Problematische Inhaltsstoffe Nicht dufte: Jedes zweite Parfüm fällt im „Öko-Test“ durch

Frankfurt/Main · Was riecht hier so gut? Duftstoffe sind das A und O in Parfüms. In manchen wohlriechenden Wässerchen stecken jedoch nicht nur unbedenkliche, zeigt ein Test. Die mögliche Folge: allergische Reaktionen.

Problematische Inhaltsstoffe: Über die Hälfte der 20 getesteten Frauenparfüms fällt in einer Untersuchung der Zeitschrift «Öko-Test» durch.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Parfüms sollen vor allem eines: richtig gut duften. Doch ihre Inhaltsstoffe sind einer Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 12/2023) zufolge nicht immer dufte. Über die Hälfte der 20 getesteten Parfüms für Frauen rasseln durch - acht als „ungenügend“, drei als „mangelhaft“ - darunter ein Naturkosmetikprodukt und zwei der drei teuersten Produkte im Test.

Besonders bei den enthaltenen Duftstoffen hapert es häufig: In sechs Parfüms wies das Labor die polyzyklische Moschusverbindung Galaxolid nach. Sie wird derzeit von der Europäischen Chemikalienagentur geprüft, weil sie im Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken und giftig für die Umwelt zu sein.

Acht Parfüms enthalten - zum Teil zusätzlich zu Galaxolid - den Duftstoff Cashmeran, der sich im menschlichen Fettgewebe anreichern kann. In einem Parfüm wiesen die Tester zudem die als krebsverdächtig eingestufte Verbindung Moschus-Keton nach. Ihr Einsatz in Kosmetik ist in der EU nur eingeschränkt zugelassen.

Duftstoffe können Allergien verursachen

Ein weiterer Kritikpunkt der Öko-Tester: Duftstoffe wie Cinnamal oder Isoeugenol, die laut dem Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) besonders häufig allergische Reaktionen auslösen. Nachweisen konnten die Tester einen dieser beiden Duftstoffe in jedem vierten Parfüm. Auch die Duftstoffe Hydroxycitronellal und Cinnamylalkohol haben ein erhöhtes Potenzial Allergien zu verursachen. Ersteres steckt in neun, letzteres in drei der untersuchten Parfüms.

Doch es gibt auch Ausreißer nach oben. Drei Parfüms schneiden „sehr gut“ ab: „Chanel Coco Mademoiselle Eau de Parfum Intense“ und zwei der insgesamt vier zertifizierten Naturkosmetik-Parfüms im Öko-Test: „Farfalla Nomad Natural Eau de Parfum“ und „Nature Blossom Perfumes Moon Flower“.

Zwei Düfte bewerteten die Tester als „gut“. Zwei Parfüms schneiden „befriedigend“ ab, zwei „ausreichend“.

Ein Spartipp der Öko-Tester: Wenn möglich Refills nutzen, also die Parfüms wiederauffüllen, statt jedes mal einen neuen, kleinen Glasflacon zu kaufen. Zwar bestünden die Nachfüllflaschen in der Regel aus Kunststoff, doch durch ihr größeres Fassungsvermögen seien sie nicht nur umgerechnet meist günstiger, sondern auch nachhaltiger als stetig neue, kleine und meist aufwendig produzierte Originalpackungen.

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(dpa)