Wirtschaftsexperten rechnen mit stabilem Aufschwung

Trier · Die Konjunktur zieht an, eine Positivmeldung jagt die nächste, und auch in der Region Trier ist die Stimmung so gut wie lange nicht mehr – doch das nächste Jahr bringt auch Risiken mit sich. Macher, Menschen + Märkte fasst die Prognosen für 2011 zusammen.

Die Agenturmeldungen überschlagen sich: „Handwerk: Aufschwung trägt bis ins nächste Jahr“, „Deutsche Exporte wieder im Aufwind“, „Handel rechnet mit gutem Weihnachtsgeschäft“, „Automarkt normalisiert sich“, „Unternehmen wollen Belegschaft am Aufschwung beteiligen“. Doch im selben Atemzug heißt es auch „Familienunternehmen sorgen sich um Fachkräfte“, „Gesamtproduktion stottert“, „OECD fürchtet Konjunkturermüdung“, „Tempo der wirtschaftlichen Erholung lässt nach“. Auf der einen Seite stehen die Prognosen für ein sattes Konjunkturplus, auf der anderen Seite die Warnungen, dass das Wunder ausbleiben wird und der Aufschwung ebenso schnell wieder verfliegen kann.

Auch in der Region Trier sind die Aussichten für 2011 überwiegend positiv. Die Geschäftserwartungen und der Klimaindex sind so gut wie lange nicht mehr. Laut den Rückmeldungen bei der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer stellen die Unternehmen wieder mehr Mitarbeiter ein, investieren wieder mehr und auch langfristig und freuen sich über zahlreiche neue Aufträge. Zudem rechnen die meisten Befragten in der Region mit wachsenden Umsätzen für das nächste Jahr. Der Aufschwung treffe fast alle Branchen und sowohl den Export als auch die Binnennachfrage.

Zu einem Problem könnte aber langfristig der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern werden, so die Sorge vieler. Besonders die Nähe zu Luxemburg und die nahezu vorhandene Vollbeschäftigung führen laut Angaben der Arbeitsagentur zu wenig Auswahl auf dem Arbeitsmarkt. Aber auch die bundesweite, noch zu lösende Problematik der Haushaltskonsolidierung könnte sich nach Ansicht einiger Experten auf die zurzeit günstigen wirtschaftlichen Aussichten negativ auswirken. Ebenso sind die Nachwirkungen der globalen wirtschaftlichen Entwicklung für Deutschland als Exportland noch nicht absehbar. Und auch die gravierenden Probleme mancher europäischer Nachbarländer könnten eskalieren.

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