Fortbildung zum Mediator sollte 200 Stunden umfassen

Berlin (dpa/tmn) · Eine Ausbildung zum Mediator sollte mindestens 200 Unterrichtsstunden umfassen. Das rät die Stiftung Warentest, die 145 Weiterbildungen zum Schlichter zwischen Konfliktparteien geprüft hat.

 Professionelle Konfliktlöser: Mediatoren schlichten zum Beispiel bei Ehescheidungen. Foto: Jan-Philipp Strobel

Professionelle Konfliktlöser: Mediatoren schlichten zum Beispiel bei Ehescheidungen. Foto: Jan-Philipp Strobel

Unterrichtsstunden für die Ausbildung zum Mediator sollten am besten über mindestens 20 Wochen verteilt sein. Ist die Ausbildung kürzer, ist der Praxisanteil meist zu klein, befand die Stiftung Warentest. Bei den Inhalten sollten angehende Vermittler darauf achten, dass es in der Hälfte der Zeit um Mediation geht. Themen sind dann zum Beispiel Konfliktlösungsstrategien oder die Rechtsgrundlagen von Mediation.

In der restlichen Zeit müssten aber Soft Skills wie Verhandlungsgeschick und Gesprächsführung auf dem Stundenplan stehen. Sonst könnten Teilnehmer die gelernte Theorie nicht anwenden. Außerdem sollte während der Weiterbildung mindestens eine Schlichtung in der Praxis durchgeführt werden - unter Aufsicht des Dozenten.

Als Mediatoren werden Personen bezeichnet, die professionell Konflikte zwischen zwei Parteien schlichten. Sie werden zum Beispiel bei Ehescheidungen eingesetzt. Das Ziel ist, einen Gerichtsprozess zu vermeiden. Seit 2012 gibt es ein Mediationsgesetz, das die außergerichtliche Konfliktlösung fördern soll. Feste Regeln, welche Ausbildung Mediatoren brauchen, gibt es bislang aber nicht. Die nun von der Stiftung Warentest geprüften Weiterbildungen waren sehr unterschiedlich: Sie kosteten zwischen 450 bis 9500 Euro und reichten vom vierwöchigen Crashkurs bis zum Hochschulstudium.

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