Wenn am heutigen Samstag die ersten Menschen über den Moselsteig wandern, dann ist ein umfangreiches Projekt abgeschlossen worden, dem mehrere Jahre Vorbereitung vorausgegangen sind. Der Steig musste in den Gremien der betroffenen Kommunen beraten werden und letztlich auch finanziert werden. Nach Auskunft der Mosellandtouristik werden 62 Euro Netto-Kosten pro Jahr und Kilometer für die Erhaltung des Weges fällig. Dazu zählt unter anderem die Sicherstellung, dass der Weg ausreichend beschildert ist - das ist eines der Kriterien für das Siegel des Deutschen Wanderverbands.

Die Investitionskosten belaufen sich auf 680.000 Euro, von denen das Land 70 Prozent und die beteiligten Kommunen anteilig 30 Prozent tragen. Der Moselsteig, der von Perl im Saarland bis nach Koblenz führt, hat eine Länge von 365 Kilometern. 201 Kilometer Zuwege sind vorhanden, um den Weg an Ortschaften und Sehenswürdigkeiten anzubinden. 1089 Wegweiser markieren den Weg. Es gibt 620 Bänke, 109 Rastplätze und 108 Aussichtspunkte. 48 Schutzhütten stehen als Unterstand zur Verfügung.

Mit dieser Ausstattung erfüllt der Moselsteig die Kriterien des "Qualitätswegs Wanderbares Deutschland". Kernkriterien sind unter anderem, dass mindestens 35 Prozent der Strecke über naturbelassene Wege führen, dass höchstens drei Prozent der Gesamtstrecke und höchstens 300 Meter am Stück auf befahrenen Straßen liegen dürfen. Die gesamte Strecke muss eine nutzerfreundliche Markierung aufweisen.

Dafür ist ein spezielles Logo entwickelt worden, das den gesamten Weg markiert. Mehrmals im Jahr wird der Wanderweg zudem von sogenannten "Wanderpaten" streckenweise abgewandert und kontrolliert. Dabei werden zum Beispiel fehlende Schilder ersetzt.

200.000 Wanderer im Jahr

Bis zu 200 000 Wanderer soll der Fernweg pro Jahr anziehen, erhoffen sich die Touristikexperten. 2013 haben etwa zwei Millionen Gäste am deutschen Mosellauf und an der rheinland-pfälzischen Saar Urlaub gemacht. Erfüllen sich die Erwartungen der Experten, dann würde das einen durchaus nennenswerten Schub für den Tourismus bedeuten.

Neben dem in 24 Etappen gegliederten Hauptwanderweg (siehe Extra) sind auch sogenannte "Seitensprünge" angelegt, die als Rundwanderwege wieder zum Ursprungsort zurückführen. Das ist auch für die Anwohner der Region ein inter8essantes Angebot, da man so auch Tagestouren machen kann, ohne auf Rückfahrmöglichkeiten zum Startpunkt angewiesen zu sein.

Bislang sind acht Seitensprünge an folgenden Orten vorgesehen: Mehring, Pölich-Schleich, St. Aldegund, Veldenz, Kinheim, Bengel, Enkirch, Briedel und Burgen. Weitere Rundwege werden derzeit vorbereitet.
Extra: Programm