Kleve: Die Stadt in der Euregio Rhein-Waal im Portrait
53.038 Einwohner hat die Stadt an der deutsch-niederländischen Grenze laut Statistischem Landesamt. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei 43,3 Jahren. Die heutige Gliederung der Stadt wurde im Zuge der Neugliederungsgesetze 1969 und 1975 festgelegt. 11 Gemeinden wurden in die Stadt Kleve eingegliedert sowie weitere angrenzende Flurstücke.
Der Name stammt wahrscheinlich vom mittelniederländischen Wort "clef" und bedeutet zu Deutsch Klippe. Der Ursprung wird laut Historikern in dem steilen Hang des Burgberges vermutet, auf dem die Schwanenburg steht.
Die Anfänge der Stadt Kleve gehen auf den Erbau der Schwanenburg im 11. Jahrhundert zurück. Urkundlich wird der Name "Cleve" im Jahr 1092 zum ersten Mal erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurde Graf Adolf II. von Kleve zum Herzog erhoben, wodurch Kleve und die dazugehörigen Territorien zum Herzogtum Kleve gehörten. Die Stadt wurde Residenzstadt der Herzöge und konkurrierte nach der Zusammenlegung mit anderen Herzogtümern mit Düsseldorf um diesen Titel. Das Herzogtum fiel im 17. Jahrhundert an das Haus Hohenzollern und behielt den Titel neben Berlin und Königsberg. Einer der bekanntesten Persönlichkeiten Kleves aus dieser Zeit ist Johann Moritz von Nassau-Siegen. Zwischen der Entdeckung einer Mineralquelle im Jahr 1741 und dem Versiegen 1914 durfte sich die Stadt Bad Cleve nennen. Wichtige Industrien im 19. Jahrhundert waren die Schuh- sowie Margarineproduktion. Aus den Margarinewerken der Familie Jurgens und Van den Bergh, die 1929 zur "Margarine Union" fusionierten, entstand nach dem Kauf des Seifenherstellers "Lever Brothers" die heutige Firma Unilever. Zwischen 1918 und 1926 wurde Kleve von belgischen Truppen besetzt Im zweiten Weltkrieg wurde rund 80 Prozent der Stadt zerstört. Nach dem Krieg prägte der 29 Jahre lang regierende Bürgermeister Richard van de Loo die Stadt. 1969 und 1975 erhielt die Stadt durch Neugliederungsprogramme die heutigen Grenzen. Seit 2009 ist Kleve Hochschulstandort durch die Gründung der Hochschule Rhein-Waal.
Die von Johann Moritz von Nassau-Siegen erbauten historischen Gartenanlagen laden zum Spazieren und Entspannen ein. Im Tiergarten Kleve leben 50 verschiedenen Tierarten und rund 350 Tiere insgesamt. Unter anderem gibt es Seehunde und Rote Pandas. Das B.C. Koekkoek-Haus war das Wohnhaus des niederländischen Künstlers Barend Cornelis Koekkoek. Heute wird das Haus als Museum für niederländische romantische Kunst genutzt. Die Schwanenburg ist ein barockes Schloss und bietet neben einem eindrucksvollen Ausblick ein Museum. Der britische Ehrenfriedhof gefallener Soldaten im zweiten Weltkrieg liegt im Reichswald. Hier gibt es 7.418 Grabstätten.