Minirock, Birkenstock, kurze Hose - So vermeiden Sie Fauxpas an heißen Bürotagen

München · Draußen herrschen sommerliche Temperaturen und Sie haben wenig Lust, sich in einen dunkelblauen Anzug oder ein steifes Kostüm zu zwängen. Viel lieber würden Sie zur kurzen Hose oder dem leichten Sommerkleid greifen. Doch welches Sommer-Outfit ist noch bürotauglich? Wir zeigen wie die Gratwanderung zwischen Etikette und Luftigkeit gelingen kann und Sie auch an heißen Tagen richtig gekleidet ins Büro kommen.

 Mit Flip-Flops wirkt man im Job schnell unprofessionell. Etikettetechnisch sind Arbeitnehmer mit geschlossenen Schuhen auf der sicheren Seite. Foto: Andrea Warnecke

Mit Flip-Flops wirkt man im Job schnell unprofessionell. Etikettetechnisch sind Arbeitnehmer mit geschlossenen Schuhen auf der sicheren Seite. Foto: Andrea Warnecke

(onf) - Auch wenn es schwer fällt: Selbst bei sommerlichen Temperaturen von über 25 Grad müssen im Büro gewisse Kleidungsregeln beachtet werden. In erster Linie hängt der angemessene Dresscode von der allgemeinen Firmenkultur und dem Tätigkeitsfeld der einzelnen Mitarbeiter ab. Für einen Angestellten in einer Bank gelten andere Regeln als für einen Mitarbeiter auf dem Bau oder für einen Chemiker. Daher gibt es keinen allgemeingültigen Dresscode - den stellt jedes Unternehmen selbst auf. Der kann mal lockerer, mal strenger ausfallen. Generell gilt: Achten Sie darauf, wie sich Ihre Kollegen und vor allem Ihre Vorgesetzten kleiden und passen Sie sich dieser Kleiderordnung an - dann sind Sie auf der sicheren Seite. Trotz unterschiedlicher Toleranzgrenze gibt es allerdings Outfits, die an fast keinem Arbeitsplatz gern gesehen werden. Dazu gehören Bandeau-Oberteile - diese trägerlosen, schlauchartigen Oberteile - oder ausladende Hippie-Kleidung. Auch zu kurze Röcke, tiefe Ausschnitte und Shorts vermitteln eher Urlaubsstimmung und sind auf der Arbeit unpassend.

Darauf sollten Frauen an heißen Bürotagen achten

"Mit Rock und Bluse ist eine Frau schon meist gut gekleidet. Aber auch hier gilt, in je höheren Management-Etagen Sie sich bewegen, desto strenger ist Ihr Dresscode", erklärt Knigge-Expertin Christina Tabernig. Die aktuelle Sommermode kommt Frauen diesen Sommer jedoch entgegen. Die angesagten Midi-Röcke wirken in jeder Branche stilvoll, weil sie eine elegante Länge haben. Generell sollten Frauen aber darauf achten, keine Röcke zu wählen, die kürzer sind als eine Handbreite über dem Knie. Eine hochwertige Stoffqualität unterstreicht zudem ihre Kompetenz. Mit Spagetti-Trägern, nackten Schultern oder gar bauchfrei sollten Frauen auch an heißen Tagen nicht ins Büro kommen. Transparente Kleidung, wie sehr dünne Blusen, wo man wohlmöglich noch die Unterwäsche durchschimmern sieht haben im Büro ebenfalls nichts verloren.

Beim klassischen Etuikleid sollte ein dünner Blazer oder ein Jäckchen darüber getragen werden. Diese können allerdings gern ¾-Ärmel-Länge haben.
"Auch das Schuhwerk kann manch einen an heißen Tagen zum Schwitzen bringen. Dennoch sollte man sowohl die Sandalen als auch die Flip Flops auf dem Weg zur Arbeit besser zu Hause lassen", rät der Münchner Karrierecoach Walter Feichtner. Tragen Sie keine Schuhe, die Ihre Zehen zeigen, das gilt als unangebracht im Büro. Stattdessen können Sie zu Slingpumps greifen - sie sind vorne geschlossen und hinten offen. Geflochtene Lederschnürschuhe oder leichte Canvas-Schnürschuhe mit Ledersohle sind auch eine bürotaugliche Alternative. Allerdings bitte keinen Absatz wählen, der höher als fünf Zentimeter ist. "Seidenstrümpfe sind auf jeden Fall empfehlenswert solange Ihre Beine noch nicht gebräunt und gepflegt sind. In Deutschland gilt aber immer noch bei Kundenkontakt mit Nylons aufzutreten", sagt Tabering. Und vergessen Sie nicht, die Sonnenbrille aus dem Haar zu nehmen, wenn Sie im Büro angekommen sind.

Darauf sollten Männer an heißen Bürotagen achten

Auch wenn es unfair ist, aber Männer dürfen im Sommer generell weniger Haut zeigen als Frauen. Kurze Hosen sind in den meisten Betrieben tabu. Damit Sie nicht allzu sehr schwitzen müssen, gibt es leichte, knitterarme Sommerstoffe. Achten Sie auf die Feinheit des versponnenen Garns, besonders leicht ist etwa "Super 130". Ein Anzug ist besonders leicht wenn er aus feiner Merinowolle besteht. Andere leichte Alternativen sind Wolle im Mix mit Kaschmir oder auch Mohair. Solange Sie keinen Kundenkontakt haben, können Sie auch ein kurzärmeliges Hemd oder ein Polo-Shirt tragen, dann aber leger ohne Krawatte und Sakko. "Gehen Sie zum Kunden kommen Sie im Grunde nicht um einen Anzug mit langärmeligem Hemd und Krawatte herum. Und es gilt, je höher Sie auf der Karriereleiter sind, desto eher müssen Sie den Anzug auch im Sommer tragen", sagt Tabernig. In vielen Firmen ist es zudem gestattet bei Hemden die Ärmel hochzukrempeln. Feichtner rät: "Um es sich an Sommertagen etwas luftiger zu machen, können Sie weite Schnitte tragen, die geben dem Körper mehr Raum zum Atmen." Achten Sie an besonders heißen Tagen darauf, kein Khaki oder Lindgrün zu tragen, auf diesen Farben kommen Schweißflecken noch stärker zum Vorschein. Auf Socken können Männer wenn dann in der Mittagspause im Park verzichten, aber niemals im Büro.

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