Minister Hoch bedauert Ende der telefonischen Krankschreibung

Mainz · Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) hat das Auslaufen der telefonischen Krankmeldung bedauert. Die Regelung habe Ärzte und deren Mitarbeiter entlastet und sei auch patientenfreundlich gewesen.

Der Minister regte an, das Konzept der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung grundsätzlich zu überdenken.

Wer krank sei, solle auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. „Ich halte es jedoch nicht mehr für zeitgemäß, wenn erkrankte Menschen möglicherweise auch mit ansteckenden Symptomen zwingend überlastete Praxen aufsuchen sollen, nur, weil eine Bescheinigung über das Offensichtliche ausgestellt werden muss“, sagte er am Freitag weiter. „Hier sind wir medizinisch und technisch eigentlich viel weiter vorangeschritten.“

Es gelte, auch außerhalb einer laufenden Pandemie alle Möglichkeiten zu nutzen, um leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander zu trennen, Kontakte zu reduzieren und gleichzeitig das medizinische Personal zu entlasten, sagte der Minister weiter.

Die Corona-Sonderregelung zu telefonischen Krankschreibungen bei leichten Erkältungsbeschwerden lief nur noch bis Freitag. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte sie seit Ende März 2020 mehrfach verlängert, um unnötige Kontakte zu reduzieren und Corona-Infektionen zu vermeiden.

Angesichts der entspannteren Pandemie-Lage läuft die Regelung nun aber aus. Ab diesem Samstag müssen Patientinnen und Patienten wieder in die Praxen gehen, wenn sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung brauchen.

© dpa-infocom, dpa:230331-99-163016/2

(dpa)
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