Wisch und weg: Mit Frühjahrsputz den Wintermief loswerden

Lichtenfels (dpa/tmn) · Im Winter putzen viele nur das Nötigste. Aber mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling kommt die Lust auf Frische und Sauberkeit. Diese Motivation ist gerade gut, die oft vernachlässigten Sofas und Holzmöbel zu pflegen.

 Die Heizungsluft hat Holzmöbel ausgetrocknet. Das Material sollten daher nach dem Winter gut gereinigt und geölt werden. Foto: Silvia Marks

Die Heizungsluft hat Holzmöbel ausgetrocknet. Das Material sollten daher nach dem Winter gut gereinigt und geölt werden. Foto: Silvia Marks

Die strahlende Frühlingssonne bringt es an den Tag: Auf Schränken, Polstermöbeln und Teppichen hat sich eine Schicht aus Staub und Chemikalien angesammelt. Zeit, mit einem gründlichen Frühjahrsputz zu beginnen. „Rückstände von Raumsprays, Duftkerzen, Desinfektionsmitteln und Kosmetika müssen entfernt werden“, sagt Lothar Knerr, IHK-Sachverständiger für Möbelpflege aus Lichtenfels (Bayern). Sie konnten sich ablagern, da im Winter die Wohnung wegen der niedrigen Außentemperaturen immer nur für kurze Zeit gelüftet wurde. Ein Universalmittel gibt es nicht. „Jedes Material benötigt sein spezielles Reinigungsmittel“, erklärt Knerr.

Es gibt extra Produkte für Stücke mit Stoff, Mikrofasern, Glatt-, Rau- oder Kunstleder. Wer das falsche wählt, kann sogar Schaden anrichten. Ein Ledermittel macht zum Beispiel auf der Kunstledercouch nicht sauber, sondern hinterlässt klebrige Flecken und schädigt das Material. „Grundsätzlich sollte man scharfe Chemikalien, Hitze und Dampf vermeiden“, sagt Knerr. Denn die Möbel reagieren darauf mit Flecken, Dellen, Falten, Verfärbungen und Verhärtungen, oder der Lack platzt ab. Besonders hochwertige Möbel aus Naturmaterialien sind empfindlich und dürfen wirklich nur mit den Produkten behandelt werden, die die Hersteller in der Pflegeanleitung empfehlen.

Fehlt die Anleitung, kann man sich mit sanften Hausmitteln behelfen. Zum Entfernen von Flecken auf Polstermöbeln eignet sich zum Beispiel eine fett-, öl- und alkalifreie Naturseife, die ph-neutral ist. Wichtig ist, nie nur den Fleck alleine zu behandeln. Es muss der gesamte Teil des Sofas gesäubert und danach mit destilliertem Wasser feucht nachgewischt werden, damit sich keine Ränder bilden. „Eine Imprägnierung ist nach der Reinigung nicht nötig“, erläutert Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Die Möbel sind in der Regel beim Hersteller imprägniert worden.

Für die Reinigung nutzt man nebelfeuchte, weiche Lappen wie Staub- oder Baumwolltücher. „Mikrofasertücher sind für Holz- und lackierte Möbel völlig fehl am Platz“, sagt Geismann. „Mit ihren feinen Fasern zerkratzen sie die Oberfläche der Möbel. Das sieht nicht nur unschön aus, auch neuer Staub kann dann schneller eindringen.“

Auf den Polstermöbeln ist gut zu sehen, wo die Bewohner häufig sitzen. „Der Lieblingsplatz ist an Gebrauchsspuren und Kuhlen zu erkennen“, sagt Knerr. Er empfiehlt, den Platz öfters zu wechseln und Schmutz umgehend zu beseitigen. Beim Frühjahrsputz sollten die Polster mit einer weichen Bürste bearbeitet werden, um Krümel und Flusen zu entfernen.

Sofas aus Glattleder können ebenfalls mit dem Staubsauger von Krümeln und Staub befreit werden. Danach sollten sie mit destilliertem Wasser, neutraler Seife und einem sauberen Tuch feucht gereinigt und anschließend trockengerieben werden. „Wenn dann noch eine spezielle Pflegemilch oder ein Lederbalsam aufgetragen wird, bekommt das Leder wieder ein frisches Aussehen“, sagt Knerr. Vorsichtig müssen Verbraucher mit diesen Mitteln bei Sofas aus Rau- und Nubukleder sein. Die vertragen nur speziell abgestimmte Produkte.

Die Heizungsluft hat Holzmöbel ausgetrocknet, Türen und Schubladen können sich verzogen haben oder das Material rissig geworden sein. Staub ist in die Ritzen eingedrungen. Die Möbel sollten daher gut gereinigt und geölt werden. Kleine Beschädigungen an Möbeln sollten Verbraucher bei dieser Gelegenheit gleich reparieren. „Lose Schrauben und Griffe müssen festgezogen werden“, erläutert Mareike Hermann von der DIY-Academy in Köln. „Abgebrochene Zierleisten kann man mit Leim, der Klebepistole oder Sekundenkleber befestigen oder mit kleinen Nägeln fixieren.“ Schleifpapier bekommt kleine Kratzer aus dem Material. Wichtig ist, anschließend die Oberfläche neu zu behandeln.

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