Was bringt der Nutri-Score?
Der Nutri-Score auf Lebensmitteln soll die Entscheidung erleichtern und bietet Hilfe auf den ersten Blick. Das Ampelsystem soll auf den ersten Blick Auskunft über den Nährwert eines Lebensmittels geben. Der Nutri-Score von dunkelgrünem A bis rotem E ist eine fünfstufige Ampel. Nach einer festen Formel wird errechnet, in welche Kategorie ein Produkt fällt. Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren und viele Kalorien wirken sich dabei ungünstig aus. Ein hoher Anteil unter anderem an Obst, Gemüse, Nüssen, Ballaststoffen und Eiweißen bringt Pluspunkte. Der Nutri-Score soll Verbrauchern die Auswahl innerhalb einer Produktgruppe, also zum Beispiel innerhalb der Kategorie Brot oder der Kategorie Milchgetränke, erleichtern. "Die Realität ist, dass Verbraucher die Farben oft intuitiv bewerten. Grün gekennzeichnete Produkte werden als grundsätzlich unbedenklich wahrgenommen, ein rotes E hingegen als Stop-Signal." Benedikt Merz vom Max Rubner-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. "Wer ausschließlich Produkte mit grünem Nutri-Score-Label kauft, tut seiner Gesundheit noch lange nichts Gutes.", so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Denn zum einen spiele bei gesunder Ernährung sowohl Vielfalt als auch Menge eine Rolle - beides bilde der Nutri-Score aber nicht ab. Es gebe auch keine begleitende Studie, die den Einfluss des Nutri-Scores auf das Einkaufsverhalten in Deutschland untersucht oder ob Hersteller ihre Rezepturen anpassen. Die Regeln, nach denen verpackte Lebensmittel in die Kategorien A bis E eingruppiert werden, sollen bald aktualisiert werden. Ob der Nutri-Score oder ein ähnliches System verpflichtend wird, will die Europäische Union 2023 entscheiden.