Kunstvoll bis in die Spitzen

Köln · Haarige Zeiten für das Friseurhandwerk: Aufgrund des demografischen Wandels wird es für Betriebe schwieriger, geeigneten Nachwuchs zu finden. An Attraktivität hat die Ausbildung jedoch nicht verloren.

Köln. Wissen, was "in" ist, das ist die tägliche Herausforderung für jeden Friseur. Ob klassisch-elegant oder modern-avantgardistisch, jede Frisur muss typgerecht und dem Anlass entsprechend ausfallen.
Dazu setzt der Friseur auf aktuelle Modetrends, kann sie aufgreifen und je nach Kunden-Typ kreativ umsetzen. Friseure sind stets am Puls der Zeit, wenn es darum geht, welche Farben und Schnitte angesagt sind und wie sie am besten kombiniert werden können.
So beschreibt der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks (ZV) die anspruchsvollen Anforderungen.
Auch in Krisenzeiten schneiden


Haare müssen auch in Krisenzeiten geschnitten werden. Da dafür viel Personal im Einsatz sein muss, gehören Friseure traditionell zu den großen Ausbildern im Handwerk. Berufseinsteigern bietet die Branche eine anspruchsvolle Ausbildung und gibt so vielen Jugendlichen eine berufliche Perspektive. Gerade auf junge Frauen übe der Kreativberuf eine große Anziehungskraft aus: Rund 90 Prozent der Auszubildenden sind weiblich. Der Beruf der Friseurin nimmt auf der Beliebtheitsskala der handwerklichen Berufe seit Jahren einen Spitzenplatz ein. Kontinuierlich liegt er unter den ersten fünf Plätzen.
Aber auch in dieser Branche wirft der demografische Wandel seine Schatten voraus. Bereits heute sei es für die Unternehmen aufgrund des Bewerberrückgangs deutlich schwieriger, passenden Nachwuchs zu finden, betont der ZV.
Verlorene Attraktivität


Diese Entwicklung werde sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Grundsätzlich habe das Friseurhandwerk zwar nichts an seiner Attraktivität für Berufseinsteiger verloren, doch werde der Wettbewerb um geeignete Bewerber deutlich zunehmen.
Grundvoraussetzung für den nachhaltigen Erfolg als Friseur sei die Bereitschaft, sich permanent weiterzubilden, sagt der Verband weiter.
In Sachen Ausbildung setzt dieser auf das duale System aus betrieblicher Ausbildung und Berufsschule. Allen Bestrebungen, die ganzheitlich ausgerichtete Ausbildung im Friseurhandwerk durch rein schulische Alternativen oder modulare Konzepte auszuhöhlen, erteilt er eine klare Absage. Das duale System habe sich bewährt und gewährleiste einen optimalen Übergang von der Lehre in die Berufsausübung, heißt es beim Verband weiter.
Wer Friseur werden möchte, sollte Spaß an einer kreativen Tätigkeit im Bereich der Mode haben, aber auch ein hohes Qualitätsbewusstsein für die eigene Professionalität entwickeln, empfiehlt der Verband. Daneben sei betriebswirtschaftliches Wissen unentbehrlich, denn der Friseur ist nicht nur Künstler, sondern auch Kaufmann.EXTRA AUF EINEN BLICK


Extra

Die Ausbildung zum Friseur dauert drei Jahre. Durch wählbare sogenannte Qualifikationseinheiten verfügt dieser Beruf über eine flexible Ausbildungsstruktur. Auch eine schulische Ausbildung ist möglich. Die Ausbildungsvergütung liegt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit je nach Region und Lehrjahr zwischen 214 und 550 Euro brutto monatlich. Wer die Ausbildung völlig in schulischer Form absolviert, erhält allerdings keine Ausbildungsvergütung. Das spätere Brutto-Einstiegsgehalt wird mit etwa 1330 bis 1770 Euro angegeben. Weitere Infos im Internet unter www.cat-friseure.de, www.friseurhandwerk.de und www.vdf-ev.de hei

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