Gehaltscheck Diese Berufe sind unbeliebt – aber gut bezahlt

Die Vermutung liegt nahe, dass unbeliebte Berufe automatisch auch schlecht bezahlt sind. Doch das ist nicht zwingend der Fall.

Diese Berufe sind unbeliebt – aber gut bezahlt​
Foto: Pixabay.com/nattanan23

Es gibt zahlreiche Berufe, die wohl nur wenige Menschen gerne machen würden. Bekanntes Beispiel sind Reinigungskräfte. Häufig geht mit diesen ohnehin schon negativ belasteten Berufen auch noch ein wenig ansprechendes Gehalt einher. Aber Letzteres muss nicht immer der Fall sein. Im Folgenden finden Sie fünf Berufe, die zwar unbeliebt sind, aber gut bezahlt werden.

Um feststellen zu können, ob ein Beruf gut bezahlt ist oder nicht, wird zunächst ein Kontrollwert benötigt. Nach der Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit betrug das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt in Deutschland 3516 Euro. In Rheinland-Pfalz waren es 3449 Euro. Beide Werte beziehen sich auf das Jahr 2021.

Bei den im Folgenden angegebenen Gehältern hält es sich um die Mittelwerte der möglichen monatlichen Bruttoentgelte. Diese wurden dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit und gehaltsvergleich.com entnommen.

Nicht jeder möchte Verantwortung?

Zu viel Druck, massenhaft Überstunden und unnötige Bürokratie. Dies sind nur einige Gründe, warum Menschen den Beruf Arzt meiden. Hinzu kommt, dass der Beruf für große Teile der Bevölkerung einfach ungeeignet ist. Denn Blut und andere Innereien können viele überhaupt nicht ausstehen. Kein Wunder also, dass nach einer Studie der PR-Agentur für Unternehmens- und Vertriebskommunikation Faktenkontor mehr als jeder fünfte sagt, dass er den Beruf eines Arztes auf keinen Fall ausüben möchte.

Dass Ärzte gut verdienen wird nicht überraschen, doch wie viel verdienen sie genau? Im Schnitt verdient ein Arzt in Deutschland 6525 Euro pro Monat. In Rheinland Pfalz liegt das monatliche Bruttoentgelt sogar bei 6728 Euro.

Angeblich faul?

Beamte haben bekannterweise einen schlechten Ruf. In einer Studie des DBB Beamtenbund und Tarifunion waren sie unter den Top zehn der Jobs mit der geringsten Wertschätzung. Beamte gelten im Volksmund als faul und unfreundlich. Obendrein verbinden viele sie mit der Bürokratie, die für die meisten Bürger eher ein Ärgernis darstellt.

Doch wie viel verdienen Beamten eigentlich? Hier gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Beamtenlaufbahnen. So verdienen Beamte im mittleren Dienst weniger als der durchschnittliche Deutsche – mit einem monatlichen Bruttoentgelt von im Schnitt 3477 Euro auf ganz Deutschland bezogen. Beamte im gehobenen Dienst hingegen verdienen deutlich mehr. Sie genießen ein durchschnittliches Bruttoentgelt in Höhe von 4392 Euro. Ein Beamte im gehobenen Dienst in Rheinland Pfalz erhält sogar 4804 Euro monatlich.

Nur wenige fühlen sich berufen?

Eine häufige Umschreibung des Berufs eines Pfarrers ist, dass es sich nicht um einen Beruf, sondern eine Berufung handelt. Doch es scheint eine Berufung zu sein, mit der sich nur noch wenige identifizieren. Folge ist der Pfarrermangel, mit dem die Landeskirchen hadern.

Dabei werden Pfarrer überdurchschnittlich gut bezahlt. In Deutschland erhalten sie ein durchschnittliches Monatsgehalt in Höhe von 5145 Euro. In Rheinland Pfalz beträgt das durchschnittliche Gehalt sogar 6136 Euro. Die Gehälter eines katholischen und evangelischen Pfarrers gleichen sich.

Ein Beruf mit wenig Wertschätzung?

Allgemein schreckt der Beruf Lehrer viele ab. Es graut ihnen vor disziplinlosen Schülern und furchtbar unangenehmen Eltern. Oder sie denken schaudernd an die eigenen schlechten Erfahrungen in der Schule zurück. Doch selbst unter den Lehrerberufen ist der des Grundschullehrers am unbeliebtesten. In einer Studie der PR-Agentur Faktenkontor äußern 44 Prozent der Befragten, dass sie den Beruf Grundschullehrer auf keinen Fall ausüben wollten.

Doch selbst das geringste Lehrergehalt liegt über dem deutschen Durchschnitt. Grundschullehrer erhalten in Deutschland im Schnitt ein Bruttomonatsentgelt in Höhe von 4556 Euro.

Mehr Infos zu interessanten Berufen gibt es bei den Kammern der Region und auf deren Ausbildungsmessen. Einen Link finden Sie hier.

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