Im Handwerk steht jedem der Weg offen

Wittlich · Das Handwerk ist ein Grundstein der dualen Ausbildung in Deutschland. Von den rund 7000 regionalen Handwerksbetrieben bilden etwa 1600 Firmen aus. Vor allem Innungsbetriebe übernehmen diese Aufgabe.

Wittlich. Rund 1000 Innungsbetriebe betreut die Kreishandwer-kerschaft MEHR in ihrem Gebiet. Über die Ausbildungsnöte in den Betrieben sprach TV-Redakteur Heribert Waschbüsch mit Simone Assmann von der MEHR. Handwerksbetriebe sind verpflichtend Mitglied der Handwerkskammer. Die Teilnahme in den Innungen ist aber freiwillig. Wie viele Mitgliedsbetriebe haben Sie in der MEHR?Assmann: In den Innungen, die der Kreishandwerkerschaft MEHR angeschlossen sind, haben wir über 1000 freiwillige Mitgliedsbetriebe. Für welchen Bereich ist die MEHR in der Region zuständig?Assmann: Das Gebiet der Kreishandwerkerschaft MEHR umfasst die drei Landkreise: Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel. 2007 sind die ehemaligen Kreishandwerkerschaften Bernkastel-Wittlich und Westeifel zur Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region (MEHR) fusioniert, so dass wir insgesamt 25 Innungen betreuen. Im März hat die Wirtschaft erstmals in Wittlich die Gelegenheit bei der "Take Off" und bei "Dein Tag, Deine Chance" für Ausbildungsplätze zu werben. Wie wichtig sind solche Aktionen für das Handwerk?Assmann: Solche Messen sind auch für das Handwerk ein Thema, denn natürlich suchen unsere Betriebe Nachwuchskräfte: Handwerksbetriebe bilden aktuell noch über Bedarf aus, haben häufig aber auch Schwierigkeiten, die ausgebildeten Fachkräfte in ausreichender Zahl halten zu können. Problem ist, dass viele nach der Ausbildung im Handwerk in die Indus-trie wechseln - vor allem in der Region Wittlich - oder ins benachbarte Luxemburg. Was mir auch auffällt, ist, dass es oft weniger die Schüler sind, die Vorurteile gegen die Ausbildung im Handwerk haben, sondern von Eltern oder Lehrer in eine andere, vermeintlich "bessere Richtung" gedrängt werden. Warum würden Sie heute einem jungen Menschen raten, einen Handwerksberuf zu erlernen?Assmann: Antizyklisch denken und handeln ist klug. Aktuell will fast jeder das Abitur machen und studieren. Diejenigen, die sich für eine berufliche Ausbildung entscheiden, werden bald gefragter sein denn je. Im Handwerk zählt: Jedem mit Ambition, Interesse und Können steht der Karriereweg im Handwerk offen. hw

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