Frühjahrsputz im PC

München (dpa/gms) - Wer bei seinem Auto nicht regelmäßig Öl- und Wasserstand kontrolliert, bekommt bald Probleme mit dem Motor. Beim PC ist das ähnlich: Auch ein Computer benötigt ab und zu eine Inspektion, damit er weiter schnell und stabil läuft.

Ohne ordentliche Wartung wird das System mit der Zeit immer langsamer. „Auch dem PC tut ein Frühjahrsputz gut - Anwender dürfen es dabei aber nicht übertreiben“, rät Microsoft-Sprecher Thomas Baumgärtner in München. Wer vorschnell wichtige Dinge wegwirft, ärgert sich hinterher. Die wichtigste Grundregel lautet daher, vor dem Löschen von Daten und dem Ändern von Einstellungen stets eine Sicherung vorzunehmen. Zusätzlich sollten Nutzer die Systemwiederherstellung von Windows aktivieren, um Fehler rückgängig machen zu können.

Als Putzhilfen bietet Windows einige Bordmittel, die auch Laien gefahrlos nutzen können. Ein erster Schritt bei der Optimierung ist die Defragmentierung der Festplatte: Aus Platzgründen werden Daten hier oft verstreut gespeichert, so dass die Festplatte bald einem Schweizer Käse gleicht, erklärt Professor Jochen Schiller, Dekan des Fachbereichs Mathematik und Informatik an der Freien Universität in Berlin. Bei der Defragmentierung werden die Daten so sortiert, dass der Rechner schneller darauf zugreifen kann.

Als nächstes können Nutzer mit der Datenträgerbereinigung von Windows Platz schaffen. Hierbei werden temporäre Dateien aus dem Internet-Explorer und andere ungenutzte Daten entfernt, so Microsoft-Sprecher Baumgärtner. Im Internet finden Nutzer zudem zahlreiche kostenlose Hilfsprogramme. „PC-Einsteiger sollten solche Putzteufel aber mit Vorsicht nutzen - vielfach schaden sie mehr als sie nützen“, warnt Hajo Schulz, Redakteur der in Hannover erscheinenden Computerzeitschrift „c't“.

„Erfahrene Nutzer können mit den richtigen Tricks bis zu 30 Prozent mehr Leistung aus ihrem System herausholen“, sagt Dominik Reuscher aus Bensheim, der in seinem Buch „Windows XP - Dirty Tricks“ (ISBN: 3-8158-2382-X) Tipps zur PC-Optimierung gibt. Vor allem gilt es, unnötige Funktionen abzustellen, die im Hintergrund die Systemleistung schmälern. Eine einfache Maßnahme ist es beispielsweise, in der Systemsteuerung die visuellen Effekte der Bedienoberfläche auszuschalten. Dadurch sieht Windows zwar ein wenig trister aus, reagiert aber schneller.

Als nächstes sollten Nutzer laut Reuscher einen Blick in den Autostart-Ordner werfen: Oft werden beim Start von Windows Programme geladen, die der Nutzer gar nicht braucht. Unsichere Anwender finden auf der Internetseite www.winfaq.de Erklärungen zu den einzelnen Diensten. Mit dem Taskplaner bietet Windows außerdem ein praktisches Hilfsmittel zum Reinhalten des Rechners: Er aktiviert Putz-Programme in vom Nutzer festgelegten Zeitabständen, die dann ihren Dienst ohne weiteres Zutun verrichten und auch wieder beenden.

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