Strenger Winter treibt Heizkosten nach oben

Berlin (dpa) · Wenn die nächste Abrechnung kommt, droht bei den Heizkosten eine böse Überraschung. Denn das Jahr 2012 war relativ kalt. Experten haben ausgerechnet, wie stark das zu Buche schlägt.

 Für Wohnungsinhaber in Deutschland sind die Heizkosten im vorigen Jahr um durchschnittlich neun Prozent nach oben geklettert. Foto: Ralf Hirschberger

Für Wohnungsinhaber in Deutschland sind die Heizkosten im vorigen Jahr um durchschnittlich neun Prozent nach oben geklettert. Foto: Ralf Hirschberger

Mieter müssen für 2012 mit einer Nachzahlung bei den Heizkosten rechnen. Denn es war insgesamt kälter und die Heizperioden dauerten im Vergleich zum Vorjahr länger. Außerdem stiegen die Energiepreise. Das ist das Ergebnis des am Dienstag (1. Oktober) veröffentlichten Heizspiegels 2013 .

Für Wohnungsinhaber in Deutschland sind die Heizkosten demnach im vorigen Jahr im Durchschnitt um neun Prozent gestiegen. Diese Tendenz hält nach Einschätzung des Mieterbundes an. Die Wintermonate Anfang 2013 waren ziemlich kalt. Gas wurde nach den Berechnungen im ersten Halbjahr um 1,4 Prozent teurer, Fernwärme sogar um 4,5 Prozent. Allein das erste Vierteljahr 2013 dürfte pro Haushalt 55 bis 65 Euro Mehrkosten verursachen, sagte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten in Berlin.

Das Zahlenwerk basiert auf den Daten von knapp 100 000 zentral beheizten Wohngebäuden im ganzen Bundesgebiet. Es wird jährlich von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft Co2online und dem Deutschen Mieterbund erstellt. Die „Bild“-Zeitung hatte über die Studie berichtet.

Während der Preis für Heizöl 2012 um rund neun Prozent kletterte, waren es bei Erdgas und Fernwärme jeweils fünf Prozent. Für eine durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung steigen die Jahreskosten für Heizöl um 11,2 Prozent auf 990 Euro, für Erdgas um 7,7 Prozent auf 770 Euro und für Fernwärme um 9,6 Prozent auf 860 Euro.

Um den Heizenergieverbrauch und damit auch die Kosten dafür zu senken, rät der Mieterbund zu Modernisierungsmaßnahmen. Schon die optimale Einstellung der Heizanlage bringe Einsparungen.

Der Heizspiegel soll Mietern und Eigentümern helfen, den Energieverbrauch von Gebäuden und die Kosten einzuschätzen. Er enthält den durchschnittlichen Verbrauch, die Durchschnittskosten und die durch das Heizen entstehenden CO2-Emissionen für unterschiedlich große Wohngebäude. Im Heizspiegel wird nach Energieart - Öl, Erdgas oder Fernwärme - unterschieden sowie nach den vier Verbrauchskategorien: niedrig, mittel, erhöht und zu hoch. Außer dem bundesweiten Heizspiegel gibt es für 45 Kommunen und Kreise auch kommunale Heizspiegel.

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