Mein Garten: Altes Saatgut testen

Speicher · Nach diesem Winter kann man sich die Frage nicht ernsthaft stellen. Aber mal hypothetisch: Muss ich bis Ostern Gartenfasten? Und wenn ja, wie?

Natürlich! Die vielen bunten Samentütchen. Wie Osterschleckereien und Schokohäschen wollen sie uns in Versuchung führen. Doch wir greifen nicht zu, nicht bevor getestet wurde, welche Samenreste der vergangenen Jahre noch haltbar sind.

Ob es sich lohnt, vorhandenes Saatgut in dieser Saison auszusäen, zeigt die Keimfähigkeitsprobe. Dazu legt man jeweils ein paar Körner auf feuchte Watte, Zellstoff oder Löschpapier in ein flaches Glas und schließt den Deckel. Eventuell wird die Unterlage nochmals vorsichtig befeuchtet.

Nach der für die Art angegebenen Keimzeit – Kresse beispielsweise keimt bei 15 Grad Celsius bereits nach wenigen Tagen, Spinat nach einer Woche – müssen drei Viertel der Saat aufgelaufen sein. Tun sie das nicht, ist die Keimprobe negativ, und die Samen sind unbrauchbar. Keimt etwa die Hälfte, kann man das Saatgut noch verwenden, sät aber mindestens doppelt so dicht aus, als normalerweise üblich ist.

Als ich mit meiner Keimprobe bei der Petersilie ankomme, rechne ich aus, dass Ostern vorbei ist, bis die Petersilie mit ihren fünf Wochen Auflaufzeit keimt. Sofort renne ich in den nächsten Gartenmarkt und decke mich ein – für nach der Fastenzeit, versteht sich. Vorher ist der Boden für die meisten Sämereien sowieso noch zu kalt. ek/dr

Kathrin Hofmeister, Gärtnerin und Diplom-Kulturwirtin aus Speicher, wird ab heute jeden Samstag Tipps für die Hobbygärtner unter unseren Lesern geben.

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