Heizung und Strom Energie sparen im Winter: Diese Tipps halten Ihre Kosten niedrig

Trier · Wenn es draußen kalt und dunkel ist, wird das Leben teurer. Dann ist es umso wichtiger, an der richtigen Stelle mit dem Sparen anzufangen. Hier finden Sie nützliche Tipps.

Wer ein paar Spartipps befolgt, kann den eigenen Stromverbrauch senken.

Wer ein paar Spartipps befolgt, kann den eigenen Stromverbrauch senken.

Foto: dpa-tmn/Sina Schuldt

Im September beginnt der Herbst und verdrängt den warmen Sommer. Im Dezember beginnt offiziell der Winter, der uns noch dunklere und kältere Tage bringt. Das bedeutet auch: Wir stecken in der kostenintensiven Zeit des Jahres.

In Deutschland verbrauchen die Menschen einen großen Teil ihres Energiebedarfs dafür, den Winter vor der Tür zu halten. Die offiziellen Zahlen zeigen, wo das Einsparpotential am größten ist.

Wo kann man im Haushalt am meisten Energie sparen?

Aus Daten des Umweltbundesamtes geht hervor, wofür private Haushalte die meiste Energie verbrauchen. Im Jahr 2021 war die Raumwärme für 68,2 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich. Alle anderen Bereiche machten weniger als ein Drittel am Gesamtverbrauch aus. Es lohnt sich also, nach Einsparpotenzialen im eigenen Heizverhalten zu suchen.

Energie sparen beim Heizen: Was kann man im Herbst und Winter tun?

Die Verbraucherzentralen geben Tipps, wie man Heizkosten reduzieren kann. Grundsätzlich sollte natürlich von der Heizung bis zum Thermostat alles richtig eingestellt sein. Wer in einem gut isolierten Haus lebt, hat sowieso Vorteile und wird leichter Energie sparen können. Aber auch als Mieter hat man Möglichkeiten, jenseits der technischen Einstellungen zusätzlich den Energieverbrauch herunterzufahren.

Achten Sie darauf, dass die Heizkörper frei stehen. Es sollten keine Vorhänge oder Möbel direkt davor platziert werden. So kann sich die Wärme ungehindert im ganzen Raum verteilen.

Wichtig ist auch eine ausreichende Dämmung von Fenstern, Türen und Rollladenkästen. Auf keinen Fall sollte kalte Zugluft einen direkten Weg in die Wohnung finden. Besonders bei Wohnungstüren können Sie darauf achten, dass Schwachstellen wie ein Spalt zwischen Boden und Tür immer abgedeckt werden. Dabei hilft bereits ein einfacher Kältestopper, den Sie vor die Tür legen. Ob die Fenster dicht sind, können Sie mit einem einfachen Test herausfinden. Klemmen Sie ein Stück Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel. Wenn Sie es bei geschlossenem Fenster an keiner Stelle einfach herausziehen können, ist das ein gutes Zeichen.

Falls sich jedoch Mängel zeigen oder eine Isolation an Fenstern, Rollläden und Türen einen größeren Umbau erfordert, sollten Sie vorher auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem Vermieter halten. Und ganz generell gilt: Die teuerste Art, die Wohnung aufzuwärmen, ist das Heizen mit Strom.

Beim Energiesparen nicht zu wenig heizen

Es muss nicht extrem warm sein in der Wohnung, aber auch nicht extrem kalt. In Wohnräumen sind 20 Grad in der Regel ausreichend, während es in Schlafräumen auch etwas kälter sein darf. Unter 16 Grad sollte die Temperatur aber nicht fallen, andernfalls droht Schimmel in der Wohnung!

Energie sparen durch richtige Stufe an der Heizung

Beim Heizen ist ein richtig eingestellter Thermostat sehr wichtig. Generell gilt, dass eine Heizung auf Stufe 1 eine Temperatur von circa 12 Grad im Raum halten sollte. Jede Stufe auf der 5er-Skala sollte dann weitere vier Grad ausmachen. Sie können also recht genau steuern, wie stark sich ein Raum aufheizt und so im Herbst und Winter Energie sparen. Räume, in denen Sie sich nicht dauerhaft aufhalten, müssen weniger stark geheizt werden. Die Verbraucherzentralen raten, die Heizung auf Stufe 2 zu stellen, wenn niemand zu Hause ist.

So hilfreich ist ein Sparclip am Thermostat

Wer die Stufen am Thermostat einmal verstanden hat, kann die Temperatur im Raum gut steuern. Trotzdem kommt es vor, dass man aus Versehen die Heizung weiter aufdreht als gewollt. Oder vielleicht drehen die Kinder aus Neugier am Thermostat und heizen die Wohnung extrem auf, so dass unnötig Energie verbraucht wird.

