Keime ade: Den Kühlschrank regelmäßig reinigen

Berlin (dpa/tmn) · Es liegt eigentlich auf der Hand: Dort, wo Lebensmittel verarbeitet oder gelagert werden, ist Hygiene besonders wichtig. Doch gerade der Kühlschrank wird beim Putzen regelmäßig bewusst ausgelassen. Die Reinigung kostet ja auch Zeit.

 Hygiene ist Pflicht: Experten empfehlen, alle vier bis sechs Woche den Kühlschranks zu reinigen. Foto: IKW

Hygiene ist Pflicht: Experten empfehlen, alle vier bis sechs Woche den Kühlschranks zu reinigen. Foto: IKW

In Kühlschränken steckt mittlerweile viel High-Tech: Sie haben eine Beschichtung gegen Keime oder können sogar mit dem Internet kommunizieren. Aber eins können sie noch nicht: sich selbst reinigen. Bei verschütteter Sahne und Marmeladenflecken muss der Besitzer selbst Hand anlegen. Alle vier bis sechs Wochen braucht der gesamte Kühlschrank eine Reinigung. Sonst müffelt es irgendwann nach faulen Eiern. Und die Bakterien gedeihen munter. So geht man vor:

Auswischen: „Alle beweglichen Teile, etwa Glasplatten, Gemüsefach oder die Kunststoff-Ablagen in der Tür, nimmt man heraus und reinigt sie am Spülbecken“, sagt Monika Wittkowski vom DHB Netzwerk Haushalt. Dann folgt der Innenraum. „Sie können einen Allzweckreiniger oder Spülmittel nehmen, es gibt auch Produkte zur Kühlschrankreinigung, die speziell dafür konzipiert sind“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW).

Scheuermilch sei für den Kühlschrank tabu. Die Schleifpartikel rauen die Oberfläche auf und verkratzen sie. An diesen Stellen können sich leichter Schmutz und Bakterien ablagern. Auch Scheuerschwämme eignen sich nicht. Zum Abschluss empfiehlt Wittkowski ein altes Hausmittel: „Danach kann man mit Essigwasser noch mal alle Teile mehrmals abwischen. Das neutralisiert die Gerüche, die im Kühlschrank sind.“

Desinfizieren: Desinfektionsmittel sind nicht erforderlich. Bei einer gründlichen Säuberung mit Reinigungsmitteln werden Schmutzpartikel, vor allem Fett und Eiweiß, gelöst und mehr als 90 Prozent aller Oberflächenkeime entfernt, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Desinfektionsmittel belasteten das Abwasser.

Nacharbeiten: Beim Reinigen darf die Gummidichtung nicht vergessen werden, die rund um die Kühlschranktür verläuft. In deren Rillen setzt sich leicht Schmutz fest, es kann sich Schimmel bilden. Oder der Gummi klebt am Gehäuse fest und reißt. „Wenn die Gummidichtung rissig oder porös ist, dringt warme Umgebungsluft in den Innenraum des Kühlschranks ein“, erklärt Roman Zurhold von der Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena). Der Kühlschrank verbrauche dann mehr Strom. Ob der Gummi noch dicht ist, zeigt eine angeschaltete Taschenlampe im geschlossenen Kühlschrank. Scheint ihr Licht in einer dunklen Wohnung nach außen, muss das Band ausgetauscht werden.

Abwischen: Sind Innenraum und Dichtung sauber, wird der Kühlschrank von außen abgewischt. Bei Edelstahl eignen sich weiche Schwämme und Mikrofasertücher sowie Wasser mit Spülmittel. Scheuerpulver und Silberputzmittel können der Oberfläche schaden. Darauf weist die Informationsstelle Edelstahl Rostfrei hin.

Hochglänzender Edelstahl werde mit einem speziellen Reiniger wieder sauber. „Die darin enthaltenen Polierkörper lösen Fett, Fingerabdrücke, Speisereste und Kalk“, erläutert Glassl. „Ebenfalls enthaltene Pflegebestandteile bilden eine Schutzschicht und verhindern ein schnelles Anlaufen der Oberfläche“. Für gebürsteten oder mattierten Edelstahl empfiehlt er ebenfalls spezielle Produkte, denn diese enthielten keine Polierkörper. Sie sollten in Strichrichtung angewendet werden.

Sparen: Über das Gitter auf der Rückseite gibt der Kühlschrank Wärme, die er aus seinem Inneren herauspumpt, an die Umgebungsluft ab. „Je mehr Staub auf dem Gitter liegt, desto weniger Wärme kann abgegeben werden und desto schwerer hat es der Kühlschrank“, erklärt Energieexperte Zurhold. „Einmal im Jahr sollte es daher mit einem Staubtuch oder dem Staubsauger gereinigt werden.“ Das ist aber nur bei frei stehenden Geräten möglich.

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