Mein Garten: Wie man Gehölze schneidet

Speicher · Ein Freund hat sich eine Teleskopschere gekauft. Das sind diese ausziehbaren Astscheren, bei denen man an einem Seil zieht, um abgestorbene und störende Äste in schwindelnden Höhen zu Fall zu bringen.

Bei trockenem Wetter ist der Freund jetzt mit der Teleskopschere zugange. Man sollte ja, wie die Winzer beim Rebenschnitt, einen möglichst schönen Tag für den Baumschnitt erwischen. Bei feuchter Witterung dringen Pilzsporen leichter in die Schnittstelle ein. Um Pilz- und anderen Krankheiten vorzubeugen, gilt zudem, gut gewartete Schneidewerkzeuge zu benutzen. Rosenscheren müssen schneiden, nicht quetschen. Alte Baumsägeblätter werden gegen neue ausgetauscht. „Und zum Reinigen nehme ich Sagrotantücher“, kommt mir der Tipp einer Bekannten in den Sinn.

Sagrotantücher habe ich das letzte Mal auf einer Reise in südliche Gefilde benutzt. Von den Sanitäranlagen wandern meine Gedanken zu strahlender Sonne, funkelndem Meer und blaublitzenden Gewächsen.

Meine Blauraute (Perovskia abrotanoides), natürlich, hat den Eifeler Winter mal wieder nicht verkraftet. Aber sie wird gewiss neu durchtreiben. Wie alle am diesjährigen Holz blühenden Ziersträucher muss sie sogar zurückgeschnitten werden.

Die Blauraute kürze ich bis eine Handbreit über dem Boden. Dann geht's ans Herausnehmen alter und abgestorbener Äste bei den anderen Ziersträuchern. Das Auslichten lässt wieder Licht und Luft an die Gehölze. Man könnte sagen, sie fühlen sich wie einer, der durchs Teleskop, sprich Fernrohr, schaut und Land in Sicht hat. aheu/jöl

Kathrin Hofmeister, Gärtnerin und Diplom-Kulturwirtin aus Speicher, gibt Hobbygärtnern jeden Samstag Tipps.

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