Wohnen wird für Studierende immer teurer

Der Wohnungsmarkt spitzt sich immer weiter zu, auch in Trier. Immer mehr Menschen beginnen in Deutschland ein Studium an einer Universität, Fachhochschule oder Kunsthochschule.

Wohnen wird für Studierende immer teurer
Foto: Flickr Matthias Ripp CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Die Entwicklung am Wohnungsmarkt führt sogar dazu, dass Immobilieninvestoren Studierende als neue Zielgruppe einstufen.

Einen Grund für die überlaufenen Studienstädte sieht die Zeitung "Die Welt" in der Verkürzung der Schulzeit, die zu doppelten Jahrgängen an den Universitäten geführt hat. Außerdem kämen viele Studierende, die sich sonst an US-amerikanischen Universitäten bewerben würden, nach Deutschland, seit die Einreisebedingungen in die USA verschärft wurden. Der bevorstehende Brexit könnte die Lage in und um Trier noch weiter verschärfen, falls "Teile des Londoner Bankenzentrums nach Luxemburg verlegt werden". Denn durch die Nähe zu Luxemburg könnten viele Banker auf die Idee kommen, in Trier eine Eigentumswohnung zu suchen. Schon jetzt ist die Lage angespannt: "Unter 3000 Euro pro Quadratmeter ist in der Stadt fast keine neugebaute Wohnung zu bekommen", berichtet das Magazin 5vier.de . Auch im Umland werde fleißig gebaut, dennoch sei noch keine Entspannung des Wohnungsmarkts in Sicht.

Nicht nur aus den deutschen Großstädten, auch aus Trier sind Wuchermieten bekannt geworden ( wir berichteten ). Die Mieten in Trier seien somit "vergleichbar mit denen in Berlin". Festgestellt wurde dies durch die Erhebung des Mietspiegels. Während deutschlandweit in verschiedenen Städten versucht wird, mit einer Mietpreisbremse die Mieten auf dem Niveau des aktuellen Mietspiegels zu halten, wird das Werkzeug generell als wenig effektiv bewertet . Daher ist zurzeit eine Reform in Planung.

Zimmersuche gestaltet sich schwierig
Bis die Politik ein wirksames Mittel gegen Mietwucher findet, müssen junge Studierende ohne oder mit nur geringem Einkommen großes Glück haben, um eine bezahlbare Wohnung oder ein WG-Zimmer zu finden. Wer ein Zimmer sucht, kann vor allem online auf Portalen wie WG-gesucht.de fündig werden oder die eBay-Kleinanzeigen und die Wohnungsannoncen in den Tageszeitungen durchstöbern. Oft sind neben Glück auch Zeit und Geduld sowie Durchsetzungsvermögen gefordert. Die Nassauische Sparkasse hat Tipps rund ums Thema zusammengestellt , die auch bei der Wohnungssuche helfen. Für die Finanzierung nehmen einige einen Studienkredit auf. Viele Studierende müssen neben dem Studium arbeiten, um es zu finanzieren.

In anderen deutschen Städten entstehen bereits luxuriöse private Studierendenwohnheime, die Namen wie "The Fizz" oder "Youniq" tragen. Die "The Fizz"-Wohnheime gibt es zum Beispiel in Darmstadt, Frankfurt und Berlin. Die kleinen Wohnungen werden von der "International Campus" eingerichtet und betrieben und an Investoren vermittelt. Private Anleger begeben sich ebenfalls in dieses Segment, allerdings zahlen sie für ein einzelnes Apartment mehr als institutionelle Investoren, die mehrere Wohnungen auf einmal zu günstigeren Preisen erstehen können. Das berichtet die Stiftung Warentest nach einer Auswertung. Die hohen Mietpreise dieser Apartments, in Berlin bis zu 715 Euro warm und in Frankfurt bis zu 817 Euro, seien allerdings nur haltbar, solange der Wohnungsmarkt derart angespannt bleibe. Denn das Wohnen in WGs ist oft bis zu 200 Euro monatlich günstiger.

Bildrechte: Flickr Key to the heart? No only to the office… Matthias Ripp CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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