Wein-Lexikon Der Muskateller erfreut die Weinfreunde schon seit der Antike

Der Muskateller ist eine der ältesten Rebsorten, denn dieser Wein war bereits in der Antike bekannt. Darum ist die Familie der Muskateller-Traube auch groß und sehr verzweigt.

Muskateller erfreut die Weinfreunde schon seit der Antike
Foto: Getty Images/iStockphoto/richardinder

Weit verbreitet ist die Rebsorte im Nordwesten Italiens, dort wird zum Beispiel daraus der süße Asti gemacht. Zum typischen Charakter des leichten Weißweins gehören seine feinfruchtige Säure und sein typisch intensives, aber nicht aufdringliches Muskat-Aroma.

Was ist Muskatellerwein?

Muskateller-Wein gehört zu den Bukettsorten, die aktuell richtig im Trend liegen. Gerade junge Leute lieben diese fruchtigen Sorten – wie zum Beispiel auch die Scheurebe – weil diese Weine ein schönes Aroma in der Nase haben und man sofort etwas schmeckt. „Winzer pflanzen wieder mehr Muskatteller an, die Rebfläche wächst, der Typus kommt gut an“, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut. Es gibt diesen Wein in vielen Farbschattierungen von weiß, grau, grün, rosa, braun über violett, blau bis schwarz – am bekanntesten sind aber der Gelbe und der Rote Muskateller. In Deutschland überwiegt der Gelbe Muskateller.

Wie schmeckt Muskateller?

Dadurch, dass er zu den Bukettsorten gehört, hat er einen leicht süßlichen Geschmack, er wird halbtrocken bis lieblich ausgebaut, es gibt ihn aber auch trocken. Ein Muskateller wird überwiegend mit Restsüße angeboten. „Das macht ihn so harmonisch“, so Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut. Der Muskateller macht seinem Namen alle Ehre, denn er hat wirklich ein leichtes Muskataroma. „Das Bouquet weist bei allen Ausbauvarianten einen typisch ausgeprägten, würzigen Muskatton auf“, so Büscher. Er hat aber auch ein Aroma von Pfirsich und Grapefruit.

Ist Muskateller-Wein süß?

Ja, der Muskateller ist überwiegend süß, er hat eine höhere Restsüße als andere Weine.

Wie wird Muskateller getrunken?

Muskatteller ist ein idealer Sommerwein, darum sollte er schön gekühlt sein. Das Glas sollte ein Weißweinglas sein.

Was isst man zu Muskateller?

Er ist vor allem spannend zur asiatischen Küche, weil die besonderen Aromen damit harmonieren. Darum darf das Essen auch scharf sein, weil die Süße des Weins die Schärfe am Gaumen neutralisiert. Er passt zur feinen Kräuterküche, zu Terrinen mit Frischkäse und leichten Salaten. Außerdem passt Muskateller sehr gut zu Käse als Abschluss eines Menüs. Ein trockener Muskateller passt zudem ausgezeichnet zu würzigem Geflügel. Als edelsüße Variante wird er gern als Aperitif oder zu Nachspeisen getrunken.

Welcher Muskateller ist der beste?

Der deutsche Muskateller ist schon sehr gut, der Beste ist aber auf jeden Fall ein edelsüßer oder einer, der als Trockenbeerenauslese ausgebaut wurde.

Was kostet Muskateller?

Die Flasche Muskateller bewegt sich im mittleren Preissegment, aber auf jeden Fall noch unter zehn Euro, die edelsüßen Spezialitäten kosten auch gerne einmal 20 Euro in der kleinen Flasche. Diese kleine Flasche reicht dann auch, weil man den edelsüßen Wein nur als kleinen Schluck zum Dessert serviert.

Wo wächst Muskateller?

Weil er so alt ist, gibt es ihn auf der ganzen Welt, in verschiedenen Farben und Ausprägungen. In Deutschland wird die Muskatellerrebe auf etwa 500 Hektar (2020) bestockter Rebfläche vorwiegend in der Pfalz, in Baden und Württemberg angebaut. Die mittelspät reifende Rebe bevorzugt gute, wärmere Lagen auf tiefgründigen Böden. Er wurde aktuell wiederentdeckt und erlebt gerade ein Revival.

Welche historische Bedeutung hat die Muskateller-Rebe?

Die vermutlich aus dem Mittelmeerraum stammenden Muskateller-Reben gehören zu den ältesten Rebsorten der Welt, die möglicherweise von den Griechen nach Europa gebracht und von den Römern in ihrem Herrschaftsbereich verbreitet wurde. Angeblich war bereits Karl der Große (742-814) ein großer Anhänger des Muskatellers. Muskatteller ist unter rund 300 Synonymen bekannt: in Frankreich als Muscat blanc à petits grains, in Australien als Rutherglen Muscat, in Spanien als Moscatel de Alejandro, im östlichen Mitteleuropa als Muscat Ottonel. Die häufigste Sorte ist der Muscat Blanc mit weißen oder gelben Beeren, der im deutschsprachigen Raum auch als „Gelber Muskateller“ oder einfach als „Muskatteller“ bezeichnet wird.

Wo liegt der Ursprung der Rebsorte Muskateller?

Experten vermuten, dass der Ursprung der Rebsorte in Kleinasien liegt. Demnach verbreiteten phönizische und griechische Kolonisten den Muskateller im östlichen Mittelmeergebiet. Bei den Römern galt er als besonders edler Wein. Der Fernhandel im 12. Jahrhundert, aber auch Pilgerfahrten und Kreuzzüge brachten die Rebsorte dann auch nach Mittel- und Nordeuropa. In einigen Quellen wird der Muskateller auch „griechischer Wein“ oder „Zypernwein“ genannt. Sogar Kaiser Barbarossa (1152-90) soll den Muskateller gemocht haben, und auch Karl der Große soll sich Muskatellerwein aus Frontignan in Frankreich besorgt haben.

Wie wird Muskateller ausgebaut?

Die Rebsorte wird sowohl für trocken als auch süß ausgebaute Weine und Schaumweine verwendet. Hierzulande wird der säurearme Wein, der sich frisch und gelbgrün im Glas präsentiert, zumeist trocken ausgebaut. Die Weine eignen sich vorzüglich als Verschnittweine. Ein kleiner Anteil genügt schon, um ganz unterschiedlichen Abfüllungen mehr Aroma und Frucht zu geben – zum Beispiel beim Zinfandel aus Kalifornien, beim Gewürztraminer aus dem Elsass oder einem Viognier von der Rhone.

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