Zerstörte Blütenpracht

Rhododendren können die herrlichsten Blütensträucher sein. Doch was tun, wenn Schädlinge die Immergrünen befallen? Tipps zu Behandlung, Standort und Mulch gibt es auch am Beispiel eines Kissen-Schneeballs.

 Schädlinge können die Blütenpracht der Rhododendron beeinträchtigen. Foto: TV-Archiv/dpa

Schädlinge können die Blütenpracht der Rhododendron beeinträchtigen. Foto: TV-Archiv/dpa

Trier. (kf) Hermann Josef Dupont aus Hermeskeil hat Probleme mit seinen Rhododendren. Die Blütenknospen sind braun, wirken verwelkt und kommen nicht zum Blühen. Er hat gehört, "dass es zweckmäßig sei, alle Äste der befallenen Sträucher bis über den Boden zu kürzen, damit neue gesunde Triebe sich wieder bilden können".

TV-Gartenexpertin Kathrin Hofmeister: Der Rhododendron ist offenbar von der Rhododendron-Zikade befallen. Sie überträgt einen schädlichen Pilz, der die Blütenknospen braun werden lässt. Sie sterben ab, ohne zu erblühen. Man kann nur alles Kranke entfernen. Derart befallenes Pflanzenmaterial wird über die Mülltonne entsorgt, nie auf dem Kompost. Gegen den Schädling spritzt man mit handelsüblichen Mitteln. Das geht jetzt im Sommer. Ende Juni erscheinen die erwachsenen Zikaden. Man fängt sie mit Kirschfruchtfliegen-Fallen.

Radikalen Schnitt halte ich schon aus rein ästhetischen Gesichtspunkten nicht für sinnvoll. Besser ist es, die Abwehrkräfte zu stärken. Dazu zählen: ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, beispielsweise Rhododendron-Dünger, und auf sauren Boden achten. Zwar gibt es neue, kalkverträglichere Züchtungen, doch gilt allgemein: Rhododendren brauchen einen pH-Wert von 4,5 bis 6. Schon kalkhaltiges Gießwasser kann sie schwächen. Besser: Die immer durstigen Rhododendren mit Regenwasser gießen! In Trockenperioden braust man sie abends ab. Eine Mulchschicht aus Laub, Koniferennadeln und Nadelerde bewirkt, dass sie feucht stehen.

Mit Rindenmulch wurde auch das Beet voll Kissen-Schneeball von Adelheid Dennenwaldt aus Niederweis abgedeckt. Sie schreibt: "Etliche dieser Pflanzen sind eingegangen und nicht eine hat jemals geblüht."

TV-Gartenexpertin Kathrin Hofmeister: Das könnte an der Mulchauflage liegen. Zur Abdeckung von Gehölzpflanzungen sollte man nur gütegeprüften Rindenmulch mit RAL-Gütesiegel verwenden. Mulch mindert die Verdunstung und hält die Feuchtigkeit im Boden. War der Boden unter der Mulchschicht vor der Pflanzung allerdings knochentrocken, bleiben die Vorteile aus. Achtung: Rindenmulch legt Nährstoffe fest. Je frischer er ist, umso mehr Stickstoff entzieht er dem Boden. Vorbeugend arbeitet man langsam wirkenden organischen Dünger wie Hornspäne ein und mulcht die Fläche hinterher ab. Alternativ: eine Handvoll organischen Dünger beim Pflanzen ins Pflanzloch geben!

Kissen-Schneeball ist nicht immer zuverlässig frosthart. Er benötigt einen geschützten, absonnigen Standort in sauren Böden und verträgt keine austrocknenden Winde. Als allgemeine Pflanzregel folgt daraus: Standortbedingungen beachten!Entscheidend für gutes Gedeihen ist die Bodenvorbereitung. In einem verdichteten Boden können Pflanzen nicht einwurzeln. Die Wasserversorgung kommt nicht in Gang. Deshalb: Boden lockern und in der Anwachsphase und Trockenperioden gut wässern! Besonders schwer tun sich Gehölze und Stauden, die ballentrocken gesetzt werden. Deshalb tauche ich Containerware vor dem Einpflanzen in einen Eimer mit Wasser und halte sie solange mit dem Topfrand unter Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

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