"Weg mit dem Smartphone"

Berlin · In diesen Tagen beginnt für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt. Nach der Schule haben sie sich für eine Duale Ausbildung entschlossen und den Einstieg ins Berufsleben.

Berlin. Zwar sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt, aber am 1. August beginnt nun mal für viele junge Leute der Ernst des Lebens: Das Ausbildungsjahr startet. Worauf sollten die neuen Azubis achten? Esther Hartwich, Expertin des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gibt im Gespräch mit unserer Zeitung Tipps.
Frau Hartwich, was ist besonders wichtig, damit Azubis zum Ausbildungsstart gleich einen guten Eindruck hinterlassen?
Hartwich: Werte der "alten Schule" sind Dauerbrenner. Ein gepflegtes Äußeres, Offenheit und ein freundliches Lächeln machen immer einen guten ersten Eindruck.
Die Kleidung sollte seriös und dezent sein. Gerade am ersten Tag strömen viele neue Informationen auf Azubis ein. Eine Infomappe anzulegen kann helfen, den Überblick zu behalten. Auf Notizen, Broschüren oder Organigramme kann man so im Notfall zurückgreifen.

Wie sollten Azubis reagieren, wenn der Chef oder die neuen Kollegen die Freundlichkeit nicht erfunden haben?
Hartwich: Dann gilt dennoch: Freundlich, offen und zurückhaltend ist die passende Marschroute. Als Azubi startet man neu im Betrieb - da ist ein "Hoppla-hier-komm-ich-Auftritt" fehl am Platz. Lieber das Miteinander unter den Kollegen beobachten und sich freundlich und offen verhalten.
Was ist mit Handys und Smartphones am Arbeitsplatz?
Hartwich: Besonders am ersten Tag gilt: weg mit dem Smartphone. Ausbildungszeit ist schließlich Arbeitszeit, und darauf sollten sich die Jugendlichen konzentrieren. In manchen Betrieben sind Handys und Smartphones ganz verboten - in den meisten Unternehmen ist ein maßvoller Umgang aber gestattet. Azubis können beobachten, wie sich die Kollegen verhalten. Am besten ist es, nach den ersten Tagen den Ausbilder ganz direkt nach den Umgangsregeln zu fragen, wenn Unsicherheiten bestehen.
Wie bedeutend ist Pünktlichkeit?
Hartwich: Pünktlichkeit ist ein Muss! Der erste Arbeitstag und man kommt abgehetzt verspätet zur Arbeit ... lieber nicht! Daher am besten den Weg schon mal einen Tag vorher abfahren und am morgen früher als notwendig losfahren. Unpünktlichkeit hinterlässt nicht nur einen schlechten Eindruck, im Arbeitsleben kann sie auch negative Folgen haben. Dazu kann die Verzögerung des Arbeitsablaufes ebenso zählen wie im schlimmsten Fall bei häufiger Unpünktlichkeit die Kündigung.
Sollten Azubis auch Ja zu Überstunden sagen?
Hartwich: Da gilt für Azubis, auch mal flexibel zu sein. Die eine oder andere Überstunde sollte möglich sein und dabei auch nicht als Belastung, sondern vielmehr als Interesse für seinen Beruf empfunden werden. Azubis erhalten für Überstunden zudem einen Ausgleich.Extra

Esther Hartwich leitet beim DIHK den Bereich "Ausbildung". Die 36-Jährige ist promovierte Juristin und seit über fünf Jahren beim Industrie- und Handelskammertag. Zu ihren Fachgebieten gehört auch das Bildungsrecht. has

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