Wein-Lexikon Welche Qualitäten den Cabernet Sauvignon zu einem der ganz großen Weine gemacht haben

Was unterscheidet den Cabernet Sauvignon von den vielen anderen Weinen? Und was gilt es, für den Genuss beim Trinken zu beachten? Wir verraten es.

 Cabernet Sauvignon ist eine äußerst bekannte und beliebte Rotweinsorte.

Cabernet Sauvignon ist eine äußerst bekannte und beliebte Rotweinsorte.

Foto: Getty Images/iStockphoto/benedek

Dieser Rotwein, die wohl bekannteste Rebsorte der Welt, hat ein Aroma von schwarzer Johannisbeere, Schokolade oder Vanille, kann aber auch nach Schinken, Tabak, Kaffee oder Leder riechen und schmecken. Seine Heimat ist Bordeaux, mittlerweile wird er aber in vielen Regionen der ganzen Welt angebaut.

Was ist Cabernet Sauvignon für ein Wein?

Beim Cabernet Sauvignon handelt es sich um eine ganz besondere Rotweinsorte. Bemerkenswert ist der Fruchtgeschmack, der oft verglichen wird mit schwarzen Johannisbeeren. Er hat feste Gerbstoffe, eine gute Struktur und ist nicht zu alkoholreich, beschreibt Wein-Experte Klaus Wählen aus Düsseldorf. Cabernet Sauvignon ist eine natürliche Kreuzung aus Cabernet Franc und Sauvignon blanc, die Rebsorte reift spät und zeichnet sich dadurch aus, dass Geschmack und Bouquet unabhängig von Standort und Klima unverwechselbar bleiben. „Ein Cabernet bleibt immer ein Cabernet“, sagt Sommelière Christina Fischer.

Ist ein Cabernet Sauvignon trocken?

Ja, wie fast alle Rotweine wird auch der Cabernet Sauvignon trocken ausgebaut. Dazu erklärt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut: Trocken ist die Bezeichnung für Weine, die fast oder ganz durchgegoren sind; das heißt für Weine mit einem Restzuckergehalt bis höchstens vier Gramm pro Liter. Der Gesetzgeber erlaube die Bezeichnung „trocken“ darüber hinaus bis zu einem Restzuckergehalt von neun Gramm. Ein trockener Wein sei nicht gleichbedeutend mit sauer, erklärt Büscher. Er enthalte eben nur wenig unvergorenen Zucker. Allerdings schmeckt man bei trockenen Weinen eine höhere Säure eher.

Welcher Cabernet Sauvignon ist der beste?

Die besten Cabernet Sauvignon kommen aus dem Bordeaux in Frankreich, sind aber in der Regel nicht reinsortig, sondern Verschnitte mit den Rebsorten Cabernet Franc und Merlot. Bei diesem Verschnitt behält Cabernet Sauvignon trotzdem durchweg seinen eigenen Charakter. Aber auch in Deutschland – zum Beispiel in der Pfalz – wachsen gute Cabernet Sauvignons. Einfache Weine reifen im Stahltank, gehobene Qualitäten werden im kleinen Holzfass ausgebaut, was dann den Duft von Zedernholz, Nelken oder Vanille hervorruft.

Was macht einen guten Cabernet Sauvignon aus?

Zum einen sind es seine Fruchtaromen, erklärt Christina Fischer, Sommelière aus Köln, aber vor allem sei es seine lange Lagerfähigkeit und die damit verbundene Reifung der subtileren Geschmacksstoffe und Aromen. Die sortenreinen Weine seien bukettreich, kräftig und rassig, die Verschnitte mit milderen Rebsorten Cabernet franc, Merlot oder Malbec und Petit Verdot würden ausdrucksstarke Weine mit kräftigem Körper zustande bringen, sagt Fischer.

Ist Cabernet ein Rotwein?

Ja, Cabernet Sauvignon ist eine Rotweinrebsorte. Aber: Dieser Wein eignet sich nicht für den schnellen Trinkgenuss. Wer Cabernet Sauvignon bestellt, sollte Zeit haben, sagt die Kölner Sommelière Christina Fischer.

Was isst man zu Cabernet Sauvignon?

Weil es sich bei einem Cabernet Sauvignon um einen besonderen Wein handelt, sollte es sich bei dem Essen auch um einen festlichen Anlass handeln. Sehr gut passt dieser Rotwein zu kräftigem, dunklem Fleisch, zu dunklem Geflügel wie Ente oder Taube, aber auch zu Wildgerichten. Die Sommelière Christina Fischer empfiehlt einen Cabernet Sauvignon zum Beispiel zu Rumpsteak mit Kräuter-Mark-Kruste, Stangenbohnen und Rotwein-Schalotten-Jus. In die Jus sollte dann unbedingt der Rotwein, der auch zum Essen getrunken wird. Gerade ein Schuss von diesem Rotwein ins Essen adelt die ganze Mahlzeit direkt. Idealer Essensbegleiter zum Cabernet Sauvignon kann aber auch Lamm aus dem Ofen mit Paprikagemüse und Kartoffelpüree sein, sagt die Expertin.

Wie sollte man einen Cabernet Sauvignon trinken?

Die beste Trinktemperatur sind 16 bis 18 Grad, das heißt, er kann kurz vor dem Servieren leicht gekühlt werden – entweder im Kühlschrank, im Weinklimaschrank oder in einem kühleren Raum. Rotwein fühlt sich in einem bauchigen Glas sehr wohl – so bekommt der Wein immer noch Luft.

Wo wird Cabernet Sauvignon angebaut?

Cabernet Sauvignon ist heute auf der ganzen Welt zuhause – die Rebsorte ist beliebt in Frankreich, in der Toskana in Italien, Chile, Kalifornien, Südafrika und Australien, aber auch in Brasilien, Mexiko, Peru oder Argentinien. In Neuseeland spielt Cabernet Sauvignon seit langem eine quantitativ wichtige Rolle, der Rotwein wird in Amerika im Napa Valley angebaut. Ursprünglich kommt die Rebsorte aus Frankreich, genauer aus dem Bordelais, wo sie als Kreuzung aus der roten Cabernet Franc und der weißen Sauvignon Blanc hervorging. Diese weltweit wichtigste Rotweinsorte gedeiht am besten in einem gemäßigten und milden Klima mit möglichst wenigen Temperaturschwankungen. In Deutschland wird sie bisher nur auf 471 Hektar vorwiegend in der Pfalz und in Rheinhessen angebaut. In geringen Mengen gibt es die Rebsorte außerdem in Baden und an der Nahe.

Was heißt Cabernet auf Deutsch?

Cabernet wird auch mit rund 60 anderen Synonymen bezeichnet, eines davon ist Bidure und wurde offenbar von Plinius dem Älteren erwähnt, und steht für hartes Holz.

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