Schick und ökonomisch
Frankfurt/Trier · In den vergangenen Wochen haben wir Ihnen umfassend Sanierungsmöglichkeiten rund um das Haus vorgestellt. Doch auch mit den richtigen Haushaltsgeräten lässt sich Energie sparen – dabei kommt es aber nicht nur auf die inneren Werte an. Ein Exkurs in die Welt der sogenannten weißen Ware: neue Trends in Sachen Design und Umwelttechnik.
(dpa) Aufwendiges Design und dabei höchst effizient: Kühlschränke und Waschmaschinen sind inzwischen mehr als einfache Haushaltsgeräte. Sie werden Trendobjekte. Ansprechendes Design, mehr Komfort und Arbeitserleichterung haben dazu beigetragen, dass Haushaltsgeräte nicht erst ersetzt werden, wenn sie defekt sind, sagt Christian Eckert vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Frankfurt.
Kunden achten immer öfter auf Effizienz
Verbraucher würden sich immer öfter für eine Neuanschaffung entscheiden, weil die neue Geräte-Generation durch verbesserte Technologie jede Menge Energie spare. Vor allem Küchengeräte können Stromfresser sein. Deshalb achten Kunden beim Kauf immer stärker auf Effizienz.
Ein übergreifendes Thema, mit dem sich die Markenhersteller beschäftigen, sind Haushaltsgeräte, die Strom- und Wasserkosten senken, sagt Claudia Oberascher von der HEA-Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung in Berlin.
Angesichts steigender Energiekosten seien sparsame Geräte vielen immer wichtiger, und in vielen Haushalten gebe es noch veraltete Geräte mit hohem Energieverbrauch.
Das Einsparpotenzial einer Neuanschaffung ist groß. Wer jetzt einen neuen Geschirrspüler oder eine neue Waschmaschine kauft, spart mit dem neuen Modell bis zu 35 Prozent Energie und 50 Prozent Wasser gegenüber einem 15 Jahre alten Gerät, hat die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Frankfurt am Main errechnet. Auch neue Kühlschränke verbrauchten im Vergleich zu 15 Jahre alten Vorgängern nur die Hälfte. Mit den verbesserten Kühl-Gefrier-Kombinationen sinke der Verbrauch sogar um 65 Prozent. So könnten jährlich circa 70 Euro eingespart werden.
Viele Geräte der neuen Generation erinnern auch wegen ihrer auffallenden Gestaltung nur noch wenig an die weiße Ware, wie Haushalts-Großgeräte traditionell genannt werden. In den letzten Jahren waren das Material Chrom und jede Menge Farbe bei den Elektrogroßgeräten sehr gefragt, sagt Elisabeth Lokai-Fels vom Hersteller AEG Hausgeräte in Nürnberg. In der kommenden Saison liege der Purismus in der Küche allerdings wieder im Trend.
Modelle in weißer Farbe seien wieder gefragt aber nur wenn sie aufwendig und optisch hochwertig gestaltet seien. So gebe es zum Beispiel eigens weiße Ceranfelder für die weiße Küche.
Haushaltsgeräte als Statussymbol
Neue Haushaltsgeräte haben mittlerweile für manchen Statussymbol-Charakter, ist die Erfahrung von Eckert. Hierzu gehören beispielsweise Induktionskochfelder, Hochgeschwindigkeits-Backöfen mit vielen Extrafunktionen und Garprogrammen und zweiflügelige Kühlschränke nach amerikanischem Vorbild.
Die Designer haben ihre Modelle außerdem dem Trend zu gesunder Ernährung angepasst. Nach gfu-Angaben wurden dafür zum Beispiel Dampfgarer entworfen, die in Backöfen integriert sind. Funktionalität, Design, Effizienz so einfach wie früher ist der Einkauf eines Haushaltsgerätes nicht mehr. ek/dr
Extra: Die meisten Haushaltsgroßgeräte müssen im Handel mit einem Etikett gekennzeichnet sein, das anzeigt, wie energieeffizient ein Gerät arbeitet. Dafür gibt es verschiedene Bezeichnungen wie EU-Label, EU-Energie-Label, Gerätelabel, Energiesparlabel oder Energieetikett. Das EU-Label gilt für Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Elektrobacköfen und Klimaanlagen. Anhand der Einteilung in sieben Effizienzklassen von A (besonders sparsamer Energieverbrauch) bis G (sehr hoher Energieverbrauch) können der Energieverbrauch und die künftigen Betriebskosten des Gerätes in die Kaufentscheidung miteinbezogen werden.
Für Kühl- und Gefriergeräte gibt es zwei weitere Energieeffizienzklassen. Mit den Kategorien A+ und A++ werden Produkte gekennzeichnet, die besonders wenig Strom verbrauchen. Der Grund für die Einführung der beiden neuen Effizienzklassen ist der zunehmende Anteil von Kühl- und Gefriergeräten der Kategorie A, der eine Unterscheidung energieeffizienter Geräte kaum noch zuließ. (dpa)