Fable 3: Der König ist tot, lang lebe der König

Trier · Mit dem dritten Teil der Fable-Serie von Entwickler-Legende Peter Molyneux (Populous, Magic Carpet, Dungeon Keeper, Black and White) greift Microsoft das Weihnachtsgeschäft an - voraussichtlich mit großem Erfolg.

Fable 3 ist ein in Story und Präsentation hervorragend gelungenes Action-Adventure geworden. Das Spiel ist ab heute im Handel erhältich, volksfreund.de hat eine Vorab-Version fü die Xbox 360 getestet.

Albion ist ein Märchenreich, in dem Magie so selbstverständlich vertreten ist wie die Schwerkraft. 50 Jahre sind seit den Ereignisse in Fable 2 vergangen. Mittlerweile ist Albion eine Industrienation, die von einem König regiert wird. Nach einem wirklich witzigen Intro, das sich um ein Huhn und seinen Kampf gegen sein Schicksal als zweiten Gang dreht, startet der Spieler als jüngster Sohn des Helden aus Fable 2. Junior muss sich gegen das korrupte Königshaus erheben, das mittlerweile das Volk von Albion quält und ausbeutet. Familienzwist pur, den auf dem Thron sitzt der ältere Bruder. Schade, dass er sich zu einem paranoiden Monster entwickelt hat.

Ein Parade-Intro für ein Märchen, und nichts anderes waren die Fable-Spiele bisher. Daran ändert auch Fable 3 nichts. Der Spieler wandert in Third-Person-Ansicht durch diese Märchenwelt, löst Quests, bestreitet Kämpfe, entwickelt sich zum mächtigen Wesen im Kampf Gut gegen Böse. Das Kampfsystem hat sich nicht verändert und erfordert nicht besonders viel Finesse. Die Fortschritte, die Fable 3 mitbringt, bemerkt der Spieler erst nach einiger Zeit. Denn das Spiel merkt sich, welche Kampfart - Magie, Nah- oder Fernkampf - der Spieler bevorzugt und stattet diese Waffen mit einem optischen Extra aus. So beginnt das Schwert zu glühen wie Frodos Waffe Stich auf seiner Reise nach Mordor.

Die Entscheidungsfreiheit zwischen Gut und Böse hat Molyneux' Spiele immer schon geprägt. Auch in Fable 3 kann der Spieler als edler Retter oder übler Schurke auftreten. Er muss zudem Entscheidungen treffen, deren Auswirkungen er manchmal erst wesentlich später im Spiel erfährt. Der Effekt ist ebenso interessant wie ungewöhnlich: Der Spieler stellt sich und sein Handeln ständig in Frage. Was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte?

Die Eckpfeiler von Fable3 verdienen Höchsnoten: Von der Grafik über den starken Soundtrack bis zur Darstellung der Figuren spielt der Titel in der Champions League. Albion bietet auch abseits der Hauptmission jede Menge Nebenquests und andere interessante Stoffe. Die deutsche Lokalisierung ist das Werk von Profis und ausgezeichnet gelungen.

Fazit: Fable 3 ist nicht nur der klar beste Teil der Serie, sondern auch einer der besten Titel im Spielejahr 2010.

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