Kreativ auf und vor der Bühne Noch sind Plätze frei im deutsch-luxemburgischen Masterstudiengang „Theaterwissenschaft und Interkulturalität“

Seit dem Wintersemester 2017/18 bieten die Universitäten Luxemburg und Trier gemeinsam den Masterstudiengang „Theaterwissenschaft und Interkulturalität“ an.

Noch bis Ende September können sich Interessierte für den Studiengang bewerben, dessen Abschluss für die Absolventen viel mehr Berufschancen als nur einen Job im Theater bietet. „Auch öffentliche Stellen im Kulturbereich, Jobs im Kultur- und Veranstaltungsmanagement oder in der Öffentlichkeitsarbeit können dank des großen Praxisbezugs besetzt werden“, sagt Dr. Natalie Bloch, Mitarbeitende des Studiengangs, und ergänzt: „Gerade in Luxemburg sind die beruflichen Perspektiven im Theaterbereich enorm. Wer hier etwas auf die Beine stellen will, schafft das auch.“

Das Studium, das mit dem Master académique abschließt, wird größtenteils in deutscher Sprache angeboten, Studierende können aber auch einzelne Seminare auf Französisch und Englisch wählen. „Das Studium ist sehr international ausgerichtet und in der Großregion einzigartig“, sagt Bloch - und verweist auf Studierende aus Deutschland, Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden oder auch Großbritannien.

Ziemlich genau 50 Prozent der Lehrveranstaltungen finden in Trier statt. Zeitlich sind sie so aufeinander abgestimmt, dass die Studierenden zwischen Trier und Esch-Belval, dem Sitz der Uni Luxemburg, problemlos pendeln können. Die Fahrtkosten werden von der Universität der Großregion übernommen.

Dr. Bloch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Luxembourg

Dr. Bloch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Luxembourg

Foto: Hochschule Luxembourg/Bohummil KOSTOHRYZ

„Wir haben kleine Seminare und dadurch sehr gute Lernbedingungen“, beschreibt Bloch den grenzüberschreitenden Studienalltag, der sich - wie das Land Luxemburg und dessen Theaterlandschaft - durch Internationalität, Mehrsprachigkeit und Interkulturalität auszeichnet. Künftig soll der Studiengang sogar noch internationaler werden, durch Kooperationen mit den Unis in Lüttich, Metz und Saarbrücken. Die Studierenden lernen so unterschiedliche Forschungstraditionen kennen und erwerben die Fähigkeit, diese interkulturell zu reflektieren.

In den Modulen findet eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Theaterwissenschaft und dem Verhältnis von Theater und Interkulturalität statt, die Theorie- und Praxisseminare beschäftigen sich mit Fragen zu interkulturellen Ästhetiken, Formen und Konzepten des Theaters, Theatertheorie, Theater und Fremdheit sowie Kulturmanagement. Das Thema Schreiben - sei es als Theaterkritiker oder als Autor fürs Theater - ist ein Schwerpunkt im dritten Semester, das ein mehrmonatiges Praxisseminar (zum Beispiel in Form einer Projektarbeit) beinhaltet, das vierte Semester ist der Masterarbeit gewidmet.

„Die Studierenden sollen möglichst viele künstlerische Praktiken kennenlernen, eigene Schwerpunkte setzen und dabei auch Möglichkeiten für das spätere Berufsleben entdecken. Daher sind uns der Praxisbezug sowie der dazugehörige Auf- und Ausbau eines eigenen Netzwerkes durch die Studierenden so wichtig“, betont Bloch. Dazu zählen auch Unterricht und Workshops bei Regisseuren, Dramaturgen und Schauspielern sowie Schreibwerkstätten. „Durch die Projektplanung erlangen die Studierenden zudem Einblicke in den florierenden Bereich des Kulturmanagements“, sagt Bloch. Teil des Studiengangs ist daher zum Beispiel auch ein Seminar mit den Machern des Mosel Musikfestivals. „Die Menschen in der Großregion haben längst gemerkt, wie wichtig das Thema Kultur ist - deswegen haben unsere Absolventen in vielen Bereichen beste Aussichten.“

Immer wieder geht es um die Praxis, das Theater und die Kulturarbeit, „schließlich lernt man beim Fußball ja auch nicht nur die Regeln, sondern trainiert auf dem Platz“, sagt Bloch. Der Blick geht allerdings noch viel weiter als nur auf die Großregion, unter anderem ist seitens der Uni Trier auch der Japanologe Professor Andreas Regelsberger eingebunden, der einen außer-europäischen Horizont einbringt.

Alle Informationen zum Masterstudiengang Theaterwissenschaft und Interkulturalität gibt es hier: wwwen.uni.lu/studies/

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