Mieten statt kaufen - Mit Leihgeräten beim Heimwerken sparen

Düsseldorf (dpa/tmn) · Soll ein neues Regal an die Wand, beginnt die Suche: Wo im Keller ist die Bohrmaschine? Und der Häcksler für die Gartenabfälle? Natürlich im hintersten Winkel, denn die Geräte werden kaum gebraucht. Lohnt sich der Kauf? Oder leiht man besser aus?

 Heimwerker haben viel Werkzeug im Keller liegen. Aber braucht man das alles so oft, dass sich die Anschaffung rechnet? Foto: Kai Remmers

Heimwerker haben viel Werkzeug im Keller liegen. Aber braucht man das alles so oft, dass sich die Anschaffung rechnet? Foto: Kai Remmers

Eine Baumaschine wird im Haushalt durchschnittlich nur 45 Stunden genutzt, bevor sie auf dem Müll landet. Auslegt ist so ein Gerät aber auf einen Gebrauch von 300 Stunden, erläutert die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Lohnt es sich überhaupt, solche Geräte zu kaufen?

Nein, sagen Umwelt- und Wohnexperten. Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW empfiehlt Heimwerkern, sich für Gelegenheitsarbeiten teure Werkzeuge besser auszuleihen. „Ein Bohrhammer ist relativ teuer, und für einen Mauerdurchbruch bei keiner allzu großen Fläche brauche ich ihn maximal zwei Tage“, erklärt er. Mit einem Leihgerät kommen Verbraucher in diesem Fall günstiger weg.

Michael Pommer, Trainer an der Heimwerkerschule DIY-Academy in Köln, nennt eine Faustregel: „Übersteigt der Mietpreis für den Zeitraum ein Drittel des Kaufpreises des Gerätes, sollte man es kaufen.“ Wenn Verbraucher sorgsam mit dem Werkzeug umgehen, können sie es danach weiterverkaufen. In einem guten Zustand können sie noch die Hälfte oder ein Drittel des Preises dafür bekommen.

Bei der Berechnung, ob Leihen oder Kaufen besser ist, sollten neben der Miete die Fahrtkosten sowie der Faktor Zeit für die Wege zum Verleiher bedacht werden. Neben der Möglichkeit, Geräte im Baumarkt zu mieten, empfiehlt der Verbraucherschützer Heldt, im Internet nach unabhängigen Verleihern zu schauen.

Was preiswerter ist, hängt auch von den sehr unterschiedlichen Kaufpreisen ab. Im Baumarkt gibt es relativ günstige Bohrhämmer. „Aber man muss sich immer darüber im Klaren sein, dass gerade diese Billigwerkzeuge sehr schnell kaputt gehen“, sagt Heldt. Das hätten Tests gezeigt. „Und sie bringen längst nicht die Leistung eines Profiwerkzeugs.“ Verleiher hätten dagegen meist Geräte von Markenherstellern im Angebot. Diese sind Heldt zufolge häufig kraftvoller. Dadurch lasse sich Zeit einsparen, weil die Aufgabe schneller erledigt wird.

Neben den Kosten ist die Schonung von Ressourcen ein Argument für Leihgeräte. Der Materialaufwand und die Energie, die in die Produktion eines Werkzeugs gesteckt werden, kann je nach Gerät groß sein. Liegt das Gerät dann nur im Keller herum, liegen auch die wertvollen Ressourcen wie Erdöl, Kunststoffe, Metalle sowie Energie auf Halde, erläutert Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Berlin. „Der Aufwand, der in die Produktion, die Erstellung jeder einzelnen Bohrmaschine geht, steht in keinem Verhältnis zu ihrer Nutzungszeit.“

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