Wie Sie bei Ihrem Umzug Geld sparen können

Ein Umzug ist stets ein kostspieliges Unterfangen, wobei Ausgaben vom Umzugsunternehmen bis zur formalen Ummeldung schnell einen vierstelligen Betrag erreichen. Durchdacht geplant und verschiedene Faktoren im Vorfeld richtig abgeschätzt, lassen sich die Kosten bei einem Umzug punktuell reduzieren und größere, finanzielle Freiheiten nutzen.

 Der Makler wird künftig von demjenigen bezahlt, der ihn beauftragt. Foto: Kai Remmers

Der Makler wird künftig von demjenigen bezahlt, der ihn beauftragt. Foto: Kai Remmers

Umzug und Möbeltransport richtig vorbereiten

Der Einzug in eine neue Wohnung muss selten absolut spontan absolviert werden, sodass wenige Wochen oder Monate an Vorbereitungszeit bleiben. Diese sollte beispielsweise zur Auswahl des Umzugsunternehmens genutzt werden, das Einholen mehrerer Angebote zeigt schnell die Kostenunterschiede auf. Empfehlenswert ist, wenigstens mit einem Umzugsprofi einen Vor-Ort-Termin zu vereinbaren und abzuschätzen, welchen Aufwand der eigene Hausrat beim Transport mitbringt.

Die Kosten für ein Umzugsunternehmen liegen je nach Umfang des Hausstands im hohen dreistelligen oder geringen vierstelligen Bereich. Ein Großteil dieses Geldes lässt sich mit der Anmietung eines Transporters und der Mithilfe von Freunden und Bekannten einsparen, wobei das Fahrzeug pro Tag zwischen 100 und 200 Euro kosten dürfte.

Bei einem Umzug mit Freunden reicht häufig schon die Verpflegung der Umzugshelfer aus, lediglich der fehlende Haftpflichtschutz für die Umzugshilfe als Gefälligkeitsleistung ist als Kostenrisiko zu tragen. Ohnehin sollte ein kleiner Betrag für Umzugsschäden einkalkuliert werden, um von diesem Geld neues Mobiliar als Ersatz zu kaufen. Abhängig von der geleisteten Kaution für die alte Wohnung und hier entstandenen Schäden muss außerdem ein Zuschuss für Renovierungsarbeiten am alten Wohnsitz eingeplant werden.

Maklercourtage: Neuregelung und finanzielle Spielräume

Bis zum 1. Juni 2015 waren es Mieter gewohnt, bei über Immobilienmakler vermittelte Objekte eine Maklercourtage zu leisten. Diese durfte nach den Vorgaben des Gesetzgebers maximal zwei Nettomonatsmieten betragen, im Regelfall wurde dieser Spielraum von Maklern vollständig ausgenutzt. Mit der Gesetzesänderung hat der Mieter die Courtage nur noch dann zu tragen, wenn er tatsächlich die Dienste des Maklers für die Wohnungssuche beansprucht hat, ansonsten übernimmt der Vermieter diese Kosten.

Das Einsparungspotenzial bei einem Umzug liegt so schnell bei zwei Monatsmieten, die oft einen hohen drei- oder geringen vierstelligen Betrag erreichen und beispielsweise zum Möbelkauf genutzt werden können. Im Zeitalter des Internets und zahlreicher Online-Plattformen wie Immowelt oder ImmoblienScout24 wird der Verzicht auf einen Makler für eine erfolgreiche Wohnungssuche einfach gelingen.

Mietkaution und ihre Alternativen

Aus der Erfahrung heraus gehen Vermieter ein Risiko ein, bei Mieterwechsel auf ausstehenden Mietzahlungen oder Kosten für Sanierungen und Renovierungen sitzenzubleiben. Genau deshalb ist die Zahlung einer Mietkaution mittlerweile obligatorisch, die maximal die dreifache Monatskaltmiete betragen darf. Das Geld wird am Anfang des Mietverhältnisses vom Vermieter in Empfang genommen und zu marktüblichen Konditionen verzinst, bei Ende des Mietverhältnisses erhält der Mieter sein Geld mit Zinsen zurück. Ist es zu erkennbaren Mängeln am Mietobjekt gekommen oder stehen Mietzahlungen aus, kann der Vermieter hierfür T eile der Kaution zurückbehalten.

Für die Mietpartei ist diese Regelung unerwünscht, da ein drei- oder vierstelliger Betrag aus dem Privatvermögen dauerhaft nicht zur Verfügung steht. Eine Alternative zur gewohnten Regelung ist die Mietkautionsbürgschaft, die von Finanzunternehmen wie der SWK Bank angeboten wird. Sofern der Vermieter in eine solche Absicherung einwilligt, ist eine unmittelbare Beantragung möglich.

Die gewährte Bankbürgschaft wird dem Vermieter in Urkundenform anstelle einer Kautionszahlung ausgehändigt. Kommt es tatsächlich zu Schäden oder Ansprüchen, kann sich der Vermieter zur Abwicklung direkt an die Bank wenden, für diesen Service zahlt der Mieter der Bank eine jährliche Gebühr. Die eingesparte Kaution von bis zu drei Nettomonatsmieten kann nun wiederum für den Umzugstransport beziehungsweise Neukauf von Möbeln eingesetzt werden.So viel Geld lässt sich beim Umzug sparen

Geht es beim Umzug vorrangig um das Sparen, lassen sich mit privater Umzugshilfe und dem Anmieten eines Transporters die Kosten schnell um 1.000 Euro oder mehr senken. Mit etwas mehr Eigeninitiative bei der Wohnungssuche entfällt zudem die teure Maklercourtage und auch eine Bankbürgschaft anstelle der Mietkaution sorgt dafür, dass mindestens ein hoher drei- bis vierstelliger Betrag dauerhaft verfügbar bleibt.

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