„Dein Tag, Deine Chance – Ausbildung jetzt!“ Ausbildungsmesse: Erste Kontakte zwischen Jugendlichen und Betrieben geknüpft

Bitburg · Mit der Zusage zu einem Praktikum und den besten Aussichten für eine Ausbildungsstelle sind viele Jugendliche von der Ausbildungsmesse „Dein Tag, Deine Chance – Ausbildung jetzt!“ zurückgekehrt. In den kommenden Tagen werden Termine vereinbart und Bewerbungen geschrieben. Der Messeerfolg geht in die nächste Runde.

 Jasmin Kopnarski redet mit Patrick Wendt der Agentur für Arbeit.

Jasmin Kopnarski redet mit Patrick Wendt der Agentur für Arbeit.

Foto: Friedemann Vetter

Robin Thiel verlässt die Ausbildungsmesse in Bitburg - organisiert von der Arbeitsagentur, der Handwerkskammer (HWK) Trier, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier und dem Trierischen Volksfreund - als einer der Gewinner. "Robin hat meine Zusage zu einem Praktikum. Wir müssen uns nur noch über einen Termin einig werden", sagt Bernd Pütz erfreut.

Der Inhaber eines Bitburger Reisebüros ist überwältigt von der Resonanz der Veranstaltung mit rund 900 Jugendlichen in der Bitburger Stadthalle. "Ich kann es kaum glauben. Ich habe drei vollständige Bewerbungen mit Foto und Lebenslauf bekommen. Die Jugendlichen sind so gut vorbereitet. Ich bin positiv überrascht", sagt Ausbilder Pütz. Was er an dem 20-jährigen Robin aus Rittersdorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) schätzt: "Er ist sehr aufgeschlossen, was wichtig für unseren Beruf ist. Er hat nicht nur mich reden gelassen, sondern auch selbst Fragen gestellt."

Und Robin selbst? Er will "Neues erleben, die Welt kennen lernen", sagt er. Da käme ihm eine kaufmännische Ausbildung in einem Reisebüro gerade recht.

Auch Sven Haubrich ist gefragt, ist wie die meisten Jugendlichen derzeit kein Bittsteller auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle, sondern begehrt als Azubi, als künftige Fachkraft für die Betriebe der Region Trier. Beim Speed-Dating auf der Ausbildungsmesse "Dein Tag, Deine Chance - Ausbildung jetzt!" in Bitburg geht es um die Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und möglichen Mitarbeitern auf Augenhöhe. "Ich selbst werde zwar angesprochen. Aber: Auch meine Fragen werden beantwortet", ist der 20-jährige Trierer begeistert.

Kontakt auf Augenhöhe

Er möchte Physiotherapeut werden, hat sich dafür auf den Weg in die Eifel zur Messe gemacht, weil die IB-GIS Medizinische Akademie aus Trier dort als einer von insgesamt 57 Ausstellern in Bitburg über die Ausbildung zum Physiotherapeuten informiert. "Ich könnte gleich einen Probetag machen", sagt er nach dem Speed-Dating und dem ersten direkten Kontakt erfreut. Sicher ist jedenfalls, dass er zum Tag der Offenen Tür bei IB-GIS in wenigen Wochen gehen wird.

Dass weder Aussteller noch Besucher Mühen scheuen, bei der Ausbildungsmesse dabei zu sein, zeigt das Beispiel eines 21-Jährigen, der eigens aus dem Hunsrück nach Bitburg gereist ist. "Das war spontan, weil ich erst vor wenigen Tagen davon erfahren habe", sagt er. Er ist zwar im väterlichen Betrieb beschäftigt, möchte jedoch eine zweite Ausbildung zum Industriekaufmann machen.

"Weiterbildung schadet nie", lautet seine Devise. Auch wenn er keine konkreten Angebote hat, so hat sich sein Kommen dennoch gelohnt: "Meine Erwartungen an die Messe sind weit übertroffen. Die Kombination aus allgemeiner Information am Stand und direktem Gespräch im Speed-Dating begeistert mich."

Wie gerufen kommen derweil Joachim Otten, Personalentwickler bei der Bitburger Brauerei, gleich mehrere Jugendliche, die sich für den Beruf des Fachinformatikers Systemintegration interessieren. Denn für das kommende Ausbildungsjahr gab's nun eine "spontane Absage eines neuen Azubis", so dass Otten diese Lücke so schnell wie möglich füllen möchte. "Ich kann hier keine direkte Zusage machen, da der Entscheider des Fachbereichs nicht da ist. Wenn die Bewerbungen der jungen Leute aber nächste Woche da sind, könnten wir nach einer Stunde Bewerbungsgespräch sofort ein ,Ja' geben", sagt er. Ein Muss sei es deshalb auch für die Bitburger Brauerei, auf der Ausbildungsmesse präsent zu sein und bereits Ausschau nach potenziellen Bewerbern für das übernächste Ausbildungsjahr zu halten. Nicht nur am Standort in der Eifel, sondern auch am 25. Oktober in Trier.

Begehrte Fachkräfte von morgen

Präsenz zeigen: Das ist auch für Uta Weber, Personalleiterin der Firma Borne Türelemente aus Trierweiler (Kreis Trier-Saarburg), wichtig an der Teilnahme als Aussteller in Bitburg. "Die kaufmännischen Berufe brauchen wir nicht zu bewerben. Manche gewerblich-technischen Berufe jedoch haben ein schlechtes Image", sagt sie. Wenn ihr Azubi oder Geselle deshalb bei einer solchen Messe mit Begeisterung seine Ausbildung schildere, habe dies eine nachhaltige Wirkung auf Jugendliche.

Gute Vorkenntnisse

Aufklärung in technischen Berufen hat ihr Gesprächspartner Adrian Schmitz aus Wissmannsdorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) nicht mehr nötig. Denn der 14-Jährige weiß schon, was er einmal werden will: Energieelektroniker. Zur Ausbildungsmesse hat er seine Mutter an der Eingangstür zurückgelassen und sich selbst alle Unternehmen rausgeguckt, die diesen Beruf ausbilden. Also auch die Firma Borne. Beim Speed-Dating mit Uta Weber hat er sich informiert, was der Beruf alles mit sich bringt. Das Ergebnis des fünfminütigen Gesprächs: "Ich finde, er ist für sein Alter sehr mutig und informiert. Ich habe Adrian deshalb gebeten, eine Bewerbung um eine Ausbildungsstelle oder für ein Praktikum bei uns einzureichen", sagt die Personalleiterin. Eine komfortable Situation für den jungen Mann. Und ein Angebot, das Adrian annehmen wird. "Ich werde mir alles anschauen und dann entscheiden, ob ich in dem Unternehmen auch eine Ausbildung machen möchte."

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