasser. Extra gegossen wird im Staudenbeet aber nur, wenn es wirklich notwendig ist. „Dann zwei, drei Stunden richtig den Sprinkler an - das bringt mehr als eine Viertelstunde den Gartenschlauch laufen zu lassen“, sagt die Gartenexpertin. In Gärten ohne Schneckenplage werde am besten abends gegossen, sonst morgens sehr früh. Der Rasen werde an heißen Tagen auch gemäht, aber nicht zu kurz. Und der Schnitt sollte als Mulch verteilt werden. Dieser halte Feuchtigkeit im Boden.

Nach jedem Gießen sollte das Gemüsebeet kurz aufgehackt werden. „Das reduziert nicht nur das Unkraut, sondern verhindert auch die Wasserverdunstung“, erläutert Angelika Feiner, Diplomagraringenieurin vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner in München. Das sei besonders an heißen Tagen wichtig. Außerdem sollte vor allem bei hohen Temperaturen darauf geachtet werden, dass der Boden um Samen wie von Radieschen und Möhren, die gerne im Hochsommer nachgesät werden, immer feucht ist. „Die Erde darf nie antrocknen, denn das unterbricht den Keimungsprozess“, erläutert Feiner.

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