Hungrige Ziegen, wilde Tiger, neugierige Strauße

Lünebach · Schnattern, brüllen, röhren, meckern, die Geräuschkulisse im Eifelzoo in Lünebach ist vielfältig. In dem kleinen Tierpark gibt es Tiger und Löwen und andere weniger gefährliche aber exotische Lebewesen zu sehen. Auch viele heimische Tierarten haben hier ein Zuhause.

Hungrige Ziegen, wilde Tiger, neugierige Strauße
Foto: Nora John

Eine lautstarke Begrüßung wartet auf die Besucher zu Beginn des Rundgangs durch den Eifelzoo. Lautes Entengeschnatter ertönt von dem Weiher, der gleich beim Eingang liegt. In einer großen Voliere ein Stück weiter halten Sittiche und Papageien mit ihrem Geschrei dagegen. Die Gänse auf der Insel im Weiher aber erscheinen auf den ersten Blick wie Attrappen aus Plastik. Erst als ein Junge mit einer Art Sessellift darüber hinweg saust, kommt Leben in die gefiederte Schar. Jetzt stimmen die weißen Vögel mit in das Geschnatter der Enten ein.

Nach dieser Begrüßung führt der Weg weiter über das etwa 300 000 Quadratmeter große Gelände inmitten der Eifel. Jenseits des Weihers klammert sich ein Waschbär am Gitter fest und beguckt neugierig die Besucher. Die Biber dagegen haben sich an dem kalten Herbstmorgen zurückgezogen. Sie liegen hinter einer Scheibe und lassen sich von neugierigen Besuchern nicht um ihren Schlaf bringen.

Mehr Aktivität ist dagegen bei den Nutrias zu beobachten. Die weißen Nagetiere mit den nackten rosa Schwänzen sehen aus wie überdimensionale Ratten und schauen ein wenig verschlafen aus ihren halbgeschlossenen Augen. Zwei von ihnen scheinen sich nicht einig zu sein. Sie fixieren sich gegenseitig und machen Geräusche, die sich wie eine knarrende Tür anhören. Derweil lassen sich die Kollegen Tomaten und Brot schmecken.

Die Pfauen im nächsten Gehege putzen sich das prächtige Gefieder. Blau und grün schillern die Federn. Dagegen sieht das Lama im nächsten Gehege eher missmutig aus. Es hat einen runden Bauch, ein struppiges Fell und schaut gelangweilt.

Vor dem Tigergehege wird laut gekichert. Die Kinder amüsieren sich über die Namen der großen Raubkatzen: Ulla und Fritz. Ulla und Fritz lässt das völlig kalt. Sie sind damit beschäftigt, einen großen Knochen abzunagen. Die Löwendamen sind damit schon fertig. Sie liegen schlafend nebeneinander und lassen sich nicht stören von den Menschen jenseits der Gitterstäbe.

Ganz im Gegensatz zu den Ziegen. Die schauen neugierig nach den Zoobesuchern, vermutlich in der Hoffnung auf ein paar Leckereien. Ihr Gemecker wird übertönt von lautem Gebrüll. Wo das herkommt ist, von dieser Stelle nicht zu erkennen. Also weitergehen. Am Kinderspielplatz vorbei trifft man auf die Weide mit Vierhornschafen, die, wie ihr Name sagt, tatsächlich vier Hörner haben. Ein Stück weiter leben die Strauße. Auch die großen Laufvögel sind sehr neugierig. Menschen und Tiere stehen sich gegenüber und beobachten sich über den Holzzaun hinweg.

Die Herkunft des tierischen Geschreies ist aber auch hier nicht zu erkennen. Aber das Schnaufen der kleinen Lokomotive, die durch den Tierpark fährt, kommt näher. Unter den Passagieren der Eisenbahn sind viele Kinder.

Die Gleise führen schließlich zu dem Tier, das mit seinem lauten Gebrüll schon von weitem zu hören ist: ein röhrender Hirsch. Er gibt auch keine Ruhe, als die Bahn mitten im Wildgehege Halt macht. Es kommt Bewegung in die Herde von Muffelwild und Damwild. Die meisten eilen zu der Bahn, denn hier gibt es jetzt Futter von der Passagieren. Der große Hirsch röhrt noch ein paar Minuten, bis er sich schließlich zu seinen hungrigen Herdenmitgliedern begibt und ebenfalls Futter einfordert. Als die Bahn nach etwa fünf Minuten weiterfährt, verteilen sich das Wild wieder der großen Wiese.

Hungrige Ziegen, wilde Tiger, neugierige Strauße
Foto: Nora John
Hungrige Ziegen, wilde Tiger, neugierige Strauße
Foto: Nora John

In der Nähe sind noch weitere ganz unterschiedliche Tiere zu sehen. Eine Schnee-Eule sitzt unbeweglich da, der sibirische Tiger liegt fast zum Greifen nah, aber hinter einer Scheibe. Jetzt führt der Rundgang durch den Zoo wieder zurück. Das Tigerpärchen Ulla und Fritz hat inzwischen seine Mahlzeit beendet und döst nun jenseits der Gitterstäbe. Auf dem Weg zum Ausgang gibt es noch eine Ministadt zu bestaunen. Kleine Häuser mit kleinen Figuren davor lassen der Fantasie Raum, sich Geschichten auszudenken über die Bewohner dieser Gebäude. Beim Ausgang ist das laute Geschnatter der Enten zu hören. Die Gänse haben sich wieder zur Ruhe begeben. ik/as

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