Verzogene Tür entlarven und richten

Berlin (dpa/tmn) · Wenn es durch die Haustür zieht, kann sie verzogen sein. Wo sich der Spalt befindet, finden Hobby-Handwerker mit einer Visitenkarte heraus. Gerichtet wird sie auf verschiedene Weise - je nachdem, wo die Luft durchdringt.

 Wenn die Tür klemmt, kann das beispielsweise am Rahmen liegen. Foto: Kai Remmers

Wenn die Tür klemmt, kann das beispielsweise am Rahmen liegen. Foto: Kai Remmers

Eine Tür, die nicht richtig schließt und mit leichtem Druck ins Schloss fällt, kann verzogen sein. Heimwerker überprüfen das, indem sie sich den umlaufenden Türfalz im geschlossenen Zustand etwas genauer anschauen - sowohl an der Schloss- als auch an der Bänderseite, erklärt Peter Birkholz, Ratgeberautor der Stiftung Warentest in Berlin. Liegt das Türblatt überall gleichmäßig am Zargen- bzw. Türrahmenfalz an, oder klafft irgendwo ein Spalt? Im Zweifelsfall hilft eine Visitenkarte, um das festzustellen. „Man versucht, die Karte zwischen Türblatt und Falz zu stecken und führt sie von innen und von außen einmal herum und merkt dann sehr schnell, wo das Türblatt anliegt oder wo Luft ist.“

Befindet sich ein Spalt an der Scharnierseite, kann der Heimwerker bei neueren Türen die Schraubbänder ein wenig nachstellen, indem er sie etwas in den Türrahmen hineindreht. Dabei genügt meistens eine Umdrehung, erläutert Birkholz. „Auf der Schlossseite müsste das Schließblech versetzt werden, was schon schwieriger ist, denn die Schließbleche sind oft in das Holz der Zarge eingepasst.“

Klafft je ein Spalt an zwei diagonal gegenüber liegenden Ecken, also beispielsweise links oben und rechts unten, wurde aller Wahrscheinlichkeit nach die Zarge nicht auf beiden Seiten gleichmäßig lotrecht eingebaut. „Das kommt viel öfter vor als erwartet und dürfte der am häufigsten vorkommende Fehler beim Türeinbau sein“, weiß der Experte. Bestätigt sich der Verdacht mit Hilfe einer genauen Wasserwaage, so hilft nur, die Zarge auszubauen oder wenigstens auf der schieferen Seite zu lockern. „Hierzu müssen auch die Verankerungen an der Mauer lokalisiert, gelöst und an anderer Stelle wieder hergestellt werden.“ Aber das gehe nicht ohne Schäden an den Wandbelägen und dem Verputz - „deshalb Vorsicht“, sagt Birkholz.

„Schafft man es, die Zarge exakt auszurichten und wieder im Mauerwerk zu befestigen, so wäre das Problem gelöst. Doch trauen Sie sich nicht zu viel zu“, betont der Heimwerkerexperte. Ob es mit wenig Erfahrung gelingt, die neue Tür fehlerfrei einzubauen, sei zweifelhaft. Sollte es nicht gelingen, muss ein komplett neues Türelement her.

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