Rosen, Kaffee oder Bananen: Boom bei „Fairtrade“-Produkten

Bonn (dpa) · Fair gehandelte“ Waren wie Bananen, Kaffee, Tee oder Bananen setzen sich immer stärker durch. Kleinbauern in ärmeren Ländern soll mit dem Konzept geholfen werden. Verbraucher müssen dafür mehr zahlen.

 Fairtrade-Rosen - Auch Schnittblumen aus „fairem Handel“ werden bei den Verbrauchern immer beliebter. Foto: Caroline Seidel

Fairtrade-Rosen - Auch Schnittblumen aus „fairem Handel“ werden bei den Verbrauchern immer beliebter. Foto: Caroline Seidel

Waren aus „fairem Handel“ sind bei den deutschen Verbrauchern immer stärker gefragt. Vor allem bei Schnittblumen, Bananen und Kaffee und auch dem relativ neuen Produkt Eiscreme legte der Absatz 2012 deutlich zu. Der Trend zu immer mehr verkauften „Fairtrade“-Produkten hält seit mehr als einem Jahrzehnt an. Insgesamt sind die Waren aber immer noch ein Nischenprodukt. Im Schnitt gab ein Verbraucher 2012 rund sechs Euro für „Fairtrade“-Waren aus, wie der Verein Transfair in Bonn berichtete.

Bei Rosen beträgt der Marktanteil aber bereits knapp 20 Prozent. Auch jede dritte Bio-Banane trägt laut Transfair bereits ein Fairtrade-Siegel. Demnächst sollen auch Kosmetikartikel eingeführt werden.

Die Fairtrade-Verkäufe stiegen im Jahr 2012 insgesamt in Deutschland um rund ein Drittel auf einen Wert von 533 Millionen Euro, berichtete Transfair. Die mit einem Siegel gekennzeichneten Produkte seien seit 2012 flächendeckend im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich, nachdem sie auch der Discounter Aldi und die Drogeriemarktkette dm ins Regal genommen hätten.

Zu zwei Dritteln sind die Waren inzwischen auch mit einem Biosiegel versehen. Die Produzenten bekommen höhere Mindestpreise und eine höhere Prämie, wenn sie auf ökologische Erzeugung umsatteln.

Die Verbraucher müssen für Fairtrade-Produkte etwas tiefer in die Tasche greifen, das soll auf der anderen Seite den Kleinbauern und Kooperativen in ärmeren Ländern zugute kommen.

Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland mehr als verzehnfacht, wie der Geschäftsführer des Transfair-Vereins, Dieter Overath, berichtete. „Jetzt gilt es, die Sortimente weiter auszubauen und mehr Markenartikler ins Boot zu holen, insbesondere im Süßwarenbereich.

Auch Tee und Textilien werden von den Verbrauchern zunehmend in der „fairen“ Variante gekauft. Ein „Wermutstropfen“ sei hingegen ein Rückgang bei Schokolade, sagte Overath. Hier fehle das Engagement der großen Hersteller. „Kakao-Bauern können ihre Ernte oft nur zu einem kleinen Teil unter Faitrade-Bedingungen absetzen.“

Mit „Fairtrade“ ist das Ziel verknüpft, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauern in Entwicklungsländern zu verbessern. Ihnen werden feste Verträge und Mindestabnahmepreise garantiert. Im Gegenzug müssen etwa das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit sowie Mindestlohnvereinbarungen beachtet werden.

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