Pandemie So verhalten Sie sich richtig, wenn der Corona-Test positiv ist

Trier · In der Omikron-Welle ist die Zahl der Personen, die Corona-positiv getestet werden, sprunghaft angestiegen. Wir erklären, was Sie bei einer Infektion beachten müssen – auch um andere Menschen zu schützen.

 Wenn man corona-positiv getestet wird, gelten klare Regeln.

Wenn man corona-positiv getestet wird, gelten klare Regeln.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Muss ich sofort nach Hause, wenn ein Corona-Schnelltest positiv ausfällt? Wen muss ich in so einem Fall dringend warnen? Wir klären für Sie diese und viele weitere Fragen.

Bitte beachten Sie, dass sich einzelne Corona-Regeln auch von einem Bundesland zum anderen leicht unterscheiden können. Informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder beim örtlichen Gesundheitsamt, falls sie Corona-positiv getestet wurden und akute Frage haben.

Was ist der nächste Schritt, wenn der Corona-Schnelltest positiv ist?

Ein regelmäßiger Schnelltest hilft dabei, eine Covid-19-Infektion schnell zu erkennen. Die Tests sind aber nicht immer ganz zuverlässig. Deshalb ist es wichtig, zur Bestätigung noch einen PCR-Test zu absolvieren. Beachten Sie dabei, dass es dieses Angebot nicht bei allen Teststationen gibt.

Auf jeden Fall sollten Sie sich nach einem positiven Corona-Test in Isolation begeben. Vermeiden Sie Kontakt zu anderen Personen und verlassen Sie das Haus nur, um den PCR-Test zu machen.

Die wichtigste Frage: Ist auch der PCR-Test positiv?

Falls der PCR-Test zeigt, dass Sie Corona-positiv sind, müssen sie sich in Isolation begeben. Diese Maßnahme ist verpflichtend und kann vom Gesundheitsamt kontrolliert werden.

Gilt eine Meldepflicht und weitere Testpflicht, wenn ein Corona-Schnelltest positiv ausfällt?

Falls sie einen Selbsttest durchgeführt haben, müssen Sie das Ergebnis nicht melden. Eine Meldepflicht bei den positiven Tests gilt allerdings für die zertifizierten Teststellen. Wenn dort ein Corona-Schnelltest positiv ausfällt, muss die Teststelle diese Information an das Gesundheitsamt weitergeben. In diesem Fall sind Sie auch zur umgehenden Selbstisolation verpflichtet.

Wie lange dauert die Isolierung und welche Regeln gelten dafür?

Die Dauer der Isolation beträgt zehn Tage. Der Zeitraum wird gemessen ab dem Auftreten der ersten Symptome. Falls Sie keine Symptome verspüren, gelten die zehn Tage ab jenem Tag, an dem Ihr Corona-Test positiv war.

Die Dauer der Isolation kann mit einem negativen Test verkürzt werden. Diese Möglichkeit können Sie ab dem siebten Tag nutzen. Wenn Sie an einer zertifizierten Teststation erneut einen Corona-Test absolvieren und das Ergebnis negativ ist, endet Ihre Pflicht zur Isolation. Hierfür genügt ein Schnelltest. Ein PCR-Test ist zum „freitesten“ nicht erforderlich.

In dieser Zeit dürfen Sie nicht das Haus verlassen, außer um einen erneuten Corona-Test durchzuführen. Lassen Sie Lieferungen vor der Tür abstellen, um Kontakt zum Lieferpersonal zu vermeiden. Empfangen Sie in dieser Zeit auf keinen Fall Besuch.

Welche Regeln gelten für meine Kontaktpersonen?

Die gleichen Regeln gelten auch für enge Kontaktpersonen einer Corona-positiv getesteten Person. Die Isolation wird in diesem Fall offiziell als Quarantäne bezeichnet, schließt aber die gleichen Pflichten ein: Im Haus bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen soweit wie möglich auf Null reduzieren.

Jemand muss laut Robert-Koch-Institut als enge Kontaktperson eines Erkrankten betrachtet werden, wenn beide Personen

  1. länger als zehn Minuten ohne Maske einen Abstand von weniger als 1,5 Metern hatten.
  2. miteinander ohne Maske und bei einem Abstand von weniger als 1,5 Metern geredet haben.
  3. sich in einem Raum „mit wahrscheinlich hoher Konzentration infektiöser Aerosole“ aufgehalten haben, auch wenn sie Masken getragen haben.

Ob jemand tatsächlich als enge Kontaktperson gilt, entscheidet letztlich das zuständige Gesundheitsamt. Trotzdem sollten Sie nach einem positiven Corona-Test jeden in Ihrem Umfeld informieren, auf den diese Kriterien zutreffen könnten. Auch deshalb, weil fraglich ist, ob das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen zeitnah nachverfolgen und benachrichtigen kann. Zu den engen Kontaktpersonen werden in der Regel Personen gehören, mit denen Sie sich einen Haushalt teilen.

Was tun, wenn Haushaltsangehörige nicht Corona-positiv getestet wurden?

Die Verhaltenstipps der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beinhalten Hilfestellungen für den Fall, dass von mehreren Personen eines Haushalts nicht als Corona-positiv sind. Eine Übertragung der Infektion sollte so gut wie möglich verhindert werden.

Neben der regelmäßigen Desinfektion der Hände sollten auch Oberflächen im Haushalt häufig desinfiziert werden. Falls sich der Aufenthalt im selben Raum nicht vermeiden lässt, sollten sowohl Erkrankte als auch Nicht-Erkrankte eine medizinische Maske tragen. Regelmäßiges Lüften ist sehr wichtig. Sie sollten nicht die gleichen Handtücher benutzen und den Abfall von Erkrankten gesondert sammeln.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

An wen kann ich mich bei Fragen wenden?

Die wichtigste Anlaufstelle für alle gesundheitlichen Fragen ist nach wie vor Ihr Hausarzt. Nehmen Sie für eine Beratung aber unbedingt telefonisch Kontakt auf, anstatt in die Praxis zu gehen, falls Ihr Corona-Test positiv war. Auch das Gesundheitsamt ist dafür da, Ihre Fragen rund um Corona-Test und Isolation zu beantworten.

Falls Sie dringend medizinische Beratung benötigen, während die Arztpraxen geschlossen sind, wenden Sie sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117. Diese Nummer gilt aber nicht für Notfälle. Bei jedem Notfall ist die 112 die richtige Nummer!

Was soll ich machen, wenn ich die Corona-Warn-App nutze?

Viele Millionen Menschen in Deutschland haben die Corona-Warn-App auf dem Smartphone installiert. Falls sie dazu gehören, können Sie andere Menschen vor der Gefahr einer möglichen Corona-Übertragung warnen. Wenn Sie Ihren Status in der App als Corona-positiv hinterlegen, werden Warnungen an Personen verschickt, die ebenfalls die Corona-Warn-App benutzen und dadurch als Kontaktpersonen erkannt werden. Das alles funktioniert völlig anonym. Außerdem können Sie in der Corona-Warn-App ein Kontakttagebuch führen, in dem Sie notieren, wo sie sich aufgehalten haben und zu wem Sie Kontakt hatten. Dies kann es später erleichtern, bei einer Infektion Kontaktpersonen zu identifizieren und zu warnen.

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