Infektionsrisiko Das ist zu tun, wenn die Corona-Warn-App Rot zeigt: Und was bedeutet die Warnung eigentlich?
Trier · Wenn Ihre Corona-Warn-App auf Rot schaltet, sollten Sie darauf zügig reagieren. Die Wahrscheinlichkeit für eine Corona-Infektion ist dann nämlich deutlich erhöht.
Seit die Infektionszahlen wieder ansteigen, zeigt die Corona-Warn-App auch häufiger Rot. Diese Warnung bedeutet, dass man wahrscheinlich eine Risikobegegnung mit einer Person hatte, bei der ein Corona-Test positiv ausgefallen ist. Da die App inzwischen mehr als 40 Millionen Mal heruntergeladen wurde, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass solche Begegnungen erkannt werden.
Wir erklären, was eine rote Warnung genau bedeutet und wie man darauf reagieren sollte.
Was bedeutet es, wenn die Corona-Warn-App Rot anzeigt?
Bei den Anzeigen in der Corona-Warn-App geht es immer darum, wie hoch das persönliche Risiko für eine Corona-Infektion ist. Wenn in der App eine rote Kachel auftaucht, ist das die Stufe „erhöhtes Risiko“. Gemeint ist damit, dass man innerhalb der letzten 14 Tage eine Risikobegegnung mit einer positiv auf Corona getesteten Person hatte. Hinzu kommen aber noch weitere Faktoren, die im Hintergrund berechnet werden. Dazu zählen die Dauer einer Begegnung und die Distanz zu der positiv getesteten Person. Einen Einfluss hat auch, wie lange die Begegnung her ist und welche Symptome sich bei der Corona-Infektion gezeigt haben.
Solange durch die vorliegenden Daten nicht der Schwellenwert überschritten wird, zeigt die App Grün an. Sie liefert aber auch dann noch Informationen darüber, ob es Risikobegegnungen unterhalb des Schwellenwertes gab.
Was soll ich tun, wenn eine rote Kachel in der Corona-Warn-App auftaucht?
Da Sie darüber informiert werden, dass ein ernsthaftes Risiko für eine Corona-Infektion vorliegt, sollten Sie sich in freiwillige Quarantäne begeben. Das RKI rät, darüber hinaus auf eventuelle Symptome zu achten und den Hausarzt oder das Gesundheitsamt zu informieren, diese sollen dann über die Notwendigkeit eines PCR-Tests entscheiden. Ein Schnelltest wird auf jeden Fall empfohlen.
Ab dem Zeitpunkt der Risikobegegnung empfiehlt das Robert-Koch-Institut eine Quarantäne von zehn Tagen, falls kein abschließender Test vorliegt. Die Dauer reduziert sich auf fünf Tage, wenn Sie einen negativen PCR-Test erhalten. Das Datum der Begegnung wird Ihnen in der Corona-Warn-App angezeigt. Eine Nachfrage beim Hausarzt, beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 oder beim örtlichen Gesundheitsamt kann weitere Fragen im Einzelfall klären. Den Kontakt zu anderen Personen sollten Sie umso dringender vermeiden, falls sie Symptome einer Erkrankung bemerken.
Warum warnt die App mit Verspätung und nicht in Echtzeit?
Eine Warnung in Echtzeit ist aus zwei Gründen unmöglich. Einerseits ist es der pure Datenschutz, der einer solchen Vorgehensweise entgegensteht. Würde die Corona-Warn-App Rot anzeigen, sobald man sich einer positiv auf Corona getesteten Peson nähert, wäre der Dienst nicht mehr anonym.
Es gibt aber auch einen praktischen Grund: Der positive Teststatus muss der App erst mitgeteilt werden. Es können mehrere Tage vergehen, bis das geschieht. Die Kontaktpersonen können in diesem Zeitraum natürlich noch keine Informationen erhalten. Der positiv getestete Nutzer muss sich außerdem selbst dazu entscheiden, diese Information in der App zu hinterlegen. Eine Verpflichtung dazu besteht nicht.
Wann schaltet die Corona-Warn-App von Rot auf Grün?
Die Corona-Warn-App bleibt solange rot, wie es innerhalb von 14 Tagen Risikobegegnungen gab. Erst danach schaltet sie automatisch auf Grün.
Das erklärt auch, warum manche Warnungen wesentlich schneller wieder verschwinden als andere. Wenn ein Infektionsgeschehen erst mit großer Verspätung gemeldet wird, bleibt teils nur wenig Zeit bis zum Ende der 14-Tage-Grenze.
Wird die rote Warnung nach einem negativen Test abgeschaltet?
Die Corona-Warn-App zeigt Rot, bis der 15. Tag nach einer Risikobegegnung gekommen ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Warnung von Hand auf Grün zu setzen. Wenn Sie sich an die Empfehlungen zu Quarantäne und Corona-Test gehalten haben, können Sie die Warnung anschließend ignorieren, solange keine weiteren Risikobegegnungen auftauchen.
Was muss ich tun, damit die App die Begegnungen technisch nachverfolgen kann?
Die Corona-Warn-App nutzt die Bluetooth-Technik der Smartphones. Die Geräte können damit den Abstand zueinander messen und auch Daten austauschen. Wichtig ist, dass sämtliche Daten anonymisiert sind und keinen Rückschluss auf die Personen hinter dem Smartphone erlauben. Die Geräte tauschen dafür zufällig erstellte Codes aus. Die Codes von positiv Getesteten können später allen Nutzern der App zur Verfügung gestellt werden. Betroffene erhalten dadurch eine rote Benachrichtigung, wenn der Kontakt für eine entsprechende Risiko-Stufe ausreichend war.
Die neuen Versionen der App erlauben es, die sogenannte „Hintergrundaktualisierung“ in der App zu aktivieren. Das ist wichtig, damit die Datenübertragung nicht abgeschaltet wird, bloß weil die App nicht aktiv ist. Ob diese Funktion bei Ihnen aktiviert ist, können Sie in den App-Einstellungen nachsehen. Natürlich funktioniert die Kontaktverfolgung auch nur solange das Smartphone eingeschaltet ist.