Rechtschreibung: Freie Texte sind die bessere Übung

Frankfurt/Main (dpa/tmn) · Auch für die deutsche Rechtschreibung gilt: Übung macht den Meister. Für Lernerfolge bei Kindern empfehlen Experten auch hier eher Lob und Motivation als Quälerei und Kritik.

 Wer viel und gern schreibt, lernt auch die Rechtschreibung meist besser. Zur Übung ist ein eigener Text viel geeigneter als ein Diktat. Foto: Gero Breloer

Wer viel und gern schreibt, lernt auch die Rechtschreibung meist besser. Zur Übung ist ein eigener Text viel geeigneter als ein Diktat. Foto: Gero Breloer

Schreiben Kinder viele Wörter falsch, sollten Eltern ihre Kinder ermuntern, freie Texte zu schreiben. Das regt Kinder dazu an, die Schriftsprache für sich zu entdecken, sagt der Sprachwissenschaftler Günther Thomé. Weniger hilfreich sei es dagegen, Diktate daheim zu üben: Denn diese seien oft quälend und Kinder würden dann das Schreiben mit negativen Gefühlen verbinden und keine Lernfortschritte machen. Sehen Mutter und Vater, dass die Texte des eigenen Kindes vor Fehlern nur so strotzen, sollten sie sich zurücknehmen und nicht nur kritisieren. Das wirkt demotivierend. Stattdessen können sie ihre Kinder zum Beispiel für die Textmenge loben oder dafür, dass man versteht, worum es geht.

Die beste Rechtschreibübung für Kinder sei, so viel wie möglich zu schreiben. Eltern können sie zum Beispiel darin unterstützen, indem sie ihnen ein kleines Schülerwörterbuch schenken. Sind sie unsicher, können sie für sich nachschauen. Dicke Wörterbücher für Erwachsene sind dagegen ungeeignet, erläutert der Professor am Institut für Psycholinguistik und Didaktik an der Goethe-Universität Frankfurt in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (Ausgabe Februar 2013). Denn damit brauchten die Kinder zu lange, bis sie ein Wort finden.

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