Umweltfreundlich Waschen: Finger weg von Wundermitteln

Dessau-Roßlau (dpa/tmn) · Rund 630 000 Tonnen Waschmittel werden pro Jahr verwendet. Hinzu kommen rund 220 000 Tonnen Weichspüler. Reduzieren lassen sich diese Mengen vor allem durch umweltfreundliches Waschen. Haus- und Wundermittel helfen in der Regel aber wenig.

 Die Waschmaschine sollte nur angestellt werden, wenn sie wirklich voll ist. Foto: Armin Weigel

Die Waschmaschine sollte nur angestellt werden, wenn sie wirklich voll ist. Foto: Armin Weigel

Waschbälle, Backpulver oder Essig - solche vermeintlichen Wundermitttel helfen beim Waschen häufig nicht. Zahlreichen Studien zufolge lasse sich der Nutzen nicht eindeutlig nachweisen, erklärt das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau. Wer umweltfreundlich waschen will, sollte daher seine Waschmaschine immer voll beladen, das Waschmittel richtig dosieren und auf die Waschtemperatur achten. Eine Übersicht:

Waschbälle: Verschiedene Hersteller werben damit, dass mit diesen Kugeln auf Waschmittel ganz oder teilweise verzichtet werden kann. Das Institut für Landtechnik an der Universität Bonn hat diese Aussage bei einzelnen Produkten getestet. Das Ergebnis: Keine der untersuchten Waschmittelalternativen lieferte ein besseres Reinigungsergebnis als das Waschen mit reinem Wasser.

Backpulver: Backpulver gilt seit langem als Mittel gegen Vergrauung und Flecken. Dabei besteht Backpulver lediglich aus Natriumhydrogencarbonat und etwas saurem Phosphat oder einer anderen Säure. Die Stiftung Warentest hat Backpulver im Waschversuch getestet und kommt zu dem Ergebnis: Zwei Tüten Backpulver mit Waschmittel in der Maschine lieferten keinen messbaren „Weiß-und-sauber-Effekt“.

Essig als Weichspüler-Ersatz: Weichspüler sind wegen der Umweltbelastung und vieler Duftstoffe nicht empfehlenswert. Häufig wird daher Essig als Alternative genannt. Der gewünschte Effekt weicherer Wäsche lässt sich damit aber kaum erreichen, weil die sogenannte Wäschestarre nicht nur auf Kalkablagerungen basiert. Auslöser dafür ist der Waschprozess. Dabei können die Oberflächen der Baumwollfasern aufgeraut werden. Das kann auch Essig nicht verhindern.

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