Mit dem Rad entlang der jungen Donau

Donaueschingen (dpa/tmn) · Die Donau kennt jeder. Die junge Donau vielleicht nicht. So nennt sich ein Teil des großes Stroms, von der Quelle gut 200 Kilometer gen Osten. Am besten lässt sich die Strecke mit dem Fahrrad abfahren - vorbei an Burgen und Quellen.

 Der Blautopf ist ein Highlight der Donauradtour. Die Karstquelle leuchtet strahlend blau. Foto: Stadt Blaubeuren/dpa-tmn

Der Blautopf ist ein Highlight der Donauradtour. Die Karstquelle leuchtet strahlend blau. Foto: Stadt Blaubeuren/dpa-tmn

Bis zum Meer sind es noch 2840 Kilometer. Ein Schild nennt diese Entfernung, ganz unerbittlich. Zum Glück ist das nicht das Ziel - auch wenn der ein oder andere Radfahrer schwer bepackt ist, als wollte er es bis zur Mündung schaffen.

Doch hier an der Donauquelle ist das Meer ganz weit weg. Viel näher ist Ulm. Rund 200 Kilometer sind es, mit dem Fahrrad direkt an der Donau entlang. Genaugenommen an der jungen Donau entlang, so nennt sich der Flussabschnitt zwischen Donaueschingen und Ulm.

Doch bevor es losgeht mit den vier oder fünf Tagesetappen in die baden-württembergische Universitätsstadt, steht erstmal die Quelle im Mittelpunkt. Sie ist der Ausgangspunkt der Reise. In Donaueschingen fließen Brigach und Breg zusammen - wie jedes Schulkind weiß, bringen sie „die Donau zuweg“. Erst ab hier heißt der Fluss offiziell Donau.

Direkt neben der Donauquelle studieren zwei Radfahrer eine große Landkarte. Ein neuer Aufzug macht es möglich, der die Räder samt Packtaschen hinunter zur Quelle befördert. Erst im vergangenen Jahr wurde er eingeweiht, nachdem die umfangreiche Sanierung der Quelle in Donaueschingen abgeschlossen war.

Zwar beansprucht auch Furtwangen im Schwarzwald, Quellort der wasserreichen und längeren Breg, gerne einmal den eigentlichen Ursprung des Donaustromes. Doch die Donaueschinger verweisen auf die Geschichte - und auf eine alte Steinfigur an der Quelle, die „Mutter Baar“. Sie weist ihrer Tochter, der „jungen Donau“, an dieser Stelle den Weg zum Schwarzen Meer. Und außerdem ist die Donauquelle die touristische Attraktion der Stadt.

Die erste Etappe auf dem Weg nach Ulm ist Tuttlingen. Der Weg führt vorbei an hübschen Parkanlagen. Über der Innenstadt thront die Ruine Honberg, die ehemalige Festungsanlage ist das Wahrzeichen der Stadt. Wer sportlich ist, wandert hinauf und wird mit einem schönen Blick über die Stadt und das Donautal belohnt.

Nach einem Stopp in Mühlheim grüßen zahlreiche weitere Burgen hoch oben am Rand des Tales, die kleine Radgruppe grüßt freundlich zurück ? und bleibt auf dem Fahrradweg. Der ist anstrengend genug, auch ein langes Stück Schotterpiste behindert die freie Fahrt.

Kurz vor Sigmaringen wartet dann der Inzigkofer Park: mit Amalienfelsen, Teufelsbrücke und Grotten ? dazu sagenhafte Blicken auf die schmale Donau, die sich in zäher Arbeit über die Jahrtausende einen Durchbruch schaffte. Also gilt es, wieder die Räder abzustellen und einen kleinen Ausflug zu Fuß unternehmen, bevor Stadt und Schloss Sigmaringen am Horizont auftauchen.

Der Blautopf ist der letzte Höhepunkt vor dem Ziel. Tatsächlich leuchtet er tief blau, trotz fehlender Sonne. Es handelt sich um eine weitere Karstquelle, die das Wasser der Blau zu Tage fördert. Die Blau mündet dann in Ulm in die Donau. Und dort am Ulmer Münsterturm und in der beschaulichen Innenstadt endet dann auch die Reise - es sei denn natürlich, jemand möchte noch weiterradeln, entlang der Donau bis ans Meer.

Von Donaueschingen bis Ulm

Anreise: Bis Donaueschingen mit dem PKW oder der Bahn. Rückfahrt ab Ulm mit der Bahn ohne Umsteigen bis Donaueschingen, z.B. mit dem Baden-Württemberg Ticket für 25 Euro. Jede weitere Person plus 5 Euro, Fahrradkarte jeweils 5 Euro.

 Entlang der jungen Donau gibt es auf dem Fahrrad viele landschaftliche Highlights zu sehen. Foto: Christoph Düpper/TMBW/dpa-tmn

Entlang der jungen Donau gibt es auf dem Fahrrad viele landschaftliche Highlights zu sehen. Foto: Christoph Düpper/TMBW/dpa-tmn

 Das Schloss Sigmaringen thront hoch über der Stadt. Radfahrer können es schon aus der Ferne sehen. Foto: Schloss Sigmaringen/Fürstlich Hohenzollernsche Sammlungen/dpa-tmn

Das Schloss Sigmaringen thront hoch über der Stadt. Radfahrer können es schon aus der Ferne sehen. Foto: Schloss Sigmaringen/Fürstlich Hohenzollernsche Sammlungen/dpa-tmn

 Das Benediktinerkloster in Beuron im Oberen Donautal gibt es seit 1863. Foto: Achim Mende/TMBW/dpa-tmn

Das Benediktinerkloster in Beuron im Oberen Donautal gibt es seit 1863. Foto: Achim Mende/TMBW/dpa-tmn

 Mühlheim ist ein kleines Städtchen, dessen Oberstadt einen Abstecher vom Radweg lohnt. Foto: Doris Burger/dpa-tmn

Mühlheim ist ein kleines Städtchen, dessen Oberstadt einen Abstecher vom Radweg lohnt. Foto: Doris Burger/dpa-tmn

 Der Donauradweg führt auch an der Erzabtei Beuron vorbei. Ein Besuch verspricht Besinnung. Foto: Donaubergland GmbH/dpa-tmn

Der Donauradweg führt auch an der Erzabtei Beuron vorbei. Ein Besuch verspricht Besinnung. Foto: Donaubergland GmbH/dpa-tmn

 Die junge Donau ist der Flussabschnitt zwischen Donaueschingen und Ulm. Mit dem Fahrrad lässt sich die Gegend entlang des Flusses am besten erkunden. Foto: dpa-infografik

Die junge Donau ist der Flussabschnitt zwischen Donaueschingen und Ulm. Mit dem Fahrrad lässt sich die Gegend entlang des Flusses am besten erkunden. Foto: dpa-infografik

Pauschal: Nahezu alle Anbieter von Radreisen haben auch die „Junge Donau“ ab Donaueschingen im Programm. Im Package enthalten sind die Übernachtungen mit Frühstück, Gepäcktransfer und Kartenmaterial, oft auch diverse Eintritte.

Kontakt: Stadt Donaueschingen, Tourist-Information, Karlsstraße 58, 78166 Donaueschingen. Tel.: 0771/85 72 21, Donaubergland: Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH Tuttlingen, Am Seitenbach 1, 78532 Tuttlingen, Tel.: 07461/780 16 75.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort