Fehlendes Lob ist ein Motivationskiller

Freudenberg (dpa/tmn) · Rund jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland fühlt sich seiner Firma nicht emotional verbunden, zeigt eine aktuelle Studie. Führungspersonen sollten sich vornehmen, mehr zu loben.

 Nicht immer nur rumnörgeln: Chefs tun gut daran, ihre Mitarbeiter auch mal zu loben. Foto: Britta Pedersen

Nicht immer nur rumnörgeln: Chefs tun gut daran, ihre Mitarbeiter auch mal zu loben. Foto: Britta Pedersen

Ob Nachlässigkeit oder mangelndes Einfühlungsvermögen: Vielen Chefs fällt es schwer, Mitarbeiter für ihre Arbeit zu loben. „Die meisten Führungskräfte erkennen gar nicht, dass sie kaum Wertschätzung zeigen“, sagt Juliane Dreisbach, Psychologin aus Freudenberg. Die Folge: Viele Mitarbeiter sind bei der Arbeit kaum motiviert.

Laut einer am Mittwoch (6. März) veröffentlichten Studie haben viele Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt. Bei einer Befragung des Beratungsunternehmens Gallup gab rund jeder Vierte (24 Prozent) an, er habe keine emotionale Bindung an sein Unternehmen. 61 Prozent erklärten, sie hätten nur eine geringe emotionale Bindung. Das Unternehmen hatte rund 2200 Beschäftigte befragt. Zu Beginn der Studienreihe 2011 hatten lediglich 15 Prozent innerlich gekündigt.

Führungskräfte sollten ihre Mitarbeiter einmal direkt fragen, ob sie genug Wertschätzung erfahren, rät Dreisbach. Das verhelfe ihnen zu einem realistischeren Blick. Als nächstes sollten Chefs in sich gehen und sich fragen: „Was habe ich denn für Leute? Und was ist gut an denen?“. Denn viele konzentrierten ihren Blick auf die Schwächen ihrer Mitarbeiter, statt auch einmal die Stärken zu sehen.

Schließlich sollten Führungspersonen sich bewusst vornehmen, mehr zu loben. „Aber nicht einfach so“, erklärt Dreisbach. Stattdessen sollten sie mit positiven Worte warten, bis es einen passenden Anlass gibt. Dann könnten sie etwa sagen: „Das ist gut gelaufen. Es hat mir gefallen, wie Sie das gemacht haben.“

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