Rasen und Regenwurm

Ist das wahr? Ein Mann pirscht mit einem Eierlöffel in der rechten und einem Eimerchen in der linken Hand über die Rasenfläche. Will er Ostereier suchen? Nein. Er sammelt schokoladenbraune Erdhäufchen ein.

Regenwürmer haben sie im ganzen Rasen verteilt. Ein hervorragender Dünger!

Der aus welken Blättern und abgestorbenen Wurzeln gebildete Humus enthält wichtige Wachstumsstoffe. Die von Regenwürmern produzierte Erde ist, hochgerechnet auf ein Jahr, fünfmal reicher an pflanzenverfügbarem Stickstoff als normaler Gartenboden. Sie enthält siebenmal mehr Phosphor und elfmal mehr Kali. Sie weist doppelt so viel Magnesium und ein Vielfaches an Spurenelementen auf.

Na gut, das mit dem Einsammeln stimmt so nicht. Es war kein Mann. Das war ich selbst. Männer würden die kleinen Erdklümpchen bestenfalls mit einem Laubbesen in den Rasen einrechen. Denn die Herren der Schöpfung wollen ihren Rasen jetzt auf Vordermann bringen. Wo die Forsythien blühen, geht das schon.

Das Erblühen der typischen Ostersträucher gilt als Startschuss für die Rasenmähsaison. An einem trockenen Tag erfolgt der erste Schnitt. Dann kann vertikutiert und gedüngt werden. Das Einrechen des Regenwurmdüngers ist also auf alle Fälle eine gute Idee. Ich sammle derweil die homöopathischen Dosen für Steingartenpflanzen wie Enzian, Polsternelke und Küchenschelle ein - mit zwei Löffeln. Das geht besser. Und außerdem erinnert's an ein Osterrätsel: Möcht' wohl wissen, wer das ist, der immer mit zwei Löffeln frisst. ek/kvd

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