Schuhmacher haben beste Zukunftschancen

St Augustin · Das Berufsbild des Schuhmachers wird häufig aufs Reparieren von kaputten Absätzen und Sohlen reduziert. Dabei ist jeder gute Schuhmacher in der Lage, seinem Kunden Schuhe individuell und maßgefertigt an den Fuß zu schneidern.

 Schuhmacher fertigen Schuhe individuell und nach Maß für ihre Kunden an. Foto: ZDS/Fröhlich

Schuhmacher fertigen Schuhe individuell und nach Maß für ihre Kunden an. Foto: ZDS/Fröhlich

St. Augustin. Wer heute den Beruf des Schuhmachers ergreifen möchte, hat sehr gute Zukunftschancen. Gut ausgebildete Fachkräfte sind gesucht. "Es gibt noch immer deutlich mehr offene Stellen als Bewerber", erklärt Peter Schulz, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Schuhmacher-Handwerks, ZDS. Zum Teil hänge dies wohl noch immer mit dem Image des Berufsbildes zusammen. Gerade junge Leute hätten häufig eine völlig falsche Vorstellung von der Arbeit eines Schuhmachers."Viele haben die Vorstellung, dass sich die Arbeit des Schuhmachers darauf beschränke, ein paar Sohlen oder Absätze anzukleben", weiß Schulz. Reparaturen sind aber nur ein kleiner Teil des Arbeitsfeldes. "Das Anforderungsprofil an einen Schuhmacher ist im Gegenteil sehr anspruchsvoll. Kreativität und handwerkliches Geschick sind gefragt, wenn es darum geht, Schuhe als Maßanfertigung für den Kunden zu machen." Anfertigung nach Maß

Am Ende seiner Ausbildung muss jeder Lehrling ein Paar Schuhe als Gesellenstück herstellen können. Er muss auch in der Lage sein, einen seriell gefertigten Schuh individuell für den Kunden umzuarbeiten. Schuhmacher müssen Fußstützen und Fußbetten anfertigen, Beinlängen-Differenzen ausgleichen und vieles mehr."Das Berufsbild hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt", betont der ZDS-Geschäftsführer. Neue Intentionen

"Junge Menschen, die eine Schuhmacherlehre beginnen, haben zudem ganz andere Intentionen hinsichtlich des Einsatzes moderner Maschinen, unternehmerischen Denkens und Marketing-Strategien als das früher der Fall war." 50 bis 60 Prozent das Auszubildenden im Handwerk allgemein kommen nach Angaben des ZDS aus dem Hauptschulzweig, doch auch immer mehr junge Menschen mit Realschulabschluss oder Abitur machen eine Ausbildung. "Höher qualifizierte Bewerber sind meist Frauen", erklärt Schulz. Generell habe der Frauenanteil in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Derzeit liege er bei 30 bis 35 Prozent - Tendenz steigend. "Frauen sind häufig kreativer als ihre männlichen Kollegen", hat Schulz festgestellt. Dies lasse sich auch an den Ergebnissen des jährlichen Bundesentscheids feststellen. Hier kommen jeweils die besten Auszubildenden ihrer Region zusammen, um sich im Wettstreit zu messen und die schönsten und interessantesten Schuhmodelle zu entwerfen und anschließend auch zu fertigen. "Dieser Wettbewerb wird in den vergangenen Jahren vermehrt von Frauen gewonnen", betont Schulz. Schuhmacher

Extra

Schuhmacher fertigen Maßschuhe an, arbeiten Konfektionsschuhe um und erneuern und reparieren Schuhwerk. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre, die Ausbildungsvergütung liegt je nach Ausbildungsjahr und Region nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Schuhmacher-Handwerks zwischen 280 und 535 Euro. Der tarifliche Stundenlohn für einen Gesellen liegt bei 11,50 Euro. hei schuhmacherhandwerk.de hds-schuh.de lederwarenverband.de vdl-web.de

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