Kranke Kollegen wünschen sich bei Jobrückkehr Normalität

München (dpa/tmn) · Psychische Erkrankungen sind bei Betroffenen oft Anlass für Scham und Unsicherheit. Mitarbeitern mit einem solchen Problem sollte man daher mit einem gesunden Maß an Normalität begegnen.

 Vornehme Zurückhaltung fehl am Platz: Kollegen mit psychischen Problemen, sollte man mit einer gesunden Portion Direktheit begegnen. Foto: Tobias Kleinschmidt

Vornehme Zurückhaltung fehl am Platz: Kollegen mit psychischen Problemen, sollte man mit einer gesunden Portion Direktheit begegnen. Foto: Tobias Kleinschmidt

Kehren psychisch erkrankte Mitarbeiter nach einer längeren Auszeit in den Job zurück, wünschen sie sich vor allem Normalität. „Stattdessen behandeln viele Kollegen sie wie ein rohes Ei“, sagt Stephan Weiler von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM). Denn viele sind unsicher, wie sie sich gegenüber einem Menschen verhalten sollen, der zum Beispiel wegen einer Depression mehrere Monate in einer Klinik war.

Weiler rät, auf den erkrankten Mitarbeiter aktiv zuzugehen. So könnten Arbeitnehmer etwa sagen: „Schön, dass Sie wieder da sind.“ Je nachdem, wie gut das Verhältnis zu dem Kollegen war, dürfe man dann auch Fragen zu seinem Gesundheitszustand stellen. Auf keinen Fall sollten Kollegen dem Mitarbeiter aus Scheu aus dem Weg gehen. Denn machten das alle, könnte die entstehende Isolation die Genesung des Mitarbeiters beeinträchtigen.

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