Auf diesem Bild erkennt man den Sparclip an seiner roten Umrandung. Diese Plastikstifte lassen sich an unterschiedlichen Stufen des Thermostats anbringen.

Auf diesem Bild erkennt man den Sparclip an seiner roten Umrandung. Diese Plastikstifte lassen sich an unterschiedlichen Stufen des Thermostats anbringen.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Eine kleine aber wirksame Sperre befindet sich in vielen Haushalten bereits am Thermostat. Es ist ein unauffälliger Plastikstift, den wohl schon fast jeder gesehen hat. Dieser Stift kann auf Höhe einer beliebigen Zahl angebracht werden und ist beweglich. Man kann ihn entweder zur Zahl hin schieben oder von ihr weg. Wenn man ihn zur Zahl hin schiebt, wird eine Sperre wirksam. Man kann den Thermostat nicht mehr über diesen Punkt hinaus aufdrehen. Um die Sperre zu Lösen, schiebt man den Stift wieder zurück. Wer das Praktische Zubehör noch nicht hat, kann es für sehr kleines Geld nachrüsten. Meist wird es unter den Namen Sparclip oder Behördenstopper verkauft.

Richtig lüften trotz Sparsamkeit beim Heizen

Bei aller Rücksicht auf die Heizkosten ist es absolut notwendig, mehrmals pro Tag die Wohnung zu lüften. Machen Sie dafür die Fenster ein paar Minuten lang weit auf. Wenn Sie die Fenster nur kippen, müssen Sie viel länger lüften und brauchen mehr Energie, um die Wohnung wieder aufzuheizen.

Weitere Energiefresser im Haushalt vermeiden

Neben der Heizung ist natürlich auch das Licht in den dunklen Jahreszeiten häufiger an. Die Lampe an der Decke ist aber kein so großes Problem wie viele andere Stromfresser, die uns das ganze Jahr über begleiten.

Die Verbraucherzentralen schätzen, dass durchschnittlich rund ein Drittel des Stromverbrauchs eines Haushalts auf Kommunikation und Unterhaltung entfällt. Bei Fernseher, Computer und Co. lässt sich demnach viel Energie sparen. Dafür muss man auch nicht völlig auf Unterhaltung verzichten. Falls eine Neuanschaffung ansteht, ist aber die Frage erlaubt, ob es ein besonders großer Bildschirm sein muss. Kleinere Modelle verbrauchen deutlich weniger Strom – und zwar dauerhaft. Ein Laptop ist außerdem sparsamer als ein PC und für viele Anwendungen genauso ausreichend. Wer die Wahl hat, kann also das Gerät mit den günstigeren Verbrauchswerten verwenden.

Weitere Tipps, mit denen Sie Strom sparen können

  • Der Kühlschrank muss im obersten Fach nur 7 Grad kalt sein. Wer ihn weiter herunter kühlt, verbraucht deutlich mehr Strom.
  • Ein Gefrierschrank hat im Idealfall eine Temperatur von -18 Grad, weniger muss es nicht sein. Wenn er vereist ist, lohnt sich das Abtauen.
  • Nutzen Sie Steckerleisten mit Ausschalter, damit nicht benutzte Geräte nicht heimlich weiter Strom verbrauchen.
  • Lassen Sie Elektrogeräte nur auf Standby-Modus laufen, wenn es unbedingt notwendig ist. Von der Lampe bis zur Spielekonsole lässt sich viel Energie sparen.
  • Stellen Sie Ihr Smartphone nachts in den Flugmodus, damit die Akkuladung länger hält.
  • Nutzen Sie beim Geschirrspüler die Eco-Programme mit niedriger Temperatur. Die sparen Energie, auch wenn das Waschen länger dauert. Kurzprogramme können hingegen ein Energiefresser sein, da sie hohe Wassertemperaturen verwenden.
  • Die Waschmaschine sollte auf möglichst niedriger Temperatur laufen. Auch hier bieten sich die Eco-Programme an.
  • Der Wäschetrockner sollte so oft wie möglich aus bleiben, wenn Sie Energie sparen wollen.
  • Wer an seinem Computer oder Laptop häufige Pausen einlegt, sollte den Ruhemodus so einstellen, dass er sich nach einigen Minuten automatisch aktiviert.
  • Wasser wird im Wasserkocher wesentlich schneller und energiesparender heiß als im Kochtopf.
  • Achten Sie beim Neukauf von Haushaltsgeräten auf die Energieeffizienz. Sie ist entscheidend dafür, ob sie über Jahre hinweg mehr oder weniger Strom verbrauchen.
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