September ist Pflanzzeit

Ziergräser bieten Sinnesfreuden. Sie rascheln, glitzern, verstecken und übernehmen die Initialzündung im herbstlichen Farbfeuerwerk. Und während Schatzgräber Kostbarkeiten ausbuddeln, graben Gärtner sie jetzt in Form von Zwiebelblumen ein. Das zahlt sich zur Frühjahrsblüte aus.

Trier. Im September beginnt die klassische Pflanzzeit. Dank Containerware ist Gartengestaltung die ganze Saison über möglich, doch die besten Startbedingungen haben Pflanzen nach wie vor im Frühling und Herbst.

Die dritte Jahreszeit gilt insbesondere für Gehölze als optimaler Pflanzzeitpunkt. Wer jetzt im Moseltal Tafelobst heranreifen sieht, bekommt Lust auf einen eigenen Apfel- oder Birnenbaum. Eine Lösung für kleine und kleinste Gärten bieten Säulenbäumchen. Die schlanken Senkrechtstarter erreichen eine Höhe von drei bis vier Metern Höhe und bilden kaum Seitenäste. Sie sind daher sogar als Kübelpflanze auf dem Balkon denkbar. Vorraussetzung: Mindestens zwei verschiedene Sorten nebeneinander stellen, um einen guten Fruchtansatz zu garantieren! Eine andere platzsparende Variante ist das Obstbaumspalier. Dort können waagerecht gezogene Apfel- oder Birnbäume sogar den Grenzzaun ersetzen.

Idealer Pflanztermin für viele Stauden



Auch für Stauden ist der Herbst ein idealer Pflanztermin. Gerade wenn man einen herbstlichen Aspekt gestalten will, ist es hilfreich, die Pflanzen im blühenden Zustand mitein ander zu gruppieren. Selbst Profis haben nicht immer die Vorstellungsgabe, ob Blütenfarbe und Blatttextur laut Plan optimal zusammenpassen. Arrangiert man die blühenden Pflanzen an Ort und Stelle, fällt das Kombinieren leichter. Hohe Pflanzen in voller Blüte sollte man nach dem Einpflanzen aber zurückschneiden. So konzentrieren sie ihre Kraft aufs Einwurzeln und verschwenden sie nicht in Blüte und Samenbildung.

Wer einmal Feuer für die Herbstfärbung der Ziergräser gefangen hat oder bei der Flüsterpost raschelnder Halme versteht "es gibt kaum eine Pflanze, die so vielseitig einsetzbar ist wie Gräser", wird im derzeitigen Angebot schnell fündig. Strukturierende Wirkung zeigen vor allem hohe Ziergräser. Durch ihre Verschleierungstaktik wecken halbtransparentes Chinaschilf (Miscanthus) und Pfeifengras (Molinia) die Neugier auf dahinter liegende Gartenräume. An Wasserstellen oder am Sitzplatz betätigen sich raschelndes Chinaschilf und Goldleistengras (Spartina pectinata Aureomarginata) als Entspannungscoach. In kleinere Gartenräume wedeln Federgräser (Stipa) auf durchlässigen Böden beschwingte Leichtigkeit. Als Lichtfänger bringen Gräser ihre künstlerischen Fähigkeiten ein. Was da wie Brillanten an Zierhirse (Panicum) glitzert, sind in filigrane Rispen gefasste Tautropfen. Solche Schauspiele kann man auch auf dem Balkon inszenieren. Alle niedrigen und mittelhohen Ziergräser lassen sich ideal im Topf kultivieren. Schöne Kontraste bilden beispielsweise purpurfarbige Gräser wie das frostfrei zu überwinternde purpurviolette Federborstengras (Pennisetum setaceum Rubrum) und farbkräftige Dahlien. Während die Knollen der Dahlien in zwei Monaten ausgegraben werden, um sie frostfrei zu überwintern, buddelt man alle frühlingsblühenden Zwiebelblumen jetzt ein. Je früher, desto besser, denn Schneeglöckchen & Co. trocknen in Lagerräumen leicht aus. Besonders gefährdet sind Winterlinge. Tipp: Vor dem Pflanzen über Nacht in Wasser legen. Als Faustregel beim Zwiebelblumensetzen gilt: doppelt so tief setzen, wie die Zwiebeln hoch sind! Mit der Spitze nach oben pflanzen!

Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie uns! Die für alle Hobbygärtner spannend sten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten

Extra Richtig pflanzen: Pflanzabstände festlegen! Bei Obstgehölzen beispielsweise drei bis vier Meter für Spindelsträucher, bis sechs Meter bei Buschbäumen. Heckenpflanzen je nach Breitenwuchs. Bei Wurzelware rechnet man vier bis fünf Pflanzen auf den laufenden Meter, im Rosen und Prachtstaudenbeet vier bis fünf Pflanzen auf den Quadratmeter. Pflanzloch mindestens doppelt so breit und tief ausheben wie der Wurzelballen der Pflanze groß ist! Aushub mit ausgereifter Komposterde mischen und Loch damit zu einem Drittel füllen! Eine Handvoll Hornspäne in das Loch geben (200 Gramm/Quadratmeter)! Pflanze samt Container in einem Eimer mit Wasser vollsaugen lassen, bis keine Blasen mehr aufsteigen! Container entfernen, Pflanze in die Mitte setzen, mit Erde auffüllen! Die Pflanze soll so tief im Boden stehen, wie sie im Container saß. Mit den Händen andrücken, Gehölze festtreten, und gut mit Wasser einschlämmen!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort