Games Anthem: Die polarisierende Schlacht der Titanen

Trier · Ein Actionspiel, erdacht von der legendären Spieleschmiede Bioware (Baldur’s Gate, Mass Effect): Die Vorfreude der Spieler weltweit war enorm. Erfüllt das Spiel die Erwartungen? Der TV hat Anthem getestet.

 Anthem: Das Team zieht in den Kampf.

Anthem: Das Team zieht in den Kampf.

Foto: Electronic Arts

In einer Welt, die von den Göttern unvollendet hinterlassen wurde, bringt eine finstere Fraktion die gesamte Menschheit in Gefahr. Allein die Freelancer stehen zwischen diesem Feind und der uralten Technologie, nach der er sucht. Das ist die Ausgangslage von Anthem. Der Spieler ist einer der erwähnten Freelancer. Seine Aufgabe: Er steigt in einen Kampfanzug, den sogenannten Javelin, und zieht in die Schlacht - vorzugsweise im Ko-Op mit anderen Spielern. Für Solisten ist Anthem nicht geschaffen worden.

Der Spieler hat die Wahl zwischen vier Javelins, die vom Tank bis zum Magier unterschiedliche Spielweisen repräsentieren. Der Ranger ist die einsteigerfreundliche Allzweckwaffe, der Colossus ist der dick gepanzerte Tank an vorderster Front. Der Storm schwebt über dem Schlachtfeld und lässt Frost und Blitze auf die Feinde regnen, der Interceptor ist ein blitzschneller und effektiver Nahkämpfer.

Im Spielverlauf hat der Nutzer die Chance, alle Javelins zu testen, während er die Story von Anthem in Angriff nimmt. Die Storymissionen spielen sich in imposanter Grafik ab, die Steuerung der fliegende Javelins ist hervorragend umgesetzt, die Gefechte sind packend. Das Matchmaking funktioniert: Anthem schickt den Spieler automatisch mit - ja nach Betrieb auf dem Server - mit bis zu drei Mitspielern los, die ungefähr auf dem gleichen Level sind. Zu viert tritt man dann gegen Gegnerhorden an, löst relativ simple Rätsel und erhält zur Belohung Loot und Levelaufstiege.

Klingt bekannt? Klar. All das bot Destiny schon vor fünf Jahren. Anthem macht nichts wirklich neu, kann aber mit Grafikund Action überzeugen. Enttäuschend dünn dagegen ist die wirre Hintergrundstory, noch schlimmer sind die sinnfreien Dialoge mit vielen NPCs. Dazu kommen technische Probleme wie Abstürze oder plötzlich dichtmachende Server. Hier hat Electronic Arts noch viel zu tun.

Doch das ist der Vorteil eines Service-Onlinespiels: Es kann jederzeit geändert, verbessert, auf einen neuen Level gebracht werden. Auch wenn das Endgame zurzeit noch nicht besonders spektakulär daherkommt, kann sich das noch ändern. Anthem hat eine Chance verdient.

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