Die Angst des Tormanns beim Elfmeter

Mit zwei Premieren hat Electronic Arts seine Fußballsimulation Fifa 11 ausgerüstet: Zum ersten Mal kann der Spieler die Handschuhe überstreifen und sich im Tor postieren. Ebenfalls neu: Online können 22 Nutzer elf gegen elf spielen.

Der Herbst ist die Zeit der großen Sportsimulationen. Branchenriese Electronic Arts (EA) präsentiert die aktuellen Versionen seiner langjährigen Erfolgsserien. An der Spitze des Spielerinteresses steht König Fußball. Fifa 11 soll den mit der Version 2009 errungenen Titel des besten Fußball-Videospiels gegen den Konkurrenten Pro Evolution Soccer verteidigen. Im Eishockey, ebenfalls Erfolgsgarant und Umsatzträger von EA, hat die Spieleschmiede keine Konkurrenz. NHL 11 ist die einzige im Jahr 2010 erscheinende Eishockey-Simulation für die Next-Generation-Konsolen.

Beide Titel basieren wie immer auf einem klaren Konzept: Der Sport soll auch als Spiel echt sein, Adrenalin freisetzen und Spaß machen. Fifa 11 und NHL 11 sind Sportsimulationen nach dem neuesten Stand der Technik, die im Stil professioneller Fernsehübertragungen präsentiert werden. Action auf dem Rasen und dem Eis, die Animationen der Spieler, Zwischenszenen vom Spielfeldrand, Torjubel, Rangeleien und feiernde Fans - all das ist die stabile Basis. Alle Spieler, Stadien, Vereine und Trikotdesigns entsprechen ihren realen Vorbildern.

Fifa 11 hat sich im Vergleich mit der Vorjahresversion spürbar nach vorne bewegt. In ersten Testspielen gegen Computergegner fällt sofort das Passsystem auf, das schwieriger und realistischer als bisher präsentiert wird. Der Automatismus früherer Versionen - einmal die Kurzpass-Taste gedrückt, und der Pass kommt an - ist vorbei. Passstärke und Richtung sowie das intuitive Spiel in die Spitze liegen in der Hand des Spielers. Nach einer kurzen Lernphase, in der Pässe im Seitenaus oder auf dem Fuß des Gegners landen, hat man den Dreh raus. Der Computergegner wird durch diese Steigerung des Realismus klar stärker, der menschliche Spieler muss sich mehr anstrengen. Intensiver denn je tobt die taktische Schlacht im Mittelfeld.

Zum ersten Mal kann der Spieler im "Be a Pro"-Modus nicht nur einen Feldspieler, sondern auch einen Torwart durch eine komplette Karriere führen. Ein völlig anderes Spielgefühl mit neuen Schwerpunkten und einer eigenen Dramatik. Auch in den anderen Modi wird der früher immer vom Computer übernommene Elfmetertöter spielbar - sehr gut.

Zusammen mit zehn Freunden eine komplette Mannschaft steuern und gegen ein anderes Team antreten, das ebenfalls von elf Nutzern gelenkt wird - diese Idee existiert, seit es Online-Modi gibt, und in Fifa 11 wird sie zur Realität. Elf gegen elf, lediglich das Schiri-Team wird vom Computer gesteuert.

NHL 11: Die Eishockey-Simulation, die 22 "Sports Game of the Year"-Awards gewonnen hat, legt in ihrem 20. Jahr die Messlatte noch höher. Unterstützt durch eine rundum erneuerte Echtzeit-Engine führt NHL 11 zu härteren Checks, mehr Adrenalin, zerbrochenen Schlägern und schnelleren Täuschungsmanövern.

Sei es beim Starten einer Karriere in der amerikanischen National Hockey League (NHL), in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) oder beim Zusammenstellen des Hockey Ultimate Teams - ebenso wie bei Fifa 11 sind alle Stars, alle Teams, alle Stadien ihren realen Vorbildern genau nachgebildet.

Auf dem Eis halten Action und Taktik eine ausgezeichnete Balance. Die körperbetonte Natur dieses schnellen Sports kommt hervorragend rüber, ohne in allzu banale Kloppereien auszuarten. Ab und zu sprechen auch die Fäuste - das Eis ist nichts für sensible Naturen. Deshalb geht die für ein Sportspiel ungewöhnliche Freigabe erst ab zwölf Jahren auch völlig in Ordnung.



Fifa 11:Entwickelt und veröffentlicht von Electronic Arts. Erschienen für Windows PC, Xbox 360 (getestet), Playstation 3, Playstation 2, Nintendo Wii und DS, iPhone und iPod Touch. Keine Altersbeschränkung. NHL 11: Entwickelt und veröffentlicht von Electronic Arts, erschienen für Xbox 360 (getestet) und Playstation 3. Frei ab zwölf Jahren. (jp)

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