Sicheres Shopping Black-Friday-Angebote: So erkennen Sie Abzocke bei den Deals
Trier · Zum Black Friday gibt es jedes Jahr viele attraktive Angebote. Doch nicht alle Rabatte sind so gut, wie sie auf den ersten Blick aussehen – und manchmal steckt sogar Betrug dahinter.
Am 24. November ist Black Friday. An diesem Tag gibt es nicht nur im Einzelhandel teils drastische Rabatte. Auch im Internet locken die Shops mit ihren Sonderangeboten, teilweise schon viele Tage vorab.
Während die Schnäppchenjagd in vollem Gange ist, wächst die Gefahr, dass Kunden im Internet übers Ohr gehauen werden. Manche Methoden der Online-Shops sind aus Sicht der Verbraucher einfach „nur“ ärgerlich. Teils wollen aber auch Betrüger mit kriminellen Methoden von dem Shopping-Event profitieren. Damit Verbraucher negative Überraschungen und dreiste Abzocke vermeiden können, geben die Verbraucherzentralen die folgenden Hinweise.
Auch am Black Friday ist ein Preisvergleich wichtig
Die Rabatte erscheinen teils gewaltig, sie sind es aber nicht immer. Deshalb sollten Verbraucher auch am Black Friday 2023 nicht nur auf die Prozente gucken, mit denen die Versandhändler Werbung machen. Oft sehen die Rabatte nur so groß aus, weil der Angebotspreis mit der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Herstellers verglichen wird. Die UVP ist für viele Produkte aber überhaupt nicht aussagekräftig, da die Händler ohnehin schon dauerhaft günstigere Preise aufrufen.
Für Verbraucher ist es hingegen ratsam, die Preise zu vergleichen. Auch wenn Sie im Einzelhandel unterwegs sind, können Sie nebenbei die Angebote im Online-Handel als Vergleich heranziehen – wobei Sie selbst entscheiden sollten, was Ihnen der Service vor Ort und die Unterstützung des Handels vor Ort wert ist.
Am Black Friday gilt der gleiche Tipp, der immer bei der Suche nach günstigen Preise hilft: Im Internet können Sie die einschlägigen Preissuchmaschinen wie idealo.de oder billiger.de befragen. Suchen sie dort das gewünschte Produkt. Anschließend erhalten Sie die Auskunft, wie hoch der aktuelle Preis in unterschiedlichsten Shops ist. Am besten befragen Sie auch mehr als eine Preissuchmaschine.
Online-Shops machen bei ihren Angeboten Druck auf die Kunden
Die Händler wünschen sich natürlich, dass Kunden bei einem Black-Friday-Angebot direkt zugreifen. Deshalb wird in Online-Shops oft angezeigt, dass ein Produkt kaum noch verfügbar ist. Die Botschaft lautet: Wer zu spät kommt, bekommt nichts mehr!
Das sollte aber kein Grund zur Eile sein, solange nicht konkret dabei steht, wie viele Exemplare eines Produkts noch auf Lager sind. Ein ablaufender Balken, der sinkende Lagerbestände anzeigt, ist als Marketing-Instrument beliebt. „Doch meist lässt sich nicht erkennen, wie viele vorhandene Artikel hinter dem Balken stecken: Es können 10, aber genauso gut auch 1000 sein“, erklären die Verbraucherzentralen.
Manchmal werden Kunden auch durch eine ablaufende Uhr zum Kauf gedrängt. Falls keine Zeit für einen Preisvergleich bleibt, sollten Sie zumindest noch nachsehen, ob der Shop einen kostenlosen Widerruf ermöglicht. Dann kann man die Bestellung aufgeben, den Preis mit etwas mehr Ruhe vergleichen und bei Bedarf direkt danach wieder stornieren.
Für Online-Bestellungen gilt ein Widerrufsrecht
Die Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass Kunden beim Online-Kauf ein 14-tägiges Widerrufsrecht haben. Dieses Recht gilt zwar nicht für alle Produkte, die Ausnahmen beziehen sich aber auf speziellere Fälle wie etwa die Bestellung von Maßanfertigungen oder verderblichen Waren. Die Stornierung der Bestellung ist in diesem Zeitraum kostenlos – auch für preisreduzierte Angebote am Black Friday. Der Händler kann aber in seinen Geschäftsbedingungen festlegen, dass Rücksendekosten anfallen, wenn der Kunde die Waren bereits erhalten hat.
Wer hingegen im stationären Einzelhandel auf Schnäppchenjagd geht, kann sich nicht auf dieses Recht berufen. Ein Rückgaberecht für fehlerfreie Ware gibt es nur aus Kulanz des Händlers – oft werben diese auch damit.
Vor dem Black Friday 2023: Cookies löschen für gute Angebote
Ein Ärgernis, das Kunden nur schwer bemerken können, sind die vielen Daten, die Online-Shops sammeln. Hat sich jemand schon häufiger ein Produkt angesehen? Was weiß man sonst noch über die Nutzungsgewohnheiten einer Person im Internet? Alle Daten können dazu dienen, die Angebote auf einen Kunden speziell zuzuschneiden – und zwar zum Vorteil des Verkäufers.
Deshalb sollten Sie einen Tipp der Verbraucherzentralen beachten, bevor Sie am Black Friday zu zahlreichen Einkäufen ansetzen: Löschen Sie die Cookies im Browser, damit die Shops möglichst wenig über Sie wissen. Sonst sehen Sie eventuell nicht die Angebote, die für Sie am günstigsten sind.
Gefahr bei Black-Friday-Angeboten auf Amazon
Während sich die vorher genannten Strategien der Online-Shops im rechtlichen Rahmen bewegen, warnen die Verbraucherzentralen ausgerechnet beim Versandriesen Amazon vor möglichen Betrugsfällen. Diese gehen nicht von Amazon selbst aus. Die Betrüger finden sich unter den vielen Händlern, die Amazon für die Abwicklung ihrer eigenen Verkäufe nutzen.
Zum Black Friday werden Sie vielleicht weniger stutzig, wenn Sie besonders günstige Angebote entdecken. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – lohnt sich der Blick darauf, wer eigentlich die Waren verkauft und versendet. Immer wieder tauchen Fake-Angebote auf, bei denen Kunden ein angeblich extrem günstiges Produkt per Vorkasse bezahlen sollen. Allerdings wird niemals Ware an die Kunden verschickt. Um diese Gefahr zu minimieren, raten die Verbraucherzentralen beim Kauf auf Amazon zur Zahlung auf Rechnung oder per Bankeinzug.
Anzeichen für Fake-Shops: So erkennen Sie Betrüger im Internet
Abgesehen davon kommt es auch vor, dass Betrüger eigene Seiten ins Internet stellen und damit vorgaukeln, es verberge sich dahinter ein echter Online-Shop. Vielleicht wird sogar die Seite eines bekannten Versandhändlers kopiert, um das Vertrauen der Käufer auszunutzen.
Teils erkennt man bereits an einer seltsamen URL, dass es sich nicht um einen vertrauenswürdigen Shop handelt. Auch eine große Fülle von unbekannten Gütesiegeln, die dem Kunden offensiv angezeigt werden, darf durchaus zur Skepsis anregen. Das gleiche gilt für Kundenbewertungen, die auf der Seite immer nur das absolut Beste über Service und Produkte berichten. Es gibt aber noch deutlichere und verlässlichere Warnsignale.
Vorsicht ist geboten, wenn ein Shop durchgehend überraschend niedrige Preise hat. Von einem Kauf ist auch abzuraten, wenn es im Bestellprozess angeblich mehrere Zahlungsoptionen gibt, am Ende aber doch nur noch Vorkasse akzeptiert wird.
Wenn Sie Zweifel haben, können Sie zum Beispiel die AGB darauf prüfen, ob sie in fehlerfreiem Deutsch verfasst sind. Außerdem benötigt jeder seriöse Händler ein Impressum. Hier können Betrüger zwar alles mögliche hinschreiben, aber es muss auch ein Hinweis auf den Eintrag im Handelsregister enthalten sein. Anhand der Handelsregisternummer aus dem Impressum lässt sich online nachschlagen, ob es die genannte Firma überhaupt gibt.
Letztlich kann es kaum einen Grund geben, bei einem Händler zu bestellen, dem Sie nicht vertrauen. Black-Friday-Angebote kann man schließlich auch 2023 zuhauf finden – oft auch beim Einzelhändlern um die Ecke, dem man sonst auch vertraut.