Wandern auf den Spuren des Schweins

Bruch/Wittlich · Eine Sau soll es gewesen sein, die Wittlich der Sage nach zu ihrem Namen Säubrenner-Stadt verholfen hat: Als ein Torwächter eines Nachts den passenden Riegel nicht fand, zweckentfremdete er kurzerhand eine Rübe und verschloss damit das Stadttor. Eine herumstreunende Sau fraß sie auf und öffnete das Stadttor.

Wandern auf den Spuren des Schweins
Foto: Anke Scholz
Wandern auf den Spuren des Schweins
Foto: Anke Scholz

Dadurch hatten die Feinde freie Bahn. Die Eindringlinge plünderten und brandschatzten die ganze Stadt. Als sie nach der Belagerung wieder abgezogen waren, trieben die Wittlicher in ihrem Zorn sämtliche Säue auf dem Marktplatz zusammen und verbrannten sie bei lebendigem Leibe.

An diese Gräueltat erinnert jedes Jahr die Wittlicher Säubrennerkirmes, bei der jede Menge Schweine im Röstbratofen gegart werden. Seit rund einem Jahr marschieren auch Wanderer auf den Spuren der Sage. Die Säubrennerroute - eine der Erlebnisschleifen des Eifelsteigs - führt von Bruch über Dreis nach Wittlich und über Hupperath und Landscheid wieder zurück an den Ausgangspunkt in Bruch. Die Erlebnisschleifen sind ergänzende Wanderwege und binden verschiedene Eifelorte an den Eifelsteig an. Der Trierische Volksfreund hat im Rahmen dieser Tagestour einen Teil der Erlebnisschleife Säubrennerroute - die Strecke von Bruch nach Wittlich - getestet (in der Grafik rot markiert).

Zu Beginn unserer Tour erwartet bei Bruch uns ein steiler Anstieg durch den Nadelwald. Vorbei an einem Hochsitz führt der Pfad rechts den Berg hinauf. Orientierung bieten uns während der Wanderung die Hinweisschilder, die eine aufgehängte Sau abbilden. Teilweise sind die Orientierungshilfen auch an den Bäumen angebracht. An einer Gabelung stoßen dann die beiden Erlebnisschleifen Im Meulenwald und die Wittlicher Säubrennerroute aufeinander. Für unsere Tour folgen wir den Hinweisschildern nach Wittlich. Weiter geht es durch den Wald in Richtung Dreis. An einem Aussichtspunkt sehen wir den Ort an der Salm schon von oben. Die rote Bank bietet die Möglichkeit für eine erste Verschnaufpause. Nach einer kurzen Rast geht es über einen Asphaltweg weiter in Richtung Ortskern. Wir passieren das Waldhotel Sonnora. Nach einem kurzen Abstieg auf einem Serpentinenpfad durch den Wald sind wir in Dreis angelangt. Hier lohnt sich ein Abstecher in die Barockkirche.

An der Salm entlang führt uns unsere Route weiter in Richtung Wittlich. Von der Römerstraße biegen wir rechts in's Gartenfeld ab. Dann geht es für uns nach rechts in die Straße Unterm Burgberg. Vorbei an Wiesen und Pferdekoppeln schlagen wir den Weg in den Wald ein und folgen weiter den Hinweisschildern der Säubrennerroute in Richtung Wittlich. Auf dem Weg lohnt sich ein Abstecher zum Aussichtspunkt Burgberg, der nur 150 Meter von unserer Route entfernt liegt.

Weiter geht es durch den Wald und auf Wirtschaftswegen bis wir die L 141 auf Höhe des Parkplatzes überqueren. Die Strecke führt uns nun bergauf. Aus der Ferne ist bald die Autobahn zu hören. Durch die Unterführung der A 60 gelangen wir wieder in den Wald. Ein steiler Anstieg liegt vor uns. An der Gabelung auf der Kuppel halten wir uns links und folgen den Schildern nach Wittlich. Der Waldweg führt uns weiter, vorbei an einem Hotel am Waldrand. Über einen Serpentinenpfad geht es bergab.

Vorbei an hohen Felsen eines Buntsandsteinaufschlusses auf der rechten Seite geht es in Richtung Römische Villa. Der römische Gutshof ist in seinen Grundmauern noch erhalten zu sehen und stammt aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert n. Chr. Der teilweise rekonstruierte Mitteltrakt der Anlage lässt ihre einstige Größe von 140 mal 28 Metern nur mit viel Fantasie und Hintergrundwissen erahnen.

Weiter geht es unter der großen Autobahnbrücke der A 60 in Richtung Wittlich. Wir überqueren die Lieser und gehen auf einem Dammweg weiter. Nachdem wir die Trierer Landstraße überquert haben, geht es flussaufwärts auf dem Lieserpfad bis zur Lieserbrücke und weiter in die Innenstadt. Am Wittlicher Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) machen wir uns mit der Linie 325 zurück auf den Weg zum Ausgangspunkt nach Bruch.

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