Kinder lügen oft, um sich Vorteile zu verschaffen, Strafen zu entgehen oder Anerkennung zu bekommen. Manchmal vermischen sie Fantasie und Realität. Experten betonen, dass das Lügen in der Kindheit normal ist und zur Entwicklung gehört. Eltern sollten darauf ruhig reagieren, da es Teil des Lernprozesses ist.

Kinder mit jüngeren Geschwistern lügen oft geschickter, da sie durch den täglichen Umgang besser im Manipulieren und Verschleiern werden, so Wissenschaftler. Eltern sollten dennoch eingreifen, da Werte und Grenzen klar aufgezeigt werden müssen, erklärt die Kinder- und Jugendpsychiaterin Annette Streeck-Fischer. Sie betont, dass Lügen Konsequenzen haben sollten, auch wenn sie kein Zeichen für eine spätere unehrliche Persönlichkeit sind.

So reagieren Sie richtig:

Wählen Sie angemessene Sanktionen:

Wenn Kinder beispielsweise Geld stehlen, empfiehlt es sich, als Strafe etwa das Taschengeld zu streichen oder auf Freizeitaktivitäten wie einen Kinobesuch zu verzichten. Erziehungsberater Ritzer-Sachs schlägt außerdem vor, gemeinsam mit dem Kind zu überlegen, wie es den Diebstahl wiedergutmachen kann.

Handeln Sie nicht im Affekt:

Experten raten, Strafen nie im Affekt zu verhängen, da übertriebene Reaktionen nur Angst vor Bestrafung verstärken. Stattdessen sollte man sich Zeit nehmen, um in Ruhe eine angemessene Konsequenz zu finden. Besser ist es, gutes Verhalten zu loben, wie zum Beispiel das Eingestehen der Wahrheit.

Seien Sie Vorbild:

Erwachsene sind Vorbilder beim Lügen. Wenn Eltern etwa an der Museumskasse beim Alter ihrer Kinder schwindeln, um Geld zu sparen, zeigen sie, dass es nicht so wichtig ist, die Wahrheit zu sagen.

Zeigen Sie, dass es einen Weg zurück gibt:

Sprechen Sie darüber und erklären Sie, dass es in naher Zukunft schwierig sein wird uneingeschränkt Glauben zu schenken. Zeigen Sie jedoch auch, dass es Ihr Vertrauen zurückgewinnen kann